Die Flop 5 der Saison 2024/2025 – Welche Klubs sind die grossen Verlierer?
Die endlos lange Saison 2024/25 ist endlich vorbei – Chelsea hat sich zum krönenden Abschluss die Klub-WM geschnappt. Zeit also, den Spiess umzudrehen und nicht nur die Sieger zu feiern, sondern auch jene Klubs zu benennen, die diese Saison lieber aus dem Gedächtnis streichen würden. Wer wird von Albträumen geplagt? Wer muss sich bei seinen Fans entschuldigen? Hier ist unser Flop 5!
5) Arsenal
Bilanz: 2. in der Premier League, Halbfinale der Champions League, 3. Runde FA Cup, Halbfinale Carabao Cup
Ach, Arsenal. Der ewige Zweite. In einer Saison, in der Manchester City seine schlechteste Performance seit Jahren ablieferte und Liverpool mit einem Coach aus dem Fussball-Niemandsland neu startete, hatte Arsenal endlich eine goldene Gelegenheit. Und? Wieder nichts. Die Saison war objektiv nicht schlecht – und doch passt sie perfekt in dieses Schaulaufen der Enttäuschungen. Denn die „Gunners“ haben wieder mal den Moment verpasst.
Und das Schlimmste? Dieses Selbstbild, diese Arroganz, die sich durch Interviews und Auftritte zieht. Trotz allem immer noch kein einziger bedeutender Titel seit 2004. Vielleicht sind die wahren Loser Londons nicht in Weiss und Blau, sondern in Rot und Weiss unterwegs?
Denn Fussball ist nicht nur eine Trophäenrechnung. Es geht auch um Charakter. Und da hat sich Arsenal in dieser Saison eine solide Reputation aufgebaut: Grossmäulig, unsympathisch, und im Verlieren kein bisschen souverän. Man erinnere sich nur an das berühmte „Stay humble, eh!“ von Erling Haaland an Mikel Arteta oder an die völlig losgelösten Statements der Londoner vor und nach dem CL-Duell gegen PSG.
Apropos Champions League: Den Titelverteidiger Real Madrid rauswerfen – nur um dann direkt im Halbfinale zu scheitern – das ist schon fast Comedy. Und wenn der grösste Rivale (Tottenham!) dann auch noch die Europa League gewinnt, ist das Albtraumszenario komplett. Mikel nimmt das „L“ und stellt sich hinten in die Reihe.
4) Inter Milan
Bilanz: 2. in der Serie A, Finalist Champions League, Achtelfinale Klub-WM, Halbfinale Coppa Italia, Finalist Supercoppa Italiana
Auf den ersten Blick wirkt es hart, Inter hier aufzuführen. Diese Mannschaft hat mit ihrem Champions-League-Lauf für Furore gesorgt, speziell im Halbfinale gegen Barça – pure Fussballkultur! Und trotzdem führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei: Die Saison war ein einziges Desaster.
Eine Rekord-Niederlage im CL-Finale. In fünf Derbys gegen Milan: drei Niederlagen, zwei Unentschieden. In der Klub-WM gegen ein brasilianisches No-Name-Team raus. Der Trainer? Geht lieber ins Fussball-Exil. Die Spieler? Streiten live im TV. Die VAR ist eindeutig: Saisondebakel bestätigt.
Entscheidend ist nicht nur, ob du gewinnst – sondern wann du gewinnst. Und Inter hat in dieser Saison alle wichtigen Spiele verloren. Kein einziger Titel – geschenkt. Aber schlimmer ist: Die Mannschaft hat ihre Identität verloren. Was über vier Jahre aufgebaut wurde, scheint in wenigen Wochen zerstört. Und das ist schlimmer als jede Pokalpleite.
3) Real Madrid
Bilanz: 2. in LaLiga, Viertelfinale Champions League, Finalist Supercopa, Finalist Copa del Rey, Halbfinale Klub-WM, Sieger UEFA Supercup & Interkontinentalpokal
Sabotage (Substantiv, feminin): Das gezielte Zerstören eines Erfolgsprojekts – durch eigenes Verschulden. Passt perfekt zur Saison von Real Madrid. Noch vor wenigen Monaten Champions-League-Sieger, die Fussballmaschine schlechthin, fragten sich alle: Wer soll diese Truppe aufhalten? Die Antwort: Sie selbst.
