Der neue Sportdirektor hat in diesem Sommer schon über 20 Transferbewegungen abgewickelt und dabei mutiger agiert als sein damaliger Vorgänger.
Viele Fans und Experten fragten sich bei Amtsantritt von Thomas Kessler als Kölns neuem Sportdirektor, was konkret er anders machen würde als Ex Köln-Boss Christian Keller, der in den letzten Jahren über die Transfers der Rheinländer final entscheiden durfte.
Nach gerade einmal knapp drei Monaten zeigt sich ein gewaltiger Unterschied: Kessler agiert bedeutend mutiger, siebt den Kader aus und hat in den vergangenen 80 Tagen über 20 Transferbewegungen getätigt. Dabei hat der gebürtige Kölner über 20 Millionen Euro ausgegeben und 11 Neuzugänge verpflichtet. Mit Paderborns Raphael Obermair soll sogar noch ein weiterer hinzukommen.
Keller und Kwasniok basteln am Kader der Zukunft
Zugegeben: Geld, dass Keller zu seiner Amtszeit nicht im selben Masse hatte und über das er ohnehin während der Transfersperre nicht verfügen konnte. Dennoch: Kessler, der selber als Spieler aktiv war und sich auf dem Markt sehr gut auskennt, nutzt andere Kanäle, ist bestens vernetzt und hat eine klare Idee zusammen mit Trainer Lukas Kwasniok, die er verwirklichen will. Auch Keller hatte Ideen, aber seine Expertise schien im finanziellen Bereich besser aufgehoben gewesen zu sein als im sportlichen, denn bei vielen Transferentscheidungen lag er schlichtweg daneben.
Natürlich muss der neue Kader nun auch erst einmal greifen und Kwasniok die Neuzugänge zu einer Mannschaft formen, die in der Bundesliga bestehen kann. Aber in Sachen Aufbruchstimmung und Spannung haben sie ihre Fans in der Domstadt ganz klar auf ihre Seite gebracht. Kessler weiss: Nur so kannst du in einer verantwortlichen Position beim 1.FC Köln langfristig überleben. Du musst die Leute hinter dich bringen, aber natürlich - und das steht wie immer über allem im Fussball - auch erfolgreich sein.
Was wird noch auf der Abgangsseite passieren?
Nun gilt es für den 39-Jährigen Ex-Torhüter, Spieler wie Sargis Adamyan, Florian Dietz und Imad Rondic zu verkaufen. Mit Steffen Tigges hat Kessler immerhin schon einen der ganz prominenten Ersatzspieler verkauft. Spieler wie Julian Pauli und Denis Huseinbasic, die zunächst nicht so viel Spielzeit unter Kwasniok bekommen werden, könnten den Verein ebenfalls noch verlassen.
Die Arbeit für Kölns neuen Sportdirektor in diesem Sommer ist also längst noch nicht getan. In Köln verlassen sie sich aber auf ihren neuen "Jung" in der Chefetage und vertrauen darauf, dass der neue Sportdirektor einen Kader formt, der zum Bundesligastart konkurrenzfähig ist.
Dir Aufbruchstimmung nach dem späten 2:1-Sieg im Pokal bei Jahn Regensburg ist in der Domstadt wieder zu greifen, auch wenn sie wissen, dass die Partie alles andere als überzeugen war. Aber in Köln waren Mut und Emotionen, sowohl auf dem
Rasen, als auch auf dem Transfermarkt schon immer keine unwichtigen Mittel, um die Menschen zu begeistern.