Neben der hohen Leihgebühr könnte jetzt allerdings noch ein weiterer Faktor dem Jackson-Transfer einen etwas bitteren Beigeschmack verleihen.
Von Kelana Mahessa
Der 24-jährige Stürmer läuft auf Nationalmannschaftsebene für sein Heimatland Senegal auf. Nach seiner Unterschrift beim FC Bayern - im Anschluss an ein echtes Transfer-Hickhack - flog Jackson deswegen direkt weiter nach Afrika, um dort mit seinem Heimatland Spiele in der WM-Qualifikation zu bestreiten.
In dieser Länderspielpause stehen für den neuen Bayern-Stürmer die beiden Spiele gegen den Sudan und die DR Kongo an, ebenfalls noch in diesem Jahr warten dann noch Partien gegen Mauretanien und den Südsudan. Senegal steht aktuell auf Platz zwei der Gruppe B und hat einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer DR Kongo. Jackson und die Bayern müssen sich also auf teilweise weite, kräftezehrende Reisen einstellen.
Vier Spiele und keine Winterpause
Besonders ins Gewicht fällt allerdings, dass Jackson als einer der besten senegalesischen Spieler und fester Bestandteil der Nationalelf voraussichtlich beim Afrika-Cup in Marokko mitwirken wird, der mitten in die Bundesligasaison fällt.
Der Afrika-Cup findet diesmal vom 21. Dezember 2025 bis zum 18. Januar 2026 statt. Vieles hängt vom Abschneiden der senegalesischen Nationalmannschaft ab. Sollte der Senegal es bis ins Finale schaffen, würde Jackson vier Bundesliga-Spiele verpassen - in den Partien gegen Heidenheim, Wolfsburg, Köln und Leipzig müsste der deutsche Rekordmeister ohne ihn auskommen.
Bei Erreichen des Viertelfinals hätte Jackson zudem keine Gelegenheit für eine Winterpause. Denn die Runde der letzten Acht ist für den 9./10. Januar 2026 datiert. Genau dann, rollt auch in der Bundesliga wieder der Ball. Schon drei Tage nach einem möglichen Endspiel (18. Januar) stünde für ihn mit dem FC Bayern das Champions-League-Spiel gegen Union Saint-Gilloise an.
Kann Bayern auf ein frühes Senegal-Aus hoffen?
Das letzte Gruppenspiel bestreiten die Teranga-Löwen am 30. Dezember. Bei einem frühzeitigen Aus in der Gruppenphase würde Jackson also nur beim Spiel in Heidenheim fehlen. Wahrscheinlich ist dieses Szenario allerdings nicht: Jackson und sein Team gelten als klare Mitfavoriten auf den Titel, der Senegal gewann erst vor dreieinhalb Jahren den Afrika-Cup. Bei der letzten Ausgabe schieden sie im Achtelfinale erst nach Elfmeterschiessen gegen den späteren Sieger Elfenbeinküste aus.
Allerdings: In den vergangenen Jahren lief der Afrika-Cup immer von Mitte Januar bis Anfang/Mitte Februar und nicht wie dieses Mal schon während der Winterpause. Hier haben die Bayern in dieser Saison also gewissermassen "Glück im Unglück".