skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Analysen Fussball

Nati-Tests in Amerika: WM-Luft schnuppern, Antworten finden

Patrick

Timing und Destination stimmen schon einmal. Ein Jahr vor der FIFA-WM in Nordamerika absolviert die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft ihre letzten beiden Testspiele vor Beginn der WM-Qualifikation. Klar ist: Nach einem enttäuschenden Jahr gilt es jetzt Antworten und Lösungen zu finden.

Keystone_Anthony Anex_der Natitrainer und eine seiner verlässlichsten Kräfte_Links wird Murat Yakin weiterhin auf ricaord Rodriguez zählen können
Der Nati-Trainer und eine seiner verlässlichsten Kräfte: Murat Yakin (l.) zählt in der Defensive wohl weiter auf Ricardo Rodriguez © KEYSTONE / Anthony Anex

Land und (eigene) Leute kennen lernen

In manchen Dingen unterscheidet sich die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft gar nicht so sehr von einer typischen Schweizer Reisegruppe. Fliegt sie zum Beispiel wie derzeit in die USA, geht es auch bei unserer Nati in erster Linie darum, Land und Leute ein wenig besser kennen zu lernen. Ersteres, weil in genau einem Jahr die FIFA Weltmeisterschaft im Land der unbegrenzten Möglichkeiten (sowie in Mexico und Kanada) stattfinden wird. Letzteres, weil die Schweiz knapp drei Monate vor dem ersten Spiel der extrem kompakten WM-Qualifikation (sechs Spiele in knapp zehn Wochen) ihre Mannschaft noch nicht gefunden hat. Entsprechend – und hier unterscheiden sich Murat Yakin und Co. dann doch deutlich von Touristen – liegt der Fokus in erster Linie beim eigenen Personal und auf der Suche nach Antworten auf die bevorstehenden Herausforderungen.

 

Eine 305 Länderspiele grosse Lücke und fehlende Alternativen

Irgendwie würde das dann schon gehen, hatte man wohl gehofft. Knapp ein Jahr nach den Nationalmannschaftsrücktritten von Yann Sommer, Fabian Schär und Xherdan Shaqiri (mit gemeinsam 305 Länderspielen und 20 Turnierteilnahmen) muss man aber konstatieren: bestenfalls tut es das auf spürbar tieferem Niveau. Kobel konnte Sommer bislang nicht ersetzen, Schärs spielverlagernde Zuspiele in die Spitzen fehlen und von Shaqiri und der mit ihm verlorenen Genialität und Unberechenbarkeit im Angriff müssen wir gar nicht erst reden. Kommt hinzu, dass auf bestimmten Positionen – namentlich auf den defensiven Aussenpositionen und im Angriff -  in den vergangenen Jahren zu wenig Talente nachgekommen sind, bzw. sich nicht wie gewünscht entwickelt haben. Ein Okafor (zuletzt ganze 36 Rückrunden-Spielminuten in Neapel) zum Beispiel, oder auch ein Rieder (Rennes und Stuttgart) oder Amenda (acht Bundesligaeinsätzen à max. 45 Minuten) die Gefahr laufen, ihr Potential auf den Ersatzbänken oder gar Tribünen ihrer Klubs zu verschwenden. Und aus der Super League haben mit Ausnahme von Alvyn Sanches (Kreuzbrandriss) und Marvin Keller seit längerer Zeit keine jungen Spieler mehr den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft.

 

Wer sucht, der findet (hoffentlich)

Entsprechend setzt Trainer Murat Yakin auf den defensiven Aussenbahnen noch immer auf die altbewährten  Kräfte. Das mag im Falle des in diesem Frühjahr wieder erstarkten Ricardo Rodrigues (10 Startelfeinsätze für Betis) und seines Backups Ulisses Garcia (zuletzt regelmässige Einsätze für Marseille) nachvollziehbar sein, auf der rechten Seite hingegen scheint die Hoffnung Vater des Gedankens. Mit Silvan Widmer, Lucas Blondel und Isaac Schmidt kämpfen hier gleich drei Spieler um ihre Chance, deren Tauglichkeit auf höherem internationalem Niveau in den Spielen gegen Mexico und die USA erst noch erbracht werden muss. Gewiss, auf Widmer war in der Vergangenheit häufig Verlass, zuletzt aber spielte der 32-Jährige in Mainz trotz Captain-Status keine grosse Rolle mehr. Gegen die international noch nahezu gänzlich unerfahrenen Blondel (kein Fix-Starter bei Boca) und Schmidt, dessen längster Einsatz bei Leeds United in dieser Saison 17 Minuten dauerte, hat Widmer trotzdem intakte Chancen, sich zu behaupten, zumindest dann, wenn Yakin in der Defensive einer Viererkette das Vertrauen schenkt. Freuen darf man sich hingegen auf das Debüt von Ardon Jashari im Mittelfeld. Wie Yakin den Spieler des Jahres in Belgien ins Spiel seiner Mannschaft integriert, verspricht eine der spannendsten Entwicklungen der kommenden Tage zu werden. Etwas mehr Punch und Kreativität aus dem defensiven Mittelfeld können der Schweizer Offensive jedenfalls nur gut tun, in der sich zuletzt nur Dan Ndoye regelmässig positiv in Szene setzen konnte. Immerhin haben die Stürmer Zeki Amdouni (10 in 25 Länderspielen) und Breel Embolo (16 in 75 Länderspielen) in der Vergangenheit schon gezeigt, dass sie auch in der Nati Tore erzielen können.

Bewerte den Artikel
0 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss