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Rumänien will Ausländer-Anteil im Teamsport begrenzen

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Gegner des Projekts werfen den Initiatoren Populismus und Realitätsferne vor.

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Rumäniens Nationalspieler Daniel Birligea steht bei FCSB Bukarest unter Vertrag. © Imago

Gegner des Projekts werfen den Initiatoren Populismus und Realitätsferne vor.

Rumänien dürfte ab 2026 die Zahl der ausländischen Sportler begrenzen, die in Teamsportarten bei Wettkämpfen aktiv sind.

Das Parlament beschloss auf Initiative der starken rechtsextremen Oppositionspartei AUR und auch mit Stimmen aus dem Regierungslager ein Gesetz, dass die Quote der aktiv auf dem Spielfeld agierenden Sportler mit rumänischer Staatsangehörigkeit auf mindestens 40 Prozent festsetzt.

Teile der Medien und der Politiker sind gegen diese Neuregelung, hingegen begrüsste sie Rumäniens Fussballverband (FRF) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Bei Verstössen sollen Geldstrafen drohen

Bei Verstössen sollen Geldstrafen von 500.000 bis eine Million Lei (etwa 200.000 Euro) drohen. Staatspräsident Nicusor Dan hat die Möglichkeit, das Gesetz nicht sofort gegenzuzeichnen und ihm damit Gültigkeit zu verschaffen. Er könnte es zunächst zur Neuberatung an das Parlament zurückverweisen oder dem Verfassungsgericht zur Prüfung vorlegen.

Die Regelung gilt bereits in Form einer Verordnung, die aber laut Medienberichten bisher kaum respektiert worden sei.

Parlament will rumänischen Nachwuchs schützen

Zur Begründung der Neuregelung hatte der Abgeordnete Ciprian Paraschiv (AUR) im Parlament erklärt, dass die Neuregelung dem Schutz des rumänischen Sport-Nachwuchses vor ausländischer Konkurrenz dienen solle.

"Ich möchte nicht, dass Ihren Kindern die Flügel gebrochen werden, wenn sie einen Leistungssport betreiben wollen, wegen der Impresarios, obskurer ausländischer Spieler und vielleicht des Schwarzgeldes, das in dieser Wirtschaft kursiert", sagte er.

Ex-Sportminister verurteilte Neuregelung als "populistisch"

Der frühere Sportminister Ionut Stroe, derzeit Abgeordneter der bürgerlichen Regierungspartei PNL, verurteilte die Neuregelung als "populistisch", fern der Realität im Sport und diskriminierend, weil damit politisch entschieden werde, wer bei einem Wettkampf eingesetzt werden darf.

George Becali, Eigentümer des letzten Fussball-Landesmeisters FCSB Bukarest, begrüsste die Neuregelung und kündigte an, jetzt verstärkt nach rumänischen Spielern für sein Team Ausschau zu halten. "Ich habe schon seit langem gesagt, dass ich davon träume, zu 100 Prozent rumänische Spieler einzusetzen", sagte er nach Angaben des Portals prosport.ro.

Becali ist bekennender Nationalist und sass zeitweise für die rechtsextreme Partei AUR im Parlament. FCSB hat derzeit zehn Spieler aus dem Ausland unter Vertrag.

Ziel: Investitionen in heimische Fussball-Akademien steigern

Rumäniens Fussballverband erklärte, er habe an der Ausarbeitung des neuen Gesetzes aktiv mitgearbeitet. Ohnehin gelte intern bereits die Regel "5+6", welche besagt, dass mindestens fünf Spieler auf dem Rasen Rumänen sein sollten.

Ziel sei, Investitionen in heimische Fussball-Akademien zu steigern, den Einsatz rumänischer Fussballer zu fördern und das Auswahlspektrum für die Klubs und die Nationalelf zu vergrössern.

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