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Schalke vor Saisonstart: Drei Hoffnungsschimmer & drei Probleme

Bei der Saisoneröffnung und Generalprobe gegen den FC Sevilla (2:4) am gestrigen Samstag wurde deutlich, dass in den kommenden Tagen noch viel Arbeit auf Trainer Miron Muslic wartet. Positive Nachrichten gab es aber auch.

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Der FC Schalke eröffnet am Freitag die Saison in der 2. Bundesliga gegen Hertha BSC. © Imago

Bei der Saisoneröffnung und Generalprobe gegen den FC Sevilla (2:4) am gestrigen Samstag wurde deutlich, dass in den kommenden Tagen noch viel Arbeit auf Trainer Miron Muslic wartet. Positive Nachrichten gab es aber auch.

Fans des FC Schalke 04 haben in den letzten Jahren eine schwere Leidenszeit durchlebt. Nach dem direkten Wiederabstieg in die 2. Bundesliga in der Saison 2022/23, verpassten die Knappen die sofortige Rückkehr in die Beletage des deutschen Fussballs mit Platz zehn deutlich und mussten lange sogar fürchten, in die 3. Liga durchgereicht zu werden. In der vergangenen Spielzeit spielte der Pottklub dann sogar die schlechteste Runde seiner Vereinsgeschichte und landete auf Rang 14.

Der neue Sportvorstand Frank Baumann konnte diesen Sommer allerdings mit dem neuen Coach Miron Muslic tatsächlich für Aufbruchstimmung sorgen. Vor allem Energiebündel Muslic zündete Mannschaft und Fans mit seiner Art schnell an und weckte Hoffnungen an eine bessere Saison als zuletzt, zumal auch die Leistungen in den Tests äusserst vielversprechend waren.

Obwohl mit Abwehrchef Nikola Katic, Rückkehrer Timo Becker und Youngster Soufiane El-Faouzi nur drei externe Neuzugänge verpflichtet werden konnten, überzeugte Schalke in der Vorbereitung. Defensiv war die A-Elf der Knappen in den Partien gegen Twente, Panathinaikos (jeweils 0:0) und St. Gallen (1:0) nicht zu knacken und gegen höherklassige Gegner immer mindestens (!) auf Augenhöhe.

Die Generalprobe gegen Sevilla offenbarte allerdings, dass auf Muslic und sein Team noch Arbeit wartet. Sky Sport zeigt, wo Schalke noch Sorgen hat, aber auch, was Hoffnung macht.

Sorge: Katic-Verletzung

Der neue Defensiv-Boss musste gegen Sevilla kurz vor der Pause verletzt runter. "Es war ein Duell Kopf an Kopf. Nikola war danach einige Minuten nicht mehr aufnahmefähig. Da haben wir kein Risiko genommen - die Gesundheit des Spielers geht vor", erklärte Muslic in der Mixed Zone nach der 2:4-Pleite gegen die Spanier. Weitere Untersuchungen sollen am heutigen Sonntag stattfinden.

Ein Einsatz gegen die Hertha (Freitag, ab 19:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga) ist zumindest fraglich. Wahrscheinlicher Ersatz ist der erst 18-jährige Mertcan Ayhan, der gegen Sevilla wegen Belastungssteuerung pausierte. Ayhans eigentlichen Part links in der Dreierkette dürfte dann Felipe Sanchez bekleiden. Rechts ist Timo Becker trotz seiner kleineren Blessur aus dem Sevilla-Spiel gesetzt und rechtzeitig fit.

Sorge: Fehlende Breite im Kader

Gegen die Andalusier musste Muslic neben Ayhan und Kapitän Kenan Karaman, der bereits die komplette Saisonvorbereitung fehlt, auch auf Stammlinksverteidiger Vitalie Becker verzichten. Einer der grossen Gewinner der Vorbereitung fehlte wie Ayhan wegen Belastungssteuerung.

Herausforderer Anton Donkor konnte genauso wenig Eigenwerbung betreiben wie sein Pendant auf der Gegenseite, Adrian Gantenbein. Der Schweizer bekam rechts den Vorzug vor Taylan Bulut, da dieser nach dem späteren Trainingseinstieg wegen der U19-EM noch nicht komplett bereit war. Beiden Schienenspielern wurden von den Spaniern deutlich ihre Grenzen aufgezeigt.

