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Millionenstürmer Zeki Amdouni: Macht er sich an der U21-EM noch teurer?

Andy

Er ist im Moment der Blue Chip im Schweizer Fussball: Zeki Amdouni. Der 22-jährige Genfer trifft auf allen Bühnen fast wie es ihm beliebt, kann nun an der U21-EM zusätzliche Werbung in eigener Sache betreiben und wird schon bald dem FC Basel Millionen in die Kasse spülen.

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Zeki Amdouni: Fünf Tore bei 220 Spielminuten in der EM-Qualifikation. © IMAGO / Just Pictures

Rund zehn Jahre ist es her, da lag eine Karriere als Berufsfussballer für Zeki Amdouni in weiter Ferne. Er musste sich, im Alter von zwölf Jahren, einer Fussoperation unterziehen und Servette, wo er damals spielte, wollte ihn nicht behalten. Die Meinung war klar: Es fehle das Potenzial, um eine Profikarriere zu beginnen. Auch Étoile Carouge zeigte kein Interesse. Stattdessen landete Amdouni bei Meyrin, von wo aus er später doch noch zu Carouge wechselte, um dann via Stade Lausanne-Ouchy und Lausanne-Sport im vergangenen Sommer zum FC Basel weiterzuziehen, wo er förmlich explodierte.

«Heute sieht man, dass er von Spiel zu Spiel stärker wird. Er hat wirklich den Instinkt eines Torjägers.»

Seine Statistiken sind schlicht und einfach beeindruckend: 22 Tore hat der Stürmer in 52 Spielen für den FC Basel erzielt, darunter sieben in elf Begegnungen in der Conference League, womit er gemeinsam mit Ex-FCB-Stürmer Arthur Cabral (heute Fiorentina) bester Torschütze des Wettbewerbs war. Dazu kommen brillante Auftritte mit der Schweizer A-Nationalmannschafft: In den ersten vier Spielen der EM-Qualifikation kam Amdouni 220 Minuten zum Einsatz – und erzielte satte fünf Tore, zuletzt beide Treffer beim 2:2 gegen Rumänien. Kein Wunder, sagte Coach Murat Yakin schon: «Ich habe ihn 2019 entdeckt, als ich Schaffhausen trainierte und er bei Stade Lausanne-Ouchy debütierte. Ich kannte ihn wirklich nicht.» Man müsse dazu sagen, dass Amdouni praktisch aus dem Nichts kam, aus der 1. Liga und Étoile Carouge, und ihm auf Anhieb gefallen habe. «Und heute sieht man, dass er von Spiel zu Spiel stärker wird. Er hat wirklich den Instinkt eines Torjägers.» Und nebenbei erwähnt: Mit seinem Doppelpack gegen Rumänien war er der erste Nati-Spieler seit Blaise Nkufo vor 15 Jahren, der in vier aufeinanderfolgenden Spielen ein Tor erzielte.

Zeki Amdouni hat sich unentbehrlich gemacht. Beim FC Basel, in der Schweizer A-Nati und natürlich auch in der U21, mit der er nun die EM in Rumänien und Georgien bestreitet und in der Gruppenphase in Cluj auf Norwegen (22. Juni), Italien (25. Juni) und Frankreich (28. Juni) trifft. Er hat das Potenzial, um bei der «Talentschau U21-EM» weiter für Furore zu sorgen, was dazu führt, was eigentlich allen schon klar ist: Zeki Amdouni wird den FC Basel höchstwahrscheinlich nach nur einem Jahr verlassen und ins Ausland wechseln. So sagte denn auch FCB-Sportchef Heiko Vogel in den letzten Tagen: «Es wäre blauäugig zu glauben, dass Zeki nächste Saison noch hier ist.»

«Ich bin bereit für den nächsten Schritt in meiner Karriere.»

Amdounis Leistungen haben natürlich Begehrlichkeiten geweckt. Es besteht Interesse von zahlreichen Klubs, wie kolportiert wird: aus der Bundesliga (Gladbach, Leipzig, Hoffenheim, Frankfurt), Portugal (Benfica), Spanien (Atlético, Valladolid), Italien (FC Turin), Frankreich (Rennes) und England (Watford). «Ich bin bereit für den nächsten Schritt in meiner Karriere. In der Super League, in der Conference League und mit der Nationalmannschaft habe ich meine Leistungen gebracht», sagte der Stürmer nun gegenüber dem Blick. Und unterstrich damit, was allgemein gedacht wird: Der FC Basel wird ihn in diesem Sommer verlieren. Das wird auch darin untermauert, dass Zeki sagt, dass sein Berater an die U21-EM nach Rumänien reisen werde, um dann gemeinsam die Optionen zu prüfen. Geplant ist, dass in den nächsten zehn bis 14 Tagen seine Zukunft geregelt ist.

Wohin es ihn zieht, ist offen. Wichtig ist, dass er den nächsten Arbeitgeber mit Bedacht wählt, so, wie es in der Vergangenheit jeweils der Fall war, wie er einst gegenüber «Le Temps» erklärte. Dass nicht immer der hochkarätigste Verein in diesem Moment auch die beste Wahl ist. «Ich denke, ich habe die richtigen Schritte in meiner Karriere gewählt», so Amdouni.

Klar ist, dass der Stürmer für den FCB bares Geld wert ist und einen satten Gewinn beschert. Rund vier Millionen habe der FCB bezahlt, um den zuerst leihweise verpflichteten Zeki Amdouni fix an sich zu binden, heisst es. Nun werden die Basler wohl gleich einen grossen Return on Investment erhalten, wenn sie den 22-Jährigen weiterverkaufen. Unter 10 Millionen Franken wird der FCB sein Juwel nicht ziehen lassen, realistischer sind zwei, drei Millionen obendrauf. Oder gar noch mehr, wenn der junge Stürmer auch im Schaufenster der U21-EM explodiert und trifft und trifft.

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