Denn Florentino Pérez konnte der Versuchung nicht widerstehen und holte Kylian Mbappé in ein Team, das eigentlich im völligen Gleichgewicht war. Ergebnis: Das fragile Kartenhaus brach krachend zusammen. Wir hatten den Präsidenten gewarnt – schwarz auf weiss. Aber offenbar liest Pérez unsere Artikel nicht.
Die Saison war eine Tortur: vier (!) Niederlagen gegen den FC Barcelona, darunter ein 4:0 und ein 5:2 – zu Hause im Bernabéu. Dann die Klatsche gegen Arsenal (1:5 insgesamt) in der Champions League. Und auch die Klub-WM, als eigentliches Saisonziel ausgerufen, endete mit einer krachenden Niederlage gegen PSG – also Mbappés Ex-Klub. Bitterer geht’s kaum.
Und als ob das nicht reicht, hat man auch noch das eigene Erfolgsteam von 2024 zerlegt, während ausgerechnet der grosse Rivale Barça eine junge, spielstarke Supertruppe mit Lamine Yamal aufgebaut hat. Da hilft auch der Goldene Schuh für Mbappé nur noch wenig. Viel Spass mit dem Denkmal in der Vitrine.
2) Man City
Bilanz: 3. in der Premier League, Sechzehntelfinale Champions League, Finalist FA Cup, Achtelfinale Carabao Cup & Klub-WM, Sieger Community Shield
Man hätte es nicht für möglich gehalten – aber selbst ein Fussball-Monster wie Manchester City kann in die Knie gehen. Und wie tief dieser Fall war, hat selbst die kühnsten Skeptiker überrascht. Keine Dominanz, keine Brillanz, nur noch Ratlosigkeit. Die Guardiola-Maschine stotterte, ächzte – und stürzte ab.
Der spanische Taktikgott hat in seiner fast 20-jährigen Karriere noch nie so viele Baustellen gleichzeitig gehabt. Nichts funktionierte, kein System griff. Selbst als er sich wortwörtlich das Gesicht zerrte (ja, es gab Bilder davon), konnte er den Absturz nicht verhindern. Am Ende: kein einziger grosser Titel. Das gab’s zuletzt 2017.
Natürlich: Die schwere Verletzung von Rodri, dem heimlichen Ballon d’Or, war ein Tiefschlag. Doch selbst als er zurückkam, blieb City wackelig. Und dann diese Pleiten: Finale FA Cup verloren gegen Crystal Palace, Klub-WM-Aus gegen Al Hilal, trotz Transfers im Wert von über 140 Millionen Euro (Cherki, Reijnders, Aït-Nouri). Autsch.
Die nächste Saison wird entscheidend. Denn eine zweite Katastrophensaison in Folge dürfte selbst in Manchester nicht toleriert werden. Und angesichts der Zustände bei Man United fragt man sich: Liegt ein Fluch über dieser Stadt?
Man Utd
Bilanz: 15. in der Premier League, Finalist Europa League, Achtelfinale FA Cup, Viertelfinale Carabao Cup
Fan von Manchester United zu sein, ist 2025 eine Zumutung. Diese Saison war ein Albtraum – und das ist noch charmant formuliert. Ein Jahr voller Spott, ein Jahr voller Sp memes, ein Jahr voller Demütigungen. Und dann verliert man auch noch das eine Spiel, das alles retten könnte: das Europa-League-Finale gegen Tottenham.
Tottenham! Der meistverhöhnte Klub der letzten 15 Jahre. United hat es geschafft, diesen Verein zum Sympathieträger zu machen. Grosses Kino.
Dabei war alles angerichtet für eine Wende: 246 Millionen Euro für sechs Spieler. Ein neuer Trainer (Rúben Amorim), teuer eingekauft mitten in der Saison. Und? Nichts. Gar nichts. United schaffte es nicht einmal in die obere Tabellenhälfte.
Und dann wäre da noch der Klassiker im Old Trafford-Kosmos: Spieler, die woanders aufblühen. Paradebeispiel: Scott McTominay – Meister mit Neapel, bester Spieler der Serie A. Oder Eigentümer Jim Ratcliffe, der ernsthaft die Kantine für die Mitarbeiter streichen wollte, um Geld zu sparen.
Fazit: Manchester United ist der König der Blamage. Und das mit bewundernswerter Konstanz. Fast schon... meisterlich.