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SCB: Der Wurm steckt tief drin

Andy

Noch zwei Spieltage stehen in der Regular Season aus. Findet der SC Bern doch noch aus dem Sumpf hinaus?

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Sven Bärtschi kam beim SCB noch überhaupt nicht auf Touren. © IMAGO / Pius Koller

Am Donnerstag das Derby in Langnau gegen die SCL Tigers, am Samstag das Heimspiel gegen die ZSC Lions. Es sind zwei wegweisende Spiele für den SCB, der auch in dieser Saison sportlich höchstens Mittelmass ist und regelmässig für Negativschlagzeilen sorgt.

Es ist noch nicht lange her, da waren die Berner das Mass aller Schweizer Eishockey-Dinge, gewannen 2016, 2017 und 2019 den Meistertitel. Doch seither ging es stetig bergab. Letztes Jahr verpassten die Berner nicht nur die Playoffs, sondern auch die Pre-Playoffs und mussten vorzeitig in die Ferien. Und auch jetzt wieder besteht vor den letzten beiden Spielen der Regular Season die Gefahr eines vorzeitigen Ferienbeginnes.

Die Hoffnung war vor dieser Saison gross, dass es endlich wieder aufwärts geht. Es sollte ein Neubeginn auf verschiedenen Stufen werden. CEO Marc Lüthi zog sich aus der operativen Tätigkeit zurück und wurde VR-Präsident. Das Tagesgeschäft verantworteten nun Raeto Raffainer als CEO und Andrew Ebbett als General Manager. Sie hielten an Trainer Johan Lundskog fest, der es in seiner ersten Saison an der SCB-Bande nicht geschafft hatte, das Team in die Playoffs zu führen. Es war wohl der erste Fehler, denn so blieb der Mief des Verlierens rund um die Berner hängen.

Die Entlassung von Lundskog folgte schliesslich doch noch. Rückblickend vielleicht oder wohl zum falschen Zeitpunkt. Die Berner hatten Anfang November gerade die ZSC Lions bezwungen und lagen auf Rang 6, auf Kurs in Richtung direkte Playoff-Qualifikation. Einer der grossen Fehler Lundskogs war aber, neben dem zu passiven Coaching, dass er den jungen Spielern zu wenig Eiszeit gewährte.

Unter seinem Nachfolger, dem Finnen Toni Söderholm, wurde es sportlich nicht besser. Konstanz blieb aus oder beschränkte sich aufs Negative. Zuletzt verlor der SCB vier Spiele in Serie, darunter am vergangenen Samstag daheim gegen das Schlusslicht Ajoie. Die Gerüchte, dass der Trainer nun trotz Vertrages bis 2024 vorzeitig nach München abwandert, sorgen ebenso für Unruhe wie der Fakt, dass Chris DiDomenico, der mit Abstand beste SCB-Einzelspieler in dieser Saison, seinen Vertrag vorzeitig aufgelöst hat und den SCB verlassen wird.

Auch die Transferbilanz der Berner liest sich bescheiden. DiDomenico war, trotz des bald kommenden vorzeitigen Endes, eine gute Wahl. Die restlichen Ausländer? Bescheiden. Sven Bärtschi, der eigentliche Königstransfer? Noch nicht angekommen, nur gerade 15 Skorerpunkte und mehrmals überzählig. Rückkehrer Joël Vermin? Mitläufer statt Teamleader.

Der Wurm steckt ganz offensichtlich tief drin, im SCB. Und das schmerzt auch finanziell. Fehlender Erfolg führt zu fehlenden Zuschauern, was via fehlende Konsumation im Stadion für fehlende Einnahmen sorgt. Eine gefährliche Konstellation! So scheint gut möglich, was diese Woche schon spekuliert wurde: Dass es in Bern bald zu einem House Cleaning kommt und CEO Raffainer, GM Ebbett und Headcoach Söderholm gehen müssen. Dies zumindest dann, wenn die Pre-Playoffs verpasst werden. Aber vielleicht auch so oder so, um mit einem totalen Neuanfang den Weg zurück zum Erfolg zu suchen.

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