Sorge: Harmlose Offensive & schwache Standards

In der ersten Halbzeit gegen Sevilla wurde Schalke über weite Strecken vorgeführt. Die bisher so starke Defensive wies ungewohnte Löcher auf, aber auch mit Ball hatte S04 wenig anzubieten. Max Grüger leistete sich beispielsweise einen fatalen Fehlpass direkt vor dem 0:2 und auch sonst konnte man nur selten für Entlastung sorgen.

Ein echter Plan im eigenen Ballbesitz war nicht wirklich zu erkennen. Zudem brachten auch die Standardsituationen - wie schon in den vergangenen Tests - nichts ein und waren fast immer ungefährlich.

Hoffnung: Karaman-Comeback

Eine Starthilfe für die stockende Offensive wäre zweifelsohne der fehlende Kapitän. Karaman verletzte sich beim Trainingsauftakt und sollte eigentlich frühestens in einigen Wochen wieder eine Option sein. Doch der 31-Jährige hatte positive Nachrichten. "Ich habe gestern zum ersten Mal wieder mit der Mannschaft trainiert. Es war ein sehr, sehr guter Schritt", so der Offensiv-Allrounder am Schalke-Tag vor über 80.000 Fans. Beschwerden habe er nicht und in der kommenden Woche wolle er die komplette Trainingswoche mitmachen. Somit wäre Karaman für das Hertha-Spiel möglicherweise sogar eine Option für den Kader.

Hoffnung: Moral stimmt

Vor der Pause fast chancenlos, fand Schalke gegen Sevilla nach dem Seitenwechsel besser ins Spiel. Die Moral stimmt also. "Wir haben zu viel Respekt gezeigt und sie haben uns klar beherrscht", resümierte Muslic nach dem Spiel über die erste Halbzeit und bezeichnete Sevilla als "europäische Topmannschaft".

Danach habe man aber den Respekt abgelegt und "viel viel mutiger nach vorne gespielt und viel höher attackiert." So konnte man die Spanier auch zu Fehlern zwingen und kam letztlich auch zu zwei Treffern. Sevilla sei für Schalke aktuell ohnehin kein "Gradmesser" und daher bleibt Muslic positiv gestimmt: "Die Reaktion in der zweiten Halbzeit war ganz ganz wichtig und da können wir sehr sehr viel mitnehmen."

Christopher Antwi-Adjei und Ron Schallenberg schlugen ähnliche Worte an und lobten die Moral und Widerstandsfähigkeit der Mannschaft.

Hoffnung: Finanzielle Entlastung

Die vergangenes Jahr ins Leben gerufene Genossenschaft hinkt den Erwartungen nach wie vor deutlich hinterher. Das gab auch Vorstandsboss Matthias Tillmann zu: "Wir hätten uns zum Start ein bisschen mehr versprochen". Am Rande der Eröffnung des angekündigten Förderturm-Denkmals, dem Symbol des "Auf Schalke eG", verriet Tillmann auf der Saisoneröffnung, dass sich über 8000 Schalker finanziell beteiligt hätten und Anteile für rund 8,3 Millionen Euro gezeichnet haben.

Die Knappen werden diese Summe nun direkt verwenden und mit diesem Einmal-Joker Anteile am Stadion kaufen. Tillmann rechnete vor, dass dadurch das negative Eigenkapital um rund vier Millionen reduziert werden kann. Die DFL-Auflage, dieses um mindestens 4,91 Millionen zu reduzieren, um einen Punktabzug zu vermeiden, ist somit schon fast erfüllt.

Das bedeutet, dass man sich in Verkaufsgesprächen bezüglich Moussa Sylla und Bulut nun in einer deutlich besseren Position befindet. Möglicherweise muss sogar keiner der beiden Leistungsträger abgegeben werden. In jedem Fall wurde die finanzielle Situation verbessert, um nochmal in den Kader investieren zu können. Baumann kündigte bei der Saisoneröffnung auch an, dass Schalke noch aktiv werden wird. Dass Bedarf vorhanden ist, hat die Generalprobe bewiesen.

Auf eine verpatzte Generalprobe folgt aber bekanntlich oft eine gelungene Premiere. Möglich also, dass die Leidenszeit für Schalke-Fans bald endet...

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