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Pinkeln auf Schuhe, Einbruch im Frauenknast, unzählige Bussen – die Skandalakte von Mario Balotelli

Andy

Egal, wo Mario Balotelli ist – früher oder später sorgt der Ex-Sion-Kicker mit Eskapaden und Skandalen für Negativschlagzeilen. So wie jetzt auch wieder in der Türkei.

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Wo Mario Balotelli ist, sind die Skandale nicht weit. © KEYSTONE/Laurent Gillieron

Im vergangenen September wechselte Mario Balotelli vom FC Sion zum türkischen Klub Adana Demirspor. Neun Spiele hat er seither erst bestritten, vor allem auch wegen einer Knie-OP, aber immerhin fünf Tore erzielt. Und nun neben dem Rasen Schlagzeilen produziert. Der italienische Exzentriker zündete in der Kabine einen Knallkörper und warf diesen durch den Raum. Er selber hält sich vor der Explosion die Ohren zu, während mehrere Mitspieler erschrecken – und Balotelli dann lacht.

Es ist das bislang letzte Kapitel in einer langen Reihe von Eskapaden des italienischen Enfant Terrible, wie eine kurze und nicht vollständige Übersicht zeigt.

*Als Teenager versteckte Balotelli beim Serie-C-Verein Lumezanne die Sporttasche oder Schuhe von Teamkollegen, so heisst es. Und: Er pinkelte auf die Fussballschuhe oder Taschen seiner Kollegen, in denen sich deren frischen Kleider befanden.

*Im Sommer 2010 landete der Stürmer mit seinem Bruder aus Neugier im Hof des Frauengefängnisses in Brescia. Im Verhör nach diesem «Einbruch» erklärte er, nicht gewusst zu haben, dass man für das Betreten der Anstalt eine Erlaubnis brauche. Im selben Jahr wurde er übrigens dabei fotografiert, als er sich von bekannten Mafiabossen ein Drogenviertel in Neapel zeigen liess.

*Als er im März 2011 für Manchester City spielte, warf er im Trainingszentrum des Klubs mit Dartpfeilen auf einen Nachwuchsspieler. Es heisst, der damals 20-jährige Balotelli habe seine Wurfgeschosse aus dem Fenster im ersten Stock eines Gebäudes abgefeuert und später erklärt, er habe die Jungs nur erschrecken wollen.

*Im Oktober desselben Jahres zündete Balotelli aus dem Fenster seines Badezimmers in Manchester Feuerwerkskörper. In der Folge gerieten ein Handtuch und Teile seines Hauses in Brand, es entstand ein «substanzielles Feuer», wie es die Feuerwehr später nannte, und natürlich beträchtlicher Schaden.

*Nur wenige Wochen später tickte der Italiener auf dem Platz aus, attackierte in der Europa League im Achtelfinal gegen Dynamo Kiew seinen Gegenspieler Goran Popov mit einem Kung-Fu-Tritt und flog vom Platz – und sein Team trotz eines 1:0-Sieges aus dem Wettbewerb, nachdem das Hinspiel mit 0:2 verloren gegangen war. Auch damals mit Nebengeräuschen: Balotelli liess sich mit der Begründung auswechseln, dass er allergisch auf das Gras in der Ukraine sei und nicht mehr weiterspielen könne.

*Aus Angst, sich zu verfahren und weil er einen Termin mit dem mittlerweile verstorbenen Berater Mino Raiola in London hatte, liess der Italo-Stürmer 2012 ein Taxi von Manchester bis in die englische Hauptstadt vor seinem Sportboliden herfahren. Kostenpunkt für Hin- und Rückfahrt: rund 2000 Franken.

*Überhaupt stand immer wieder das Auto im Zentrum der Skandale. «The Sun» berichtete einst, dass Balotellis Maserati in seinem ersten Jahr bei ManCity 27 Mal abgeschleppt wurde und er in weniger als einem Jahr Bussen in der Höhe von über 11’000 Franken kassiert hatte.

*Als «Balo» 2016 in Nizza spielte, erzielte er gegen Marseille zwei Tore und durfte zur Belohnung den Bentley seines Agenten Mino Raiola ausleihen – und fabrizierte schnell einen heftigen und teuren Crash.

*Im Sommer 2022 wechselte Mario Balotelli zum FC Sion. Im Wallis sollte er zur grossen Attraktion werden, stattdessen war er schnell ein Ärgernis. Im Spiel gegen den FC Basel zeigt er den gegnerischen Fans den Stinkefinger und griff sich mehrere Male demonstrativ zwischen die Beine. Auf eine Entschuldigung wartete man vergeblich, stattdessen teilte Balotelli in den sozialen Medien mit: «Schweizer Verband: Ich weiss nicht, in welcher Art Mafia Ihr seid. Aber glaubt mir: Spieler wie ich sind nicht stolz, in einer Meisterschaft zu sein, in welcher Unfähigkeit, Ungerechtigkeit und Korruption herrschen.» Die Busse von 5000 Franken bezahlte er natürlich mit seinem Gilet-Münz.

*Seit September 2023 stürmt Balotelli wie erwähnt in der Türkei, nutzte aber eine Länderspielpause für einen Ausflug in die Heimat – und fabrizierte in Brescia mit seinem fetten SUV einen Unfall. Er verweigerte einen Alkoholtest, worauf ihm sofort der Führerausweis abgenommen wurde.

Was werden wohl die nächsten Einträge in der Skandalakte des Mario B. sein? Klar scheint nur, dass eine Fortsetzung folgt.

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