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Letzte Ausfahrt USA? IndyCar als finale F1-Chance für Mick

Am vergangenen Montag testete Mick Schumacher zum ersten Mal ein IndyCar auf dem Infield-Kurs von Indianapolis. Ein Wechsel könnte seine letzte Chance auf die Königsklasse sein. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

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Mick Schumacher bei seinem IndyCar-Test in Indianapolis. © DPA pa

Am vergangenen Montag testete Mick Schumacher zum ersten Mal ein IndyCar auf dem Infield-Kurs von Indianapolis. Ein Wechsel könnte seine letzte Chance auf die Königsklasse sein. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Von Olivier Zwartyes

Warum IndyCar?

Die IndyCar Series wird häufig auch als die Formel 1 der USA bezeichnet. Gefahren wird, wie in der Königsklasse, mit Formel-Boliden. Heisst: frei stehende Räder, offenes Cockpit. Die IndyCar-Fahrzeuge verfügen über eine Leistung von circa 700 PS und kommen der Formel 1 damit am nächsten. Diese Nähe zu den F1-Boliden begeistert Mick: "Ich liebe Fahrzeuge mit frei stehenden Reifen", betont der 26-Jährige nach dem ersten Test. "Mein Vater hat ja immer gesagt, dass die Schumachers immer schneller sind, wenn sie die Vorderreifen sehen können. Mir gefällt dieses Zitat."

Grosser Unterschied zur Formel 1: In der IndyCar Series kommen Einheitsfahrzeuge zum Einsatz. Zwei Motorenhersteller (Chevrolet und Honda) versorgen die Teams. Damit ist in der IndyCar Series weniger das Material, sondern viel mehr der Fahrer ausschlaggebend. Das kennt Mick aus den Nachwuchsserien.

Sicherheitsbedenken?

In der IndyCar Series wird, wie in der Formel 1, auf Grand-Prix-Kursen und Stadtkursen gefahren. Hinzu kommen fünf Rennen auf dem sogenannten "Oval". Dabei geht es für die Fahrer mit Vollspeed gegen den Uhrzeigersinn. Die Fahrer nehmen den Fuss dabei zwar zwischenzeitlich kurz vom Gas, aber ansonsten heisst es Vollgas.

Beim berühmten Indy 500 beispielsweise kommen die Fahrer so auf Durchschnittgeschwindigkeiten von über 370 km/h pro Runde. Unfälle bei diesen Geschwindigkeiten bergen daher ein höheres Risiko für die Fahrer. Micks Onkel Ralf warnte daher vor einem Engagement in der IndyCar Series, da die Serie "einfach zu gefährlich" sei. In einer Medienrunde äusserte sich Mick zu den Sicherheitsbedenken: "Ich mache mir keine Sorgen."

Was sagt Mick?

Micks Fazit vom IndyCar-Testtag war durchweg positiv: "Es war toll, das Auto zu sehen, und es macht Spass, damit zu fahren." Ausserdem konnte er Parallelen zu seiner Zeit in den Nachwuchsklassen erkennen: "Es fühlt sich sehr ähnlich an wie ein Formel-2-Auto, vielleicht etwas schwerer in der Lenkung." Das dürfte Mick Schumacher gefallen. Zur Erinnerung: 2020 wurde er in der Formel 2 Champion.

Warum ist Mick in den USA so beliebt?

Das Medieninteresse am IndyCar-Test von Mick Schumacher war vor allem in den USA riesig. Das hat unterschiedliche Gründe. Im US-Sport werden Legenden sehr verehrt und teils glorifiziert. Zu diesen Sport-Legenden gehört selbstverständlich auch sein Vater Michael Schumacher - eine Motorsportikone.

Der siebenmalige Weltmeister konnte zwischen 2000 und 2006 sechsmal den Grand Prix der USA gewinnen. Zudem besitzt Familie Schumacher seit vielen Jahren ein Anwesen (Ranch) in Texas. Dort lebt auch Micks ältere Schwester Gina Maria mit ihrem Mann. Dadurch verbringt auch Mick viel Zeit in den Vereinigten Staaten.

Wie stehen seine Chancen?

Bei seinem ersten IndyCar-Test konnte Mick Schumacher auf Anhieb überzeugen. Am Vormittag setzte er in der ersten Session die Bestzeit. Am Nachmittag fuhr er für Rahal Letterman Lanigan Racing die drittschnellste Zeit. Nur der amtierende IndyNXT-Champion (Sieger der IndyCar-Nachwuchsserie) Dennis Hauger (NOR) und der Indy-500-Sieger von 2016 Alex Rossi (USA) waren schneller als Mick.

Der Ex-Formel-1-Fahrer überzeugte aber nicht nur mit Rundenzeiten, sondern auch mit Konstanz. Das Test-Programm konnte dadurch ohne Zwischenfälle abgespult werden. Daher dürfte er die Verantwortlichen von RLL Racing nicht nur mit seinem Namen überzeugt haben. Damit stehen die Chancen auf ein IndyCar-Engagement für 2026 gut. Am Ende wird es wohl von seiner Entscheidung selbst abhängen: WEC oder IndyCar Series.

Meine persönliche Prognose:

Micks Ziel war immer die Formel 1. Mittlerweile ist er drei Jahre raus. Eine Rückkehr in die Königsklasse wird immer unwahrscheinlicher. In der Vergangenheit haben schon einige Fahrer über die IndyCar Series den Weg in die Formel 1 geschafft.

Daher könnte die IndyCar Series für Mick Schumacher nicht nur eine attraktive Aufgabe für 2026 werden, sondern auch die letzte Chance sein, über die USA zurück in die Formel 1 zu kommen. Mick und IndyCar 2026 - Daumen hoch!

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