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Leipzig muss jetzt loslassen!

Nach der verpassten Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb muss sich in Leipzig jetzt einiges ändern, meint Sky Reporter Philipp Hinze.

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RB Leipzig muss sich im Sommer personell verändern. © DPA pa

Nach der verpassten Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb muss sich in Leipzig jetzt einiges ändern, meint Sky Reporter Philipp Hinze.

Führungslos, teilweise charakterlos - dieser Kader hat kein Gesicht!

Es wäre aus Vereinssicht einigermassen erträglich gewesen! Schliesslich hätte RB mit der Qualifikation für die Conference League die historische Möglichkeit auf ein europäisches Finale im eigenen Stadion gehabt. Das "Finale daheeme" - das sächsische Pendant zum "Finale dahoam" - wäre 2026 möglich gewesen. Aber eben nur theoretisch. Denn dieses blutleere Leipzig setzte auch die allerletzte Europa-Chance gegen Stuttgart in den Sand.

RB-Mannschaft untrainierbar?

Um den Cottaweg herum ist immer wieder spür- und hörbar, dass die Rasenballer weder Team noch Einheit bilden. Dieser Haufen scheint untrainierbar! In der für RB mittlerweile abgelaufenen Spielzeit scheiterte zunächst Leipzigs Titeltrainer Marco Rose. Anschliessend mühte sich Zsolt Löw erfolglos als interimistische Lösung ab.

Nach den acht Löw-Pflichtspielen kann niemand ernsthaft von einem positiven Trainereffekt sprechen. Vielmehr verschlechterte sich Leipzig um eine Tabellenposition, flog darüber hinaus aus dem Pokal. Punkteschnitt: 1,13 - katastrophal!

Rose mahnte mehrfach öffentlich, dass der Kader dünn, klein und kompakt gehalten sei. Immer wieder stach der gebürtige Leipziger bei Interviews und Pressekonferenzen in diese Wunde. Die historisch schlechteste RB-Saison ist das Ergebnis mehrerer fataler Fehleinschätzungen.

Ja, diese Mannschaft ist individuell auf einigen Positionen fantastisch bestückt. Aber: Dieser Kader ist führungslos, teilweise charakterlos. Dieser Kader ist satt, ohne Energie, Wille oder Courage. Dieser Kader hat kein Gesicht und steht für nichts! Auch die pompöse Red-Bull-Verpflichtung von Jürgen Klopp brachte bislang keine Wirkung. Man kann nicht mal davon sprechen, dass der Klopp-Effekt schon verpufft sei - es gab schliesslich noch keinen.

Verdientes Europa-Aus

Ein zusammengestellter Haufen von Individualisten beschert dem geneigten Zuschauer hier und da mal besondere Momente. Vor allem liefert eine willenlose Truppe aber kaum Gegenwehr. Leipzigs labiles Fundament hatte selten bis nie fundierte Antworten auf Rückschläge parat.

Das wacklige Grundgerüst stürzte regelmässig beim kleinsten Windstoss krachend in sich zusammen. Gegenwehr? Widerstand? Keine Chance. Dafür muss man in Mainz oder Freiburg anrufen, in Leipzig nimmt bei diesen Themen keiner den Hörer ab. Dazu war über die gesamte Spielzeit gesehen kein inhaltlicher, fussballerischer Fortschritt erkennbar. Stattdessen ging es in die andere Richtung. Und so ergibt dieser giftige Mix das hochverdiente Europa-Aus!

RB braucht den Umbruch - jetzt!

Es ist an der Zeit: RB Leipzig muss JETZT loslassen und darf vor Namen nicht zurückschrecken. Peter Gulacsi, Willi Orban, Amadou Haidara, Lukas Klostermann, Yussuf Poulsen, Kevin Kampl - das ikonische RB-Sextett hat vor allem zwei auffällige Gemeinsamkeiten. Es handelt sich um äusserst verdiente Spieler mit langjähriger Vereinstreue und kombinierten 1940 Pflichtspielen im Leipziger Jersey. Die genannten sechs Kicker schlucken jährlich zusammengerechnet aber auch über 35 (!) Millionen Euro Gehalt. Es ist müssig zu erwähnen, dass neben einer Menge Kohle auch wichtige Kaderplätze blockiert werden.

Diese Liste könnte man nahtlos fortführen. Timo Werner, Eljif Elmas, Ilaix Moriba und Andre Silva stehen ab Sommer wieder auf der Matte und kosten den Sachsen über 25 Millionen Jahresgehalt - eingeplant sind sie aber keineswegs. Neuzugang Lutsharel Geertruida wurde für rund 20 Millionen Euro Ablöse verpflichtet und mit einem Top-Vertrag ausgestattet. Ergebnis? Bisher ein klassisches Missverständnis. Da weitere Ausführungen den Rahmen sprengen würden, verzichte ich auf andere Beispiele, die es aber noch zuhauf gibt.

Leipzigs Fehlentscheidungen kosten dem Klub mindestens zwei Jahre. Jetzt liegt es an Sportgeschäftsführer Marcel Schäfer. Der frühere Wolfsburger muss und wird so rigoros wie konsequent handeln. Ein "weiter so" kann man sich am Cottaweg abschminken. Schäfer sucht die wertvolle Kombination aus Mentalität, Widerstandsfähigkeit und fussballerischer Qualität. Noch eine führungslose Saison soll es bei RB nicht geben! Der Kader schreit flehend nach einem Gesicht.

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