Macht’s wie letztes Jahr, Lara und Wendy!
Heute und morgen bestreiten die Skifahrerinnen in Killington einen Riesenslalom und einen Slalom. Mit besten Erinnerungen ans letzte Jahr – und zwei Schweizerinnen, deren Weg weiter aufwärts führen soll.
Vor einem Jahr waren beide Rennen in Schweizer Hand. Im Riesenslalom triumphierte Lara Gut-Behrami vor der Italienerin Marta Bassino und der Schwedin Sara Hector. Für Gut-Behrami war es der erste Riesenslalom im Weltcup seit 2016, als sie beim Saisonstart in Sölden nicht zu schlagen gewesen war. Zwischen diesen beiden Erfolgen hatte sie aber im an der WM 2021 in Cortina Gold geholt.
Einen Tag später, am 27. November 2022, stand dann endlich Wendy Holdener in ihrem 106. Weltcup-Slalom zuoberst, gewann gemeinsam mit der Schwedin Anna Swenn-Larsson. Und dies, nachdem Holdener bereits 30 Mal auf dem Podest gestanden hatte. Zwei Wochen später doppelte die Schwyzerin übrigens nach, gewann auch den Slalom von Cortina d’Ampezzo.
Der Start in die neue Saison ist Holdener mit den Rängen 22 (Riesenslalom von Sölden), 12 und 8 (Slaloms in Levi) nicht wunschgemäss geglückt, und so darf man auf ihre Reaktion im amerikanischen Schnee gespannt sein. Anders ist die Ausgangslage bei Lara Gut-Behrami. Die Tessinerin entschied den ersten Riesenslalom der Saison in Sölden für sich und gehört so auch heute in Killington zu den absoluten Top-Favoritinnen.
Gespannt sein darf man auch auf zwei Fahrerinnen, die in der Vergangenheit nicht richtig auf Touren gekommen waren: Camille Rast und Mélanie Meillard. Rast, die Slalom-Junioren-Weltmeisterin von 2017, musste in den vergangenen Jahren einige Schwierigkeiten meistern. Sie hatte das Pfeiffersche Drüsenfieber, litt unter Depressionen, riss sich das Kreuzband im rechten Knie und kam nach dem Wechsel von Head zu Salomon mit dem neuen Material nicht zurecht. Mittlerweile hat sie diesen Fehler korrigiert und fährt wieder mit Head. Vor der Saison sagte sie: «Es wäre gut, mal weniger Baustellen zu haben. Mein Ziel ist es, sowohl im Slalom als auch im Riesenslalom in die Top 15 der Welt vorzudringen.» Das Potenzial dazu hat sie zweifellos, auch wenn die Ränge 29 beim Riesenslalom in Sölden sowie 18 und 19 bei den Slaloms in Levi noch nicht die grossen Erfolgsmeldungen waren.
Ein Ausrufezeichen setzte dagegen Mélanie Meillard beim ersten Slalom in Levi, wo sie es auf Rang 7 schaffte. Nach Jahren mit vielen Verletzungen und Rückschlägen ist sie nun auf dem Weg zurück und sagte: «Jetzt habe ich gezeigt: Ich bin da. Jetzt ist mein Kopf frei.» Ihr Saisonauftakt sei richtig cool, so Meillard, die beim Riesenslalom in Sölden auf Platz 17 gefahren war und im zweiten Levi-Slalom nach einem missglückten zweiten Lauf nur Rang 28 belegt hatte. Dennoch erklärte sie nach den ersten Rennen: «Ich habe gesehen, dass meine Vorbereitung gut war.»
Meillard, 25 Jahre alt, stand bislang einmal auf einem Weltcup-Podest: Rang 3 beim City-Event im Januar 2018, einem Parallelrennen, das von Mikael Shiffrin vor Wendy Holdener gewonnen worden war, und fuhr insgesamt 19 Mal in die Top Ten. In der Weltcup-Statistik von Rast, 24-jährig, stehen sieben Rangierungen in den Top Ten. Die nächsten Erfolgsmeldungen werden aber von beiden kommen vielleicht schon dieses Wochenende in Killington.