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Roland Garros 2025: Sinners Rückkehr, Djokovics Fragezeichen und Swiateks Krise

Patrick

Ab morgen Sonntag kämpfen die besten Tennisspieler:innen der Welt im Pariser Bois de Boulogne um den zweiten Grand-Slam-Titel des Jahres. Dabei sind neue Namen auf der Siegerliste so realistisch, wie schon lange nicht mehr: Rafa Nadal ist zurückgetreten, Novak Djokovic ein Rätsel und Seriensiegerin Iga Swiatek im Formtief. Unsere Vorschau auf das bedeutendste Sandplatzturnier der Welt.

IMAGO_IPA Sport_Titelverteidiger und nach Trimpen in Madrid un Rom erster Anwärter auf Turniersieg i nParis_CA
Siegte zuletzt in Madrid und Rom: Titelverteidiger und Topfavorit Carlos Alcaraz © IMAGO / IPA Sport

Das Turnier

Zum 129. Mal heisst es beim traditionsreichsten Sandplatzturnier der Welt ab Sonntag: «Les joueurs sont prêts». Der nach einem französischen Piloten und Kriegshelden benannte Anlass ist in diesem Jahr mit einem Rekordpreisgeld von 56,35 Mio. Euro dotiert, wovon die beiden Champions im Einzel jeweils 2,55 Mio. Euro mit nach Hause tragen werden. Erstrundenverlier:innen müssen sich wiederum mit 78'000 Euro begnügen. Im Verlauf des zweiwöchigen Turniers werden insgesamt über 630'000 Tennisfans auf der Anlage der Fédération Francaise de Tennis erwartet, auf der im vergangenen Sommer auch die Tenniswettbewerbe der Olympischen Spiele stattfanden. Titelverteidiger sind Carlos Alcaraz (ESP) bei den Männern sowie Iga Swiatek (POL) bei den Frauen.

 

Die Favorit:innen

Die Liste der Top-Favoriten bei den Herren lässt sich im Grunde genommen auf zwei Namen reduzieren: Jannik Sinner (ATP 1) und Carlos Alcaraz (ATP 2), welche zum ersten Mal in ihrer Karriere als gemeinsame Top-Gesetzte in ein Grand-Slam-Turnier steigen. Gespannt sein darf man zudem auf eine Handvoll junger Spieler, die sich in den letzten Wochen und Monaten in den Vordergrund gespielt haben, angeführt vom Briten Jack Draper (ATP 5), dem Italiener Lorenzo Musetti (ATP 8) und dem Franzosen Arthur Fils (ATP 14). Persönlich gespannt bin ich auf die Auftritte der erfahrenen Alexander Zverev (ATP 3) und Novak Djokovic (ATP 8). Beide haben in der Vergangenheit bewiesen, in Paris um den Titel mitspielen zu können, hinterliessen zuletzt aber einen zwiespältigen Eindruck.

 

Ähnlich schwer tat sich bei den Damen zuletzt die grosse Paris-Dominatorin der vergangenen Jahre, Iga Swiatek (WTA 5). Seit ihrem vierten Roland-Garros-Triumph in fünf Jahren im Juni 2024, scheint die Luft bei der immer noch erst 23-jährigen Polin irgendwie draussen. In dieser Saison brachte bislang nicht einmal der Wechsel auf den von ihr bevorzugten Sandbelag eine Besserung, noch immer wartet die fünffache Grand-Slam-Siegerin auf ihren ersten Turniersieg. Entsprechend scheint der Weg zum Titel in diesem Jahr frei für eine neue Siegerin. Vielleicht Weltnummer-1 Aryna Sabalenka, die allerdings in Paris noch nie über das Halbfinale hinausgekommen ist. Oder Coco Gauff (WTA 2), die im vergangenen Jahr im Halbfinale stand und zuletzt die Endspiele von Rom und Madrid erreichte. Gute Perspektiven bieten sich auch Vorjahresfinalistin und Rom-Champion Jasmine Paolini (WTA 4) und Newcomerin Mirra Andreeva (WTA 6), die im Vorjahr mit ihrem Halbfinalvorstoss die Tenniswelt überraschte. Zuletzt tat sich die 18-Jährige nach dem Turniersieg in Indian Wells allerdings etwas schwer.

 

Keystone_Sebastien Nogier_ Noch sagt SW nicht Good-Bye_ zum 20 Mal mit dabei
Sagt noch nicht Adieu: Stan Wawrinka nimmt zum 20. Mal an den French Open teil (Keystone / Sebastien Nogier)

Die Schweizer:innen

Klein und zumindest erfahren präsentiert sich in diesem Jahr das Schweizer Kontingent im Bois de Boulogne. Und – solange Grand-Slam-Champion Stan Wawrinka die Schweizer Fahne noch mit hochhält – auch dekoriert. Zehn Jahre sind seit dem begeisternden Final-Triumph des mittlerweile 40-jährigen Romands (ATP 138) vergangen, der als Wild Card zum insgesamt 20. Mal an den Ort zurückkehrt, an dem er bereits als Junior einmal triumphierte (2003). Stans erster Gegner beim möglichen Abschied: Der Brite Jacob Fearnley (ATP 54). Bei den Damen haben mit Viktorija Golubic (WTA 82) und Jil Teichmann (WTA 98) zwei Vertreterinnen von Swiss Tennis den Sprung ins Hauptfeld geschafft. Zum Auftakt trifft Golubic dabei auf die zweifache Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova (WTA 608), die nach Baby-Pause und im Alter von 35 Jahren noch einmal in Paris antritt. Auf Jil Teichmann, die seit März an keinem Turnier mehr die zweite Runde überstanden hat, wartet die italienische Qualifikantin Laura Stefanini (WTA 153). Ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt hat Belinda Bencic (WTA 39). Die Olympiasiegerin leidet weiterhin an einer Armverletzung, welche sie vor zwei Wochen beim WTA-Turnier in Rom zur Aufgabe zwang und nun im Training erneut aufgebrochen ist.  

 

Die besten Duelle der 1. Runde

Carlos Alcaraz vs. Kai Nishikori: Der Titelverteidiger ist in Form und triumphierte zuletzt in Madrid und Rom. Gegner Nishikori, US-Open-Finalist 2014 und dreifacher Viertelfinalist in Paris, dürfte sich vom grossen Namen aber zumindest nicht einschüchtern lassen.

Joao Fonseca vs. Hubert Hurkacz: Tennis’ nächster potentieller Star trifft bei seinem French-Open-Debut auf den erfahrenen Aufschlag-Riesen aus Polen, der einst Roger Federers Karriere in Wimbledon beendete. Doch Hurkacz kann nicht nur Rasen, sondern auch Sand und stand hier im vergangenen Jahr im Achtelfinale. Eine toller Test für den 18-jährigen Brasilianer, der mit seinem druckvollen  Spiel schon im Januar in Melbourne zu gefallen wusste.

Naomi Osaka vs. Paula Badosa

Das vielversprechendste Erstrundenmatch bei den Frauen ist die Auseinandersetzung zwischen der ehemaligen Weltnummer-1 Naomi Osaka und der aktuellen Top-Ten-Spielerin Paula Badosa (WTA 10). Die Japanerin (WTA 49) gewann kürzlich beim WTA 125 Event in Saint Malo das erste Sandlatzturnier ihrer Karriere und dürfte mit Selbstvertrauen und reichlich Matchpraxis nach Paris reisen. Das Gleiche kann die gleichaltrige Spanierin (27) nicht von sich behaupten. Nach einer mehrwöchigen Verletzungspause kehrte sie erst diese Woche auf die Tour zurück.

 

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