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Mit oder ohne Breel? Die Schweiz auf der Suche nach der Lösung im Sturm

Patrick

Spätestens morgen Freitag gibt die Schweiz ihr definitives Team für die EM in Deutschland bekannt. Vor der offiziellen Nominierung muss Trainer Murat Yakin noch mindestens einen Spieler aus dem aktuellen 27-Mann-Kader streichen. Trifft es Breel Embolo oder einen weiteren Stürmer?

Dynamik und Durchsetzungkraft einzigartig für Schweiz
Noch nicht fit, aber für die Schweiz wohl trotzdem gesetzt: Breel Embolo © Keystone / SDA

Masse anstatt Klasse

An Alternativen mangelt es nicht. Zumindest in numerischer Hinsicht weiss die Schweiz knapp eine Woche vor dem EM-Auftakt zu überzeugen. Aktuell finden sich mit Zeki Amdouni (MS), Kwadwo Duah (MS), Breel Embolo (MS), Dan Ndoye (LF), Noah Okafor (RF/MS), Ruben Vargas (RF) und Andi Zeqiri (MS) nicht weniger als sieben Angreifer im St. Galler Trainingscamp der Nati ein, die (sehr) offensiven Mittelfeldspieler Renato Steffen und Xherdan Shaqiri nicht mitgezählt. Da müsste sich doch ein torgefährliches Sturm-Duo oder sogar Trio finden lassen? Nun, mit dem Toreschiessen und den Schweizer Stürmern ist das zumindest in der aktuellen Spielzeit so eine Sache. Angeführt wird die interne Skorerliste mit total 15 Toren nämlich von Bulgarien-Legionär Kwadwo Duah, dem einzigen Neuling im aktuellen Kader. Am anderen Ende der Torjägerskala finden wir Breel Embolo (ein Tor), der nach einer von einem Kreuzbandriss geprägten Saison darum kämpft, doch noch rechtzeitig fit zu werden. Auf wen also sollte Murat Yakin mit Blick auf das Turnier in Deutschland setzen? Wir wagen eine Prognose und liefern mindestens ein Argument für jeden Spieler – in alphabetischer Reihenfolge.

 

Das Argument für Zeki Amdouni

Zugegeben: Die zu Ende gegangene Spielzeit von Zeki Amdouni war nach dessen rasanter Entwicklung in den beiden vorangegangenen Jahren eine Enttäuschung. In 34 Premier-League-Einsätzen traf der gebürtige Westschweizer nur fünf Mal und verlor im Frühjahr seinen Stammplatz bei Absteiger Burnley. Trotzdem dürfte und müsste Amdouni an der EM mit dabei sein. Stürmer, die über Erfahrung in der stärksten Liga der Welt verfügen, in der Nati regelmässig treffen (7 Tore in 14 Spielen) und erst 23 Jahre alt sind, sind in der Schweiz rar.

 

Das Argument für Kwadwo Duah

Ihn hatten bis vor wenigen Wochen nur die Wenigsten auf dem Radar. Doch der in London geborene Mittelstürmer hat in der abgelaufenen Spielzeit so oft getroffen wie keiner seiner Konkurrenten. 13 Tore in 24 Ligaspielen, nachdem er in Bulgarien bis in den Oktober hinein verletzt ausfiel und sich schlussendlich erst in diesem Jahr einen Stammplatz ergatterte. Duah bringt Momentum und ein physisches Element, dass der Schweiz bei einem Ausfall Embolos fehlen würde. Deshalb ist er mit dabei, sofern Yakin sein Kontingent von 26 Spielern voll ausschöpft.

 

Das Argument für Breel Embolo

27 Jahre alt ist Breel Embolo mittlerweile und seit der EM 2016 in Frankreich eine feste Grösse im Nationalteam. Da spielt es auch (fast) keine Rolle, dass Embolo zuletzt nahezu die ganze Saison mit einem Kreuzbandriss verpasste und maximal neben dem Platz für (negative) Schlagzeilen sorgte. Mit 13 Toren in 63 Spielen ist der ehemalige Basler zwar ebenfalls kein typischer Goalgetter, dennoch bringt er Torgefahr und physische Präsenz ins Team. Das wird reichen, sofern er nicht doch noch aus gesundheitlichen Gründen das Handtuch werfen muss.

 

Mittlerweile seit mehreren Jahren ein fixer Bestandteil des Schweizer Angriffs_ sthet vor seinem dritten grossen -turnier
Steht vor seinem dritten grossen Turnier: Augsburg-Legionär Ruben Vargas

Das Argument für Dan Ndyoe

Dan Ndyoe ist eine der positiven Geschichten im Schweizer Nationalteam. Mitte August wechselte er von Basel nach Bologna und absolvierte beim italienischen Aufsteiger der Saison auf Anhieb 32 Spiele in der Serie A. Mit seinem Speed setzte er für die Rossoblu vornehmlich vorne rechts Akzente, für die Schweiz soll er das Gleiche am linken Flügel tun, bei Bedarf auch als offensiv ausgerichteter linker Verteidiger. Kein Frage, Ndoye wird in Deutschland mit dabei sein.

 

Das Argument für Noah Okafor

Nach zweieinhalb Spielzeiten bei RB wechselte Noah Okafor vergangenen Sommer von Salzburg zur AC Milan – und damit vom Sturmzentrum auf den rechten Flügel. In Mailand konnte er sich in seiner ersten Saison noch nicht wirklich durchsetzen, kam aber trotzdem auf 28 (Teil)Einsätze mit acht Skorerpunkten (6 Tore, 2 Assists). Keine schlechte Ausbeute für den talentierten Basler,  der in der Nati in bislang 21 Spielen erst zwei Mal traf. Es wäre an der Zeit, diese Statistik in Deutschland aufzupolieren – die Chance dazu, wird er auch aufgrund seiner Polyvalenz (er kann im Sturmzentrum und am Flügel eingesetzt werden) erhalten.

 

Das Argument für Ruben Vargas

Nein, ein echter Goalgetter dürfte aus Ruben Vargas in diesem Leben nicht mehr werden. Diesen Beweis hat der ehemalige Luzerner in mittlerweile vier Spielzeiten beim FC Augsburg (zuletzt vier Tore) sowie in 42 Länderspielen (sieben Tore) zu Genüge erbracht. Aber Vargas ist eine belebendes Element in der Schweizer Offensive, bringt Torgefahr, wirbelt am Flügel und ist vor dem Tor immer wieder Mal zur Stelle.  Das ist mehr als genug für einen Platz im EM-Kader.

 

Das Argument für Andi Zeqiri

Erst am Sonntag stiess Genk-Legionär Andi Zeqiri nach den Playoffs mit dem KRC zur Nationalmannschaft. Der ehemalige Lausanner erlebt seit seinem Wechsel zu Brighton im Herbst 2020 ein schwierige Zeit, geprägt von zahlreichen Leihgeschäften und durchzogenen Leistungen in England, Augsburg und Basel. Seit letztem September steht er nun in Genk unter Vertrag, wo er in der soeben beendeten Saison immerhin 29 Spiele bestritt (sieben Tore). Meist kam der Mittelstürmer dabei aber von der Bank. Für Zeqiri spricht, dass der Linksfuss auch am Flügel eingesetzt werden könnte. Gegen ihn, dass er es bislang nie schaffte, sich in der Nati festzuspielen. Zudem ist der 24-Jährige sowohl im Zentrum als auch auf den Flügeln eher dritte als zweite Wahl. Deshalb könnte Zeqiri am Schluss der Mann sein, der überzählig zu Hause bleiben muss.

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