Reaktion auf die Krise – Rochaden beim Lausanne HC
Nur 16 Punkte nach 17 Spielen und der letzte Platz in der National League: Der Lausanne HC steckt tief in der Krise – und hat nun reagiert.
Es ist eine unbefriedigende Situation für die Waadtländer, die eigentlich grosse sportliche Ambitionen haben. Aus diesem Grund leitete der Vorstand nun auch sofortige Massnahmen ein. Der seit langer Zeit umstrittene Petr Svoboda tritt als Direktor für den Eishockeybetrieb zurück. Cheftrainer John Fust übernimmt die Funktion des Sportdirektors und hat den Auftrag, so schnell wie möglich einen neuen Trainer zu engagieren. Fust wird heute gegen den SC Bern und morgen im Derby gegen Servette aber noch an der Bande stehen (auf Sky Sport mit MySports).
Die sportliche Krise veranlasste den Verwaltungsrat des Lausanne Hockey Club, der von Patrick de Preux präsidiert wird und die Aktionäre der Gruppe vertritt, zu einer ausserordentlichen Sitzung. Dabei wurden Probleme in den Bereichen Governance und Organisation festgestellt, die zu folgenden Sofortmassnahmen führten:
- Die Position des Chief Operating Officer Hockey wird abgeschafft. Petr Svoboda, der weiterhin Minderheitsaktionär und Mitglied des Verwaltungsrats des LHC bleibt, wird keine operative Rolle mehr beim LHC einnehmen. Patrick de Preux bleibt Präsident des Verwaltungsrates der Lausanne Hockey Club SA.
- John Fust übernimmt die alleinige Funktion des sportlichen Leiters (General Manager) mit der Gesamtverantwortung für die sportliche Einheit des Vereins. Er wurde vom Verwaltungsrat des LHC beauftragt, so schnell wie möglich einen neuen Headcoach zu engagieren, der nach der Nati-Pause am 16. November im Heimspiel gegen den HC Lugano im Einsatz stehen soll.
"Wir erleben eine schwierige Zeit, aber in solchen Momenten muss man den Mut haben, zu handeln. Das sind wir unseren Fans, unseren Unterstützern und unseren Partnern schuldig. Der Verein ist hundert Jahre alt, er ist wichtiger als jeder andere, und seine Interessen haben Vorrang vor allen anderen Überlegungen", sagt Präsident Patrick de Preux. "Der Verwaltungsrat hat festgestellt, dass es Probleme bei der Unternehmensführung, der Verteilung der Verantwortlichkeiten und den operativen Entscheidungen gibt. Er vertraut auf die Massnahmen, die ergriffen werden, um die Ruhe wiederherzustellen und es dem Team zu ermöglichen, sein wahres Potenzial zu entfalten". Für John Fust ist klar: "Wir müssen einen Wandel für einen Neuanfang vollziehen, um uns in eine solidarische, entschlossene und gelassene Geisteshaltung zu versetzen. Ich fühle mich durch das Vertrauen, das mir als Sportdirektor entgegengebracht wird, sehr geehrt und stimme mit den gesetzten Zielen voll und ganz überein".
Die Zeit für den Turnaround drängt: Die Waadtländer haben zuletzt sechs Spiele in Serie verloren und teilweise eine desolate Figur abgegeben. Am vergangenen Dienstag setzte es gegen die Rapperswil-Jona Lakers trotz einer 4:1-Führung nach dem ersten Drittel eine 4:7-Niederlage ab. Folgt heute gegen den SCB und morgen im Derby auswärts gegen den formstarken Genève-Servette HC schon eine erste Reaktion?