VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle bekräftigte öffentlich die Haltung des Vereins: Woltemade soll auch in der kommenden Saison für den VfB auflaufen. Trotz Wechselabsichten des Spielers bleibt die Mannschaft davon unbeeindruckt.
Der Poker um Nick Woltemade spitzt sich immer weiter zu. Am Dienstagabend hat der FC Bayern ein zweites Angebot beim VfB Stuttgart hinterlegt, Stuttgart lehnte direkt ab.
VfB-Vorstandsboss Alexander Wehrle wollte dieses Angebot öffentlich weder bestätigen noch dementieren und bleibt am Sky Sport Mikrofon bei seinem Mantra: "Wir verhandeln nicht mit Bayern München. Ich habe mich vor fünf Wochen ganz klar geäussert und daran hat sich nichts geändert: Nick Woltemade wird nächstes Jahr bei uns Fussball spielen. Wenn etwas Aussergewöhnliches passieren sollte, sind wir Profis genug, uns auszutauschen an einem Tisch. Aber ich gehe davon aus, dass Nick nächste Saison bei uns Fussball spielen wird."
50-Millionen-Paket reicht nicht aus
50 Millionen plus fünf Millionen Bonus plus Weiterverkaufsgebühr ist für die Schwaben nicht aussergewöhnlich genug. Wehrle und Wohlgemuth bleiben hart. Ein Vorgehen, das Meistertorhüter Timo Hildebrand gut gefällt: "Klare Kante, genauso muss es sein. Vor zwei Jahren ist der VfB fast abgestiegen und jetzt verhandeln wir mit den grossen Bayern über ein Riesen-Paket. Der VfB steht gut da und ich finde es gut, dass sie sich so klar positionieren."
Woltemade will zum FC Bayern
Woltemade hat intern mehrfach klar gemacht: Er will zu den Bayern. Aber was, wenn der Wechsel nicht zustande kommt, weil sich die Vereine nicht einigen?
Zumindest für die Mannschaft wäre das kein Problem, sagte Maximilian Mittelstädt am Rande der Premiere des Films "VfB inTeam - Wir haben den Pokal" gegenüber Sky Sport: "Wenn es so eine Möglichkeit für Nick gibt, dann kann man es auf der einen Seite verstehen, wenn er gehen will. Am Ende ist es seine Entscheidung. Er ist komplett integriert bei uns. Da müsste man dann nicht versuchen, ihn wieder aufzunehmen, sondern er ist immer noch ein vollwertiges Mitglied unseres Teams. Wir freuen uns, wenn er wieder da ist und gehen nicht davon aus, dass er den Verein verlässt."
Keine Überzeugungsarbeit nötig
Den Poker verfolgt der Nationalspieler nur über die Medien. Viel mehr Kontakt mit Nick Woltemade (aktuell noch im Urlaub) gibt es zu dem Thema bisher nicht: "Wir brauchen ihn nicht überzeugen, er müsste wissen, was er hier hat: Dass wir eine gute Saison gespielt und mit dem DFB-Pokal gekrönt haben und dass er hier eine grosse Rolle spielt, dass er einen grossen Anteil hatte, dass wir den Pokal gewonnen haben und einfach eine geile Mannschaft sind. Da brauchen wir ihn nicht anrufen und ihm das schreiben oder sagen."
Bleibt abzuwarten, ob Nick Woltemade wie geplant am 28. Juli im Trainingslager des VfB aufschlägt - ausgerechnet am Tegernsee, der Heimat von Bayern-Patron Uli Hoeness. Klar ist aber: Wenn der FC Bayern Nick Woltemade wirklich will, muss der Rekordmeister den Geldbeutel noch deutlich weiter aufmachen als bisher.