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Andy

4:0 gegen den Kosovo: Der Start in die WM-Qualifikation ist der Schweizer Nati geglückt – auch dank Breel Embolo, Fabian Rieder und Silvan Widmer, um die zuvor einige Fragezeichen bestanden hatten, die dann aber Ausrufezeichen gesetzt haben.

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Breel Embolo und Silvan Widmer zeigten gegen den Kosovo eine sackstarke Leistung. © KEYSTONE/Georgios Kefalas

Im Kampf um die WM-Tickets sind Ausrutscher verboten. Jeder Punkt zählt, am Ende vielleicht gar jedes Tor. Denn nur der Gruppenerste qualifiziert sich. Aus diesem Grund ist der Sieg gegen Kosovo nur dann richtig wertvoll, wenn heute Abend daheim auch Slowenien, das im ersten Spiel gegen Schweden 1:1 spielte, besiegt wird und der perfekte Start gelingt.

«Das war die perfekte erste Halbzeit, wir haben schon lange nicht mehr so dominant gespielt.»

Die Vorzeichen stehen gut. Gegen Kosovo zeigte das Team von Murat Yakin über weite Strecken eine starke Leistung, hätte auch noch höher gewinnen können. Captain Granit Xhaka war nach dem ersten Sieg gegen den Kosovo im vierten Duell über alles gesehen entsprechend zufrieden und sagte: «Das war die perfekte erste Halbzeit, wir haben schon lange nicht mehr so dominant gespielt.» Es sei ein Statement an alle, die der Meinung seien, dass die Schweiz nicht mehr die Schweiz der letzten Jahre sei. «Man hat heute in der ersten Hälfte eine ganz grosse Schweiz gesehen.» Dennoch ist der Spiritus Rector der Nati überzeugt, dass es noch Luft nach oben gibt: «Die zweite Halbzeit war leider nicht gut oder gut genug, uns hat die Konstanz über 90 Minuten gefehlt. Das müsste unser Ziel sein», so Xhaka. «Es ist Kritik auf hohem Niveau, so bin ich halt leider, aber am Schluss könnte auch das Torverhältnis wichtig sein. Deshalb hätten wir noch ein, zwei Tore machen sollen.»

Überragend waren im Spiel gegen den Kosovo drei Spieler, bei denen man nicht wusste, was man von ihnen erwarten darf. In Monaco hatte Breel Embolo auf die neue Saison hin keine Zukunft mehr, vollzog deshalb kurz vor dem Kosovo-Spiel den Transfer zu Rennes – und hatte nebenbei auch noch einen Gerichtstermin. Eine ideale Matchvorbereitung sieht definitiv anders aus, doch Embolo startete durch und erzielte zwei Tore – es war sein erster Doppelpack für die Nati seit Oktober 2021 im Spiel gegen Litauen. «Turbulent waren diese Tage für mich nicht, ich war immer sehr ruhig. Ich bin hier, um der Mannschaft zu helfen. Wenn ich hierherkomme, zählt nur die Nati und die Leistung», befand Embolo nach dem Sieg und seiner persönlichen Gala. «Das erste Spiel ist immer schwierig, aber wir waren da und präsent, haben eine tolle erste Halbzeit gezeigt. Die einzige Kritik: Wir könnten noch mehr Tore schiessen. Unser Ziel ist es, nun noch etwas unberechenbar zu sein, mehr die Tiefe zu suchen und den Rhythmus zu wechseln. Das klappte in der ersten Halbzeit schon gut.»

Ein Statement lieferte auch Fabian Rieder ab, der zuletzt weder bei Rennes, noch in Stuttgart glücklich geworden war und in Zukunft stattdessen für Augsburg in der Bundesliga spielen wird. Rieder zeigte gegen den Kosovo eines seiner besten Länderspiele, spielte viele geniale Pässe in die Spitze und realisierte beim 3:0 auch den Assists. Kein Zweifel, diesen Rieder werden sie in Augsburg gerne haben!

«Genau gleich spielen und dem Gegner keine Zeit geben zu atmen, unter Druck setzen, vertikal spielen, Chancen erarbeiten – dann bin ich sicher, dass wir auch am Montag siegreich vom Platz kommen.»

Und da war auch Silvan Widmer, der in Mainz zwar immer noch geschätzter Captain ist, aber seinen Stammplatz längst verloren hat und nur noch sporadisch und meist kurz zum Einsatz kommt. Gegen den Kosovo war er aber weder verunsichert, noch merkte man etwas von fehlender Spielpraxis. Im Gegenteil: Widmer war auf der rechten Seite ein Dauerläufer und erzielte in seinem 50. Länderspiel auch noch seinen vierten Treffer für die Schweiz. «Wir wollten von Anfang an Gas geben und dem Gegner zeigen, dass es nichts zu holen gibt. Und das hat man von der ersten Sekunde an gesehen», erklärte er nach dem Erfolg – und verriet auch die Marschrichtung für das Spiel heute Abend im Joggeli gegen Slowenien: «Genau gleich spielen und dem Gegner keine Zeit geben zu atmen, unter Druck setzen, vertikal spielen, Chancen erarbeiten – dann bin ich sicher, dass wir auch am Montag siegreich vom Platz kommen.»

Die Schweiz trifft zum insgesamt zehnten Mal auf Slowenien und weist eine positive Bilanz auf: sechs Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen. Das bislang letzte Duell vor ziemlich genau zehn Jahren in der EM-Qualifikation in Basel gewannen die Schweizer zwar mit 3:2, mussten aber einen 0:2-Rückstand aufholen. Schon damals standen Granit Xhaka und Ricardo Rodriguez in der Startformation, Silvan Widmer sass 90 Minuten auf der Ersatzbank – und Breel Embolo kam nach rund einer Stunde ins Spiel, gab beim ersten Schweizer Treffer den entscheidenden Pass. Weshalb sollte er heute nicht auch wieder skoren?

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