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NL-Preview: Lausanne und der erneute Anlauf

Patrick

Olympia sei dank: So früh wie zuletzt nie, startet die National League am 9. September in die neue Saison. Auch in diesem Jahr scheint zwischen A (wie Ajoie) und Z (wie ZSC) fast alles möglich. Das gilt auch für den Lausanne HC, der nach zwei Finalniederlagen in Folge abermals nach dem ersten Meistertitel der Klubgeschichte strebt.

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Nach einem Jahr in Nordamerika zurück am Lac Léman: Connor Hughes © Keystone / Juergen Staiger

So lief’s zuletzt

So gut, wie es sich nicht einmal Petr Svoboda hätte er erträumen können. Der im November 2022 geschasste Ex-Sportchef und Mitbesitzer versuchte Vieles, erfolgreich waren aber nur wenige seiner Ideen. Immerhin hinterliess er den Klub so intakt, dass Neo-Sportchef John Fust und Neo-Trainer Geoff Ward den Klub quasi unmittelbar in die Erfolgsspur zurückführen konnte. Obwohl das Duo im ersten Jahr die Playoff-Teilnahme verpasste, wurde mit zahlreichen Siegen (Punkteschnitt von 1,62/Spiel) die Basis für den Höhenflug der beiden folgenden Jahre gelegt. Nach den Rängen 3 und 1 in der Regular Season sowie zwei Finalteilnahmen fehlt nur noch der mittlerweile seit 103 Jahren ersehnte Titel.

 

Personelles

Für den Meistertitel im Frühjahr 2024 reichte es genauso wenig, wie für den Durchbruch in der Organisation der Montreal Canadiens und doch ist die Rückkehr von Keeper Connor Hughes ein gute Nachricht für den Klub aus der Olympiastadt. Gemeinsam mit dem jüngeren Kevin Pasche (22) bildet der 28-Jährige neu das womöglich beste Torhüter-Duo der Liga, dass die Waadtländer schon vor zwei Jahren gemeinsam bis in den Final hexte. Hinzu kommen die sehr soliden Neuzugänge Inaki Baragano (in der vergangenen Saison mit einer Plus-13-Bilanz auch auf dem Papier der mit Abstand beste Rappi-Verteidiger) und Yannick Zehnder, die gemeinsam mithelfen sollen, den Abgang von Nati-Verteidiger Andrea Glauser (zu Fribourg) zu verschmerzen. Ebenfalls nicht mehr zum Kader der Löwen gehören die erfahrenen Joël Genazzi (Rücktritt) und Tim Bozon (26 Punkte in der Saison 24/25), der neu am unteren Ende des Lac Léman seine Brötchen verdient. Weiterhin da ist der starke Schweizer Offensiv-Kern des Vizemeisters um Damien Riat, Ken Jäger (wechselt nächste Saison zu Davos), Jason Fuchs und Theo Rochette.

 

Ausländer

Grosse Rochade auf den Ausländerpositionen im Lausanner Kader. Nicht weniger als fünf Imports, welche im vergangenen Winter noch das rot-weisse Trikot der Waadtländer trugen, haben den Klub über die Sommermonate verlassen. Darunter mit Gavin Bayreuther (zu Carolina) und David Sklenicka (zum EVZ) die beiden offensiv produktivsten Verteidiger der Lausannois, die durch den ex-Klotener Sami Niku (30 Punkte in 24/25) sowie den ehemaligen NHL-Erstrundendraft Erik Brännström (fast 300 NHL-Spiele) aber vielversprechend ersetzt wurden. Ebenfalls auf fast 300 Spiele in der besten Liga der Welt kommt der wirblige und treffsichere Flügel Drake Caggiula, der letzte Saison in der AHL in 62 Spielen 24 Tore erzielte und seine Skorerqualitäten auch in der NHL (289 Spiele, 46 Tore/46 Assists) bereits unter Beweis stellte. Hinzu kommen die bereits im letzten Jahr sehr soliden Antti Suomela (40 Punkte) und Ahti Oksanen (33 Punkte), der unberechenbare Dominik Kahun und natürlich NL-Topscorer Austin Czarnik (letzte Saison 56 Punkte), den die Waadtländer dem SC Bern abluchsen konnten. Viel besser können die Olympiastädter auf dem Papier nicht aufgestellt sein.

 

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Soll neu in Lausanne für die Differenz sorgen: NL-Topskorer Austin Czarnik (Keystone / Gian Ehrenzeller)

Das spricht für den LHC

Geld und grosse Namen waren in Lausanne in der jüngeren Vergangenheit schon des Öfteren vorhanden. Was sich dem Beginn der Ära Ward/Fust jedoch geändert hat: Nun schöpfen die Waadtländer ihr immenses Potential auch aus, beeindrucken mit Konstanz und einer aussergewöhnlichen Heimstärke. Kein anderes Team hat in den vergangenen beiden Spielzeiten so viele Spiele (34) und Punkte (118) in heimischen Gefilden gewonnen, wie der LHC. Auf dieser Basis wird mit den Lausannois auch diesen Winter wieder zu rechnen sein.  

 

Prognose

Was ist einem Team zuzutrauen, dass in den vergangenen beiden Spielzeiten die maximale Anzahl an Spielen bestritt und dennoch am Schluss zweimal mit leeren Händen dastand? Mein Antwort: Sehr viel, insbesondere, wenn dem möglicherweise drohenden Vizemeister-Blues mit nicht weniger als 24 Transfers (9 Zuzüge, 15 Abgänge) entgegnet wurde. Ebenfalls interessant: Im Playoff-Finale gegen die ZSC Lions scheiterten die Waadtländer Löwen schlussendlich an mangelnder Effizienz im Abschluss (Erfolgsquote von nur 6%) und am besseren Torhüter. Dieses Manko versucht der LHC nun mit der Rückkehr von Connor Hughes (in den Playoffs 2024 mit einer Fangquote von über 94% der statistisch beste Keeper) sowie geballter offensiver Potenz (Czarnik, Caggiula und Co.) wettzumachen. Gut möglich, dass dieser Versuch funktioniert. Ein Platz unter den Top 4 nach der Qualifikationsphase scheint für Waadtländer reserviert.

 

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