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Marvin Keller: Auch in den heissen Spielen ganz cool

Andy

Der FCZ gegen YB: Heute Abend wird im Letzigrund der vierte Cup-Halbfinalist gesucht. Eine wichtige Rolle könnte dabei Marvin Keller bekleiden, der bei den Bernern David von Ballmoos als Stammgoalie verdrängt und eine glorreiche Zukunft vor sich hat.

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Marvin Keller ist bei den Young Boys ein sicherer Wert und Rückhalt. © IMAGO / justpictures.ch

Der FC Lugano ist gegen Promotion-Ligist Biel sensationell auf der Strecke geblieben. Lausanne (gegen Bellinzona) und der FC Basel (gegen Étoile Carouge) haben sich eine Runde weiter gemüht. Nun fehlt noch der vierte Halbfinalist: Der FC Zürich oder die Young Boys? Ein ist ein Kracher, den die Fans serviert bekommen. Und in dem es um viel geht. Beide Klubs kämpfen in der Super League noch um einen Platz in der Championship Group und dürfen so auch weiterhin vom Titel träumen, gleichzeitig droht der Gang in die Abstiegsrunde und damit verbunden ein enttäuschendes und frustrierendes Saisonfinale. Der Triumph im Cup würde nicht nur für Perspektiven und Spannung sorgen, sondern wäre auch wirtschaftlich lukrativ.

Es geht auch um die Millionen-Perspektive

Denn die aktuelle Spielzeit ist die vorderhand letzte Saison, in der sich der Cupsieger direkt für eine europäische Gruppenphase qualifizieren kann, nachdem die Schweiz im Uefa-Ranking zurückgefallen ist. Der Schweizer Cupsieger steigt in der kommenden Saison in den Playoffs für die Europa League ein und bestreitet im schlechtesten Fall die Conference League, wo es mehrere Millionen zu verdienen gibt.

So wird das Duell gegen den FCZ auch für YB eminent wichtig. Nach einer lange Zeit schwachen Saison haben sich die Berner zurückgekämpft und können sich einen europäischen Platz erarbeiten, nachdem sie in dieser Saison in der Champions League zwar Millionen eingenommen, aber keine Punkte gewonnen haben. Massgeblich am Millionensegen beteiligt war Goalie Marvin Keller. Der 22-jährige Torhüter sprang in den Playoffs für den verletzten David von Ballmoos ein und ersetzte ihn hervorragend. Unter Trainer Giorgio Contini wurde er nun bei YB zur Nummer 1 und ist ein Grund, weshalb die Berner wiedererstarkt sind und die Titelverteidigung in der Super League nicht mehr nur Wunschdenken, sondern eine realistische Möglichkeit ist.

Marvin Keller ist die neuste Nummer 1 in Bern, wo in den letzten eineinhalb Jahren auch David von Ballmoos und Anthony Racioppi – er ist mittlerweile beim 1. FC Köln unter Vertrag – ihren Stammplatz im Tor hatten. Zu Beginn der Saison setzte der damalige Trainer Patrick Rahmen noch auf David von Ballmoos, legte einen Fokus auf Erfahrung und Routine. Keller, der bei den Grasshoppers fussballerisch grossgeworden ist und danach auch beim FC Wil und beim FC Winterthur spielte, blieb nur die Backup-Rolle. Und diese Aufgabe erledigte er hervorragend. Gerade in den so heissen Millionenspielen gegen Galatasaray behielt er einen kühlen Kopf und hexte die Berner auf die ganz grosse Bühne.

Es waren seine Meisterstücke, und wohl auch dank ihnen entschied sich der neue Trainer Giorgio Contini Mitte Januar, auf Keller als neue Nummer 1 zu setzen. «Es war kein Bauchentscheid, sondern einer, der in einem analytischen Prozess über längere Zeit gereift ist und den wir im Staff mit voller Überzeugung gefällt haben», begründete Contini damals seine Wahl, während Keller selber nüchtern sagte: «Mit dem Trainerwechsel kam neuer Schwung rein und die Hoffnung zurück. Und ich gab in der Vorbereitung mein Bestes, ich konnte mir keinen Vorwurf machen.»

Abgeklärt und selbstsicher

Der 22-jährige rechtfertigt das Vertrauen des Trainers. Hält seinem Team immer wieder Punkte und Siege fest. Bleibt auch in den heissen Momenten cool. Unterstreicht immer wieder, dass in ihm das grosse Talent schlummert, das ihm vielerorts attestiert wird. Er ist kaum aus der Ruhe zu bringen, weder auf, noch neben dem Platz. Er wirkt abgeklärt und selbstsicher, verfügt trotz seines jugendlichen Alters auf dieser exponierten Position über grosses Vertrauen in seine Fähigkeiten, scheint immer alles im Griff zu haben. Und er geht beharrlich seinen Weg, überwindet Hürden wie nun in Bern, wo er zwar auch ungeduldig wurde, als er nur Ersatz war, sich wünschte, mehr zu spielen, aber doch so lange wartete, bis er seine Chance bekam. Fussball sei kein Wunschkonzert, er habe einen Vertrag und müsse umsetzen, was der Verein vorgebe, sagte er später.

Marvin Keller hat seine Chance bekommen und gepackt. Er kann dazu beitragen, dass die Berner eine Saison, die lange vor allem eine Seuche war, krönen können. Mit der Titelverteidigung in der Super League, wo der Rückstand auf Leader FCB nur noch fünf Punkte beträgt. Und mit dem Triumph im Cup, wo heute Abend im Letzigrund der FCZ die nächste Hürde ist. Für Marvin Keller wird dieses Duell, dieses nächste heisse Spiel, auch zu einem Déjà-vu-Erlebnis. Fast genau vor einem Jahr, am 28. Februar 2024, traf der Goalie mit seinem damaligen Klub FC Winterthur im Letzigrund im Viertelfinal auf den FC Zürich – und gewann mit 2:0. Ein gutes Omen?

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