Aber nachdem der Belgier seine Freude über den vom FC Bayern vorzeitig bis zum 30. Juni 2029 verlängerten Vertrag artikuliert hatte, schaltete er gleich wieder um in den Arbeitsmodus, der ihn kennzeichnet und auszeichnet.
Denn am Mittwoch (21.00 Uhr) gibt es in München ein sehr spezielles Fussballspiel für ihn. "Darauf liegt der ganze Fokus", sagte Kompany.
- Matthäus über Kompany-Verlängerung
"Der Boss bleibt!" Diese Botschaft der glücklichen Bayern-Bosse platzte mitten in die Vorbereitung auf das Champions-League-Heimspiel gegen den FC Brügge. Es war ein erstes, grosses Geschenk für den 39-jährigen Kompany.
"Ein sehr wichtiges Spiel für den Trainer"
Das zweite wollen ihm seine Spieler in der Allianz Arena machen, wenn die Münchner Seriensieger gegen den 19-maligen belgischen Meister antreten. "Für den Trainer ist das ein sehr wichtiges Spiel. Dementsprechend müssen wir gewinnen", sagte Mittelfeldchef Joshua Kimmich.
Elf Spiele, elf Siege - die Bayern-Bosse begeistern sich am besten Saisonstart des Rekordmeisters. Mit ihrem frühzeitigen Vertrags-Signal haben sie freilich die gesamte Arbeit ihres Trainers in den vergangenen 17 Monaten belohnt.
Die Ausweitung der Zusammenarbeit um weitere zwei Jahre ist intern zügig abgewickelt worden. Kompanys "einzige Bitte" an den Verein sei gewesen, "dass das alles schnell erledigt ist. Ab Morgen ist das auch vorbei." Sie stärkt seine Position, auch finanziell dürfte sie sich auszahlen. Der Trainer sprach von "dem Gefühl, dass ich schon viel länger hier bin. Ich verstehe, wie der Verein denkt, wie die Jungs denken. Und wir haben die gleichen Ziele. Ich möchte, dass wir gemeinsam eine Geschichte schreiben." Er sieht sich erst am Beginn "einer wunderbaren Reise".
Ein Belgien-Duell mit unschöner Vorgeschichte
Im 63. Pflichtspiel als Bayern-Coach trifft er nun erstmals auf einen Verein aus seiner Heimat. Und nicht auf irgendeinen Klub. Denn Kompany war Spieler und Trainer beim RSC Anderlecht. Und zwischen dem Rekordmeister aus der Hauptstadt Brüssel und dem Rekord-Pokalsieger aus Brügge, dem "Stolz von Flandern", herrscht die wohl grösste Rivalität im belgischen Vereinsfussball.
Diese überschritt im Dezember 2021 allerdings Grenzen. Als Anderlecht-Trainer musste Kompany beim 2:2 in Brügge miterleben, wie er selbst und Mitglieder seines Trainerstabs als "braune Affen" beleidigt wurden, wie er am Dienstag erzählte. "Nach dem Spiel war ich sprachlos! Und vier Jahre später bin ich immer noch sprachlos!"
Er sei schliesslich über viele Jahre Nationalspieler und sogar Kapitän der belgischen Nationalelf gewesen. Beim Wiedersehen in München soll es für ihn als Fussballer mit der grossen Anderlecht-Vergangenheit aber nicht nur"um das persönliche Rivalitätsgefühl" mit dem FC Brügge gehen. Er möchte unbedingt gewinnen - Punkt.
dpa
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