NHL-Schweizer: Ein verletzungsgeplagter November
Sechsundzwanzig - das ist die stolze Anzahl an Spielen die Nico Hischier (10), Timo Meier (7) und Pius Suter (9) im November aufgrund von Verletzungen in der National Hockey League verpassten. Während der Walliser unlängst zurückkehrte, fehlen Meier und Suter ihren Teams weiterhin. Trotzdem sorgten die Schweizer durchaus auch für positive Schlagzeilen. Unser Rückblick.
Im Aufwind
Nein, gut sah sie nicht aus, die Zwischenbilanz der Nashville Predators Mitte November. Ganze fünf Spiele hatten die Preds mit Captain Roman Josi zum Zeitpunkt des Heimspiels gegen die Chicago Blackhawks (18.11.) gewonnen und zuvor viermal am Stück verloren. Doch mit dem Spiel gegen Philipp Kurashev, Connor Bedard & Co. fanden die Predators auf die Siegesstrasse zurück. Auf das 4:2 folgte ein 4:3, dann ein 4:2 und so weiter und so fort, ehe die Minnesota Wild dem Spuk in der Nacht auf heute eine Ende setzten – nach sechs Siegen in Folge. Damit ist Nashville wieder in den Dunstkreis der Playoffplätze zurückgekehrt, von denen sie aktuell noch zwei Punkte trennen. Mit einem in den kommenden Wochen möglicherweise noch dominanteren Roman Josi (aktuell 4G, 8A, Minus-3) können die Predators zumindest darauf hoffen, im Kampf um einen Platz in den Top 8 der Western Conference auch weiterhin ein Wort mitreden zu können.
Auf Playoff-Kurs
Schon im Oktober lief es den im Westen Nordamerikas engagierten Schweizern hervorragend, im November untermauerten Vancouver (Pius Suter) und Los Angeles (Kevin Fiala) ihre Ambitionen weiter. Mit dem treffsichersten Angriff (92 GF) und der drittbesten Verteidigung (61 GA) gehören die Canucks nach wie vor zu den grossen, positiven Überraschungen in dieser Saison. 31 Punkte aus 24 Spielen stehen auf ihrem Konto, zwei mehr als die Los Angeles Kings bislang erringen konnten. Allerdings haben die Kings auch erst 20 Spiele absolviert, in denen Kevin Fiala seinem Ruf als offensiver Schlüsselspieler gerecht werden konnte. Mit 20 Punkten (6G, 14A) führt er die interne Scorerlist gemeinsam mit Adrian Kempe an, der allerdings über die deutlich besseren Plus-Minus-Werte verfügt. Ebenfalls im Fahrplan sind die Winnipeg Jets und Nino Niederreiter. Der Bünder (6G, 8A) überzeugt bislang offensiv und defensiv (Plus-9) und steht mit dem Team aus der kanadischen Provinz Mannitoba zum Monatsende trotz zuletzt drei Niederlagen auf Rang 6 der Western Conference.
Comeback gelungen
Einen Saisonstart zum Vergessen erlebte bis vor wenigen Tagen Nico Hischier. Der Walliser Captain der New Jersey Devils kam im Vormonat nur langsam in die Gänge und verletzte sich nach einem Check gegen den Kopf Ende Oktober am Oberkörper. Elf Spiele verpasste der Center, in denen den New Jersey Devils Schritt für Schritt jene Stilsicherheit abhandenkam, die sie noch im vergangenen Jahr ausgezeichnet hatte. Die Defensive präsentierte sich zögerlich, die Torhüter unsicher und schliesslich kam den Teufeln nach den Verletzungen von Jack Hughes und Timo Meier auch die offensive Unwiderstehlichkeit abhanden. Mit der Rückkehr von Hischier scheint das Pendel nun aber wieder in die andere Richtung zu schwingen. Seit seinem Comeback am 25. November hat New Jersey sämtliche drei Partien gewonnen, mit einem produktiven Hischier (2G, 3A) und einem Akira Schmid im Tor, der nach seiner Einwechslung massgeblich an der Wende im Spiel gegen die NY Islanders beteiligt war. Soll der positive Trend weiterhin anhalten, müssen die Devils jedoch unbedingt einen Weg finden, um die viertschwächste Defensive der Eastern Conference weiter zu stabilisieren. Immerhin, mit Jonas Siegenthaler (4A, +1) gehört der Defensivspezialist unter den vier «Swiss Devils» bislang zu den wenigen Spielern im Kader der Teufel, die über eine positive Plus-Minus-Bilanz verfügen.
Die Überraschungen
Das Leben als Spieler der Chicago Blackhawks kann zuweilen schwierig sein. Im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr hat die Franchise bereits früh in der Saison nahezu unumkehrbar Kurs in Richtung «Lottery Pick» genommen. Mit 14 Punkten aus 21 Spielen belegen die Blackhawks aktuell Rang 31 von 32 NHL-Teams und trotzdem dürfte Philipp Kurashev mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht unzufrieden sein. Denn der Berner erlebt aktuell den besten Saisonstart seiner Karriere, hat in 15 Spielen bereits 12 Scorerpunkte (4G, 8A) gesammelt und erfreut sich mit durchschnittlich 18:21 Minuten über so viel Eiszeit, wie noch nie in seiner Karriere. Spielt er so weiter, dürfte er auch in den Zukunftsplänen Chicagos eine wichtige Rolle spielen und möglicherweise zu einem zentralen Teil jenes Teams werden, dass Nummer-Eins-Draft Connor Bedard in den nächsten Jahren wieder an die Spitze führen soll.
Ebenfalls eine hervorragende Rolle spielt bislang Janis «J.J.» Moster in der Verteidigung der Arizona Coyotes. Mit 2G, 9A und einer Plus-9-Bilanz (Nr. 1 im Team) ist der Seeländer ein wichtiger Grund für den guten Saisonstart der Coyotes, die sich noch immer auf einem Playoffplatz befinden. Aktuell beträgt ihr Vorsprung auf Rang 9 und die Calgary Flames einen Punkt.
Im Lazarett
Aktuell nicht einsatzfähig sind die beiden Schweizer Offensiv-Cracks Timo Meier (New Jersey) und Pius Suter (Vancouver). Beide fallen mit Verletzungen am Unterkörper mittlerweile seit sieben (Meier), bzw. neun Spielen (Suter) aus. Obwohl sowohl bei Meier als auch bei Suter grundsätzlich nicht von einer langfristigen Verletzungspause ausgegangen wird, ist aktuell noch nicht klar, wann genau sie aufs Eis zurückkehren können.