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Manuel Akanji: Die verdiente Krönung

Andy

Er hat es allen gezeigt und alle Skeptiker eines Besseren belehrt: Manuel Akanji ist der vierte Schweizer, der die Champions League gewinnen konnte – und dies nicht in einer Nebenrolle, sondern als Hauptdarsteller.

Akanji
Manuel Akanji und seine Frau Melanie posieren mit dem Henkelpott. © IMAGO / Pro Sports Images

Es war beeindruckend, mit welch feinem Pass Manuel Akanji den alles entscheidenden Treffer von Rodri beim 1:0-Finalsieg von Manchester City gegen Inter Mailand einleitete. Er stellte einmal mehr seine grandiose Vista unter Beweis und zeigte, weshalb er im Team von Pep Guardiola kein Mitläufer oder Ergänzungsspieler, sondern eine absolute Stammkraft ist. Den Satz «Prove them wrong» hat sich Akanji vor Jahren schon auf seinen linken Unterarm tätowieren lassen, oder übersetzt: «Beweise, dass sie falsch liegen». Und das hat der Schweizer Nationalverteidiger bereits mehrmals getan.

Die Saison 2014/15 war seine erste als Stammspieler beim Challenge-Ligisten Winterthur, und schon nach dieser Spielzeit wechselte Akanji zum damaligen Branchenleader FC Basel. 20 Jahre jung war er damals und wohl niemand hätte gedacht, welch enorme Fähigkeiten in ihm schlummern, stattdessen dachte man: Der Jungspund wäre besser noch ein Jahr in Winterthur geblieben, um Spielpraxis zu erhalten. Doch er trotzte allen Widrigkeiten, auch ein Kreuzbandriss in seiner ersten Saison konnte ihn nicht von seinem Weg abbringen. Im Gegenteil: Er kehrte zurück, wurde Stammspieler – und wechselte im Januar 2018 für stolze 21,5 Millionen Euro zur Borussia Dortmund in die Bundesliga. Auch dieser Transfer wurde teilweise mit Skepsis gesehen, aber Akanji wurde schnell Stammkraft.

«Vor einem Jahr hätte ich nie an so was gedacht, das zeigt, wie schnell es im Fussball gehen kann»

Auf die abgelaufene Saison hin wagte der Winterthurer die nächste Luftveränderung, zog zu Manchester City in die Premier League. Natürlich tauchten erneut Skeptiker auf, meinten, er riskiere im Hinblick auf die WM in Katar seinen Stammplatz in der Nati, da er in Pep Guardiolas Starensemble kaum Einsatzzeit bekommen würde. Doch einmal mehr bewies Akanji, dass sie falsch liegen und wurde wettbewerbsübergreifend zum Verteidiger mit der meisten Einsatzzeit im Team. «Prove them wrong» – Akanji hat es getan, ist Triple-Sieger. «Es ist ein unglaubliches Gefühl. Wir haben den ersten Champions-League-Titel für ManCity gewonnen, wir sind alle überglücklich», sagt er nach dem Triumph in die TV-Mikrofone. «Vor einem Jahr hätte ich nie an so was gedacht, das zeigt, wie schnell es im Fussball gehen kann.»

Manuel Akanji hat im Alter von 27 Jahren seine Karriere gekrönt und wird als einer der besten und erfolgreichsten Fussballer unseres Landes in die Geschichte eingehen. Als vierter Schweizer hat er die Königsklasse gewonnen, vor ihm war dies Stéphane Chapuisat (Borussia Dortmund, 1997), Ciriaco Sforza (Bayern München, 2001) und Xherdan Shaqiri (Bayern München, 2013, Liverpool, 2019) gelungen. Dazu kommt Ivan Rakitic, der 2015 mit Barcelona triumphierte, aber für Kroatien und nicht für die Schweiz spielt. Rakitic war damals bei Barça Leistungsträger und auch das Standing von Stéphane Chapuisat bei Dortmund war enorm hoch, er galt lange Zeit als bester Ausländer, der je in der Bundesliga gespielt hat. Shaqiri und Sforza waren dagegen bei ihren Siegen in der Königsklasse nur Nebendarsteller, waren in den entscheidenden Spielen meist zum Zuschauen verdammt.

Der Vertrag von Manuel Akanji bei Manchester City läuft bis 2027 und es ist gut vorstellbar, dass er in der Zukunft viele weitere Titel sammelt. Da dürften wohl auch die grössten Skeptiker nicht widersprechen, nachdem sie von Akanji bereits mehrmals eines Besseren belehrt worden sind.

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