Während Niklas Süle und Gregor Kobel schon deutlich wurden in ihren Aussagen, versuchte Trainer Niko Kovac die Leistung des BVB im MetLife Stadium von New Jersey etwas positiver einzuordnen.
BVB-Torhüter Gregor Kobel über…*
… das 0:0 gegen Fluminense: "Ich glaube, sie waren fast besser als wir heute - das muss man ganz ehrlich sagen. Sie waren ein bisschen frischer, ein bisschen aggressiver, ein bisschen besser in den Zweikämpfen. Sie hatten auch die besseren Chancen. Von uns war es sicherlich ausbaubedürftig. Ich will es gar nicht so hoch anordnen, weil es eben das erste Spiel im Turnier war - wir haben vielleicht noch ein bisschen Jetlag und müssen vielleicht noch ankommen. 12 Uhr hier war eine ungewöhnliche Zeit. Aber alle Ausreden brauchen wir auch nicht machen, weil am Ende war es sicherlich ein Spiel, was zu wenig von uns war. Mit dem 0:0 können wir am Ende so leben."
… über sein persönliches Gefühl auf dem Platz: "Auch schwer. Es war eine spezielle Zeit, zu der wir gespielt haben. Zum Glück konnte ich meinem Team mit ein paar guten Saves helfen, dass wir die Null halten. Es war extrem wichtig heute, dass wir die Null halten, dass wir wenigstens ein Unentschieden mitnehmen - auch mit der Performance. Jetzt ist das Turnier ganz normal offen und wir müssen die nächsten zwei Spiele gewinnen."
… über die Bedeutung des Remis: "Man hat gesehen, dass fast alle Mannschaften in diesem Turnier extrem Qualität haben. Es gibt keinen Gegner, den man unterschätzen darf. Gerade mit unserer Performance heute, müssen wir schauen, dass wir unsere Form wiederfinden - zu dem zurückfinden, was uns am Ende der Saison sehr stark gemacht hat. Wir müssen wieder die Beine hinkriegen, uns an die Zeitverschiebung anpassen und dann bin ich positiv, dass wir die nächsten Spiele gut hinkriegen."
BVB-Verteidiger Niklas Süle über…
… die Leistung des BVB: "Wir waren gerade mit Ball sehr, sehr schwach. Wir haben uns deutlich mehr vorgenommen. Keine Ausreden über die Bedingungen, auch wenn der Platz ziemlich kacke war. Der Ball ist nicht einmal richtig gesprungen. Aber das sind alles so dumme Ausreden. Es war einfach viel zu wenig heute. Das müssen wir uns ein Stück weit vorwerfen. Ich glaube trotzdem, dass jeder Bock hat auf diese Aufgabe. Für das zweite Spiel müssen wir einfach mehr mitnehmen und daran arbeiten. Dass wir in der Lage sind, besser Fussball zu spielen, das haben wir in den letzten ein, zwei Monaten gezeigt - aber das zählt jetzt hier auch nicht mehr. Deswegen werden wir in den nächsten Tagen einiges investieren, um es im zweiten Spiel besser zu machen."
… die Stellschrauben, an denen es zu drehen gilt: "Gerade das Freilaufverhalten von allen Spielern - wenn man mal guckt, wie Fluminense das gemacht hat, wie jeder den Ball wollte. Es sind jetzt auch nicht die einfachsten Bedingungen hier. Wir sind klatschnass alle und es hat nicht mal geregnet. Es ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wir müssen uns gegenseitig helfen - gerade unter solchen Bedingungen - 12 Uhr Anstosszeit ist ungewohnt. Da müssen wir füreinander da sein. Das waren wir in Teilen heute auch. Das kann ich jetzt auch nicht ganz sagen, dass es nicht so war. Aber ich erwarte von einer Mannschaft, wie wir es sind, gerade mit Ball einfach mehr Bereitschaft von jedem Einzelnen."
BVB-Trainer Niko Kovac über…
… das Spiel: "Wir müssen damit leben und können auch damit leben. Es war sicherlich heute so ein Patt-Spiel, finde ich. Wir haben in der einen Situation Glück, wo wir den Konter noch verhindern können beziehungsweise Greg (Kobel, Anm.d.Red.) den Ball hält. Ansonsten waren es viele Schüsse von aussen - von beiden Mannschaften. Der Ballbesitz war bei plus minus 50 Prozent, denke ich. Unter dem Strich müssen wir damit zufrieden sein. Es war sicherlich nicht das beste Spiel von uns, aber für das erste Spiel ist es in Ordnung."
… die Hindernisse, die eine bessere Leistung verhindert haben: "Der Gegner war ziemlich gut. Es ist so, dass wir Europäer immer denken, dass der Fussball nur bei uns stattfindet. Aber in Südamerika wird auch richtig guter Fussball gespielt. Das ist eine Mannschaft, die sehr erfahren ist - eine Mannschaft, die sehr viel Ballbesitz haben will - eine Mannschaft, die vorne auch viel individuelle Klasse hat. Da geht es auch darum, dass man zu Null spielt. Das haben wir heute geschafft. Wir können es besser, aber für das erste Spiel bei diesem Turnier kann ich auch zufrieden sein."
… die Süle-Forderung, wieder an die Leistungen im Bundesliga-Endspurt anknüpfen zu müssen: "Natürlich möchte man das immer wieder. Nur man muss auch bedenken: Wir hatten am 17.5. das letzte Spiel. Jetzt haben wir heute den 17.6. - also ein Monat, in dem wir kaum zusammen waren. Da verliert man schon das ein oder andere. Die Brasilianer spielen die Saison, sie haben vor Kurzem erst eine Pause eingelegt. Das heisst, sie sind in einem ganz anderen Rhythmus. Das muss man alles mitberücksichtigen. Wir haben jetzt den Punkt geholt, den wir Minimum wollten, um gut ins Turnier zu starten. Jetzt geht es in den nächsten beiden Spielen darum, dass wir den ersten oder zweiten Platz sichern."
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