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Scheitert McLaren an den Nerven?

Andy

An diesem Wochenende rast die Formel 1 in Katar dem Saisonende entgegen. Verliert Konstrukteurs-Champion McLaren auf der Zielgeraden die Nerven und verschenkt den WM-Titel an Max Verstappen, der seine fünfte WM-Krone in Folge anvisiert?

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Titelverteidiger Max Verstappen (links) oder WM-Leader Lando Norris: Wer hat im Saisonfinale die Nase vorne? © IMAGO / Jan Hübner

Die Ausgangslage ist klar: Bis zum Saisonende stehen noch zwei GP (in Doha und in Abu-Dhabi) sowie ein Sprint (in Doha) auf dem Programm. 58 Punkte kann ein Fahrer maximal gewinnen, 33 davon alleine in den kommenden Tagen in Katar. Und die Rechnung ist schnell gemacht: Gewinnt Verstappen alle drei Rennen, kommt er auf ein Endtotal von 424 Punkten. Fährt WM-Leader Lando Norris gleichzeitig jeweils auf Rang 3 ins Ziel, kommt er auf 426 Punkte – gewinnt mit einem Vorsprung von zwei Punkten den WM-Titel. Noch sind also alle Trümpfe bei McLaren, das mit Oscar Piastri, der aktuell gleichviele Punkte wie Max Verstappen hat, theoretisch über ein zweites Eisen im WM-Feuer verfügt. Aber der lange Zeit in der WM führende Australier zeigt grosse Schwächen, stand letztmals Anfang September in Monza auf dem Podest. Seither wurden sechs GP und zwei Sprints gefahren.

«Wir brauchen ein perfektes Wochenende»

Die doppelte McLaren-Disqualifikation in Las Vegas aufgrund zu stark abgenutzter Bodenplatten bei den Boliden von Lando Norris und Oscar Piastri hat Max Verstappen einen zusätzlichen Boost verliehen. Nachdem der Gewinn des fünften WM-Titels in Folge während langer Zeit höchstens ein Traum war, erscheint er nun plötzlich wieder realistisch. Doch dafür braucht der 69-fache GP-Sieger aus den Niederlanden ein sensationelles Finish, im Idealfall mit drei Siegen. So sagt er nun: «Uns erwartet wieder ein Sprint-Wochenende, deshalb gibt es noch mehr Punkte als üblich zu holen und wir brauchen ein perfektes Wochenende.» Und: «In der WM sind wir etwas näher an die Spitze rangekommen. Aber das Wochenende in Katar werden wir trotzdem wie gewohnt angehen. Wir nehmen immer nur ein Rennen nach dem anderen in Angriff. Der Fokus liegt darauf, die maximale Punktzahl zu erzielen und das Potenzial des Autos auszuschöpfen.» Katar sei eine anspruchsvolle Strecke, aufgrund der Hitze sei das Reifenmanagement entscheidend, «und wir müssen sicherstellen, dass wir mit den obligatorischen zwei Stopps auch strategisch alles richtig hinbekommen, wir konzentrieren uns darauf, den Schwung mitzunehmen und das Team wird alles geben, um die Bestleistung zu erzielen».

«Wenn der Norris neben dem Max startet, flattern ihm die Nerven»

So wird das Saisonfinale in Katar und Abu Dhabi zum Krimi, in dem die Nerven entscheidend sein könnten. Während Verstappen in der Vergangenheit schon mehrmals gezeigt hat, dass er auch in heissen Situationen cool bleiben kann, ist diesbezüglich bei Lando Norris ein Fragezeichen zu setzen. Red-Bull-Sportchef Dr. Helmut Marko hatte unlängst gesagt: «Wenn der Norris neben dem Max startet, flattern ihm die Nerven.» Und er lag mit seinem Urteil richtig, verpatzte in Las Vegas den Start und ebnete so seinem Konkurrenten aus den Niederlanden den Weg zum Sieg.

Noch ist nichts passiert. Gewinnt Norris in Katar zwei Zähler mehr als seine punktgleichen Konkurrenten Verstappen und Piastri, steht er schon vor dem letzten Rennen als Weltmeister fest. Und im Notfall würde da wohl auch der Einsatz der bislang noch verpönten Stallorder helfen. Bei Red Bull lebt die Hoffnung auf das Nervenflattern beim Gegner, zumal die schnelle Strecke in Katar eher dem Dosen-Team entgegen kommt. Sollte Verstappen in Katar noch näher ans Heck von WM-Leader Norris heranrasen, wäre der Gewinn des WM-Titels endgültig eine Kopfsache, eine Frage der Nervenstärke. Und genau darauf hoffen die Fans.

«Es ist schön, wieder auf vertrautem Terrain zu sein»

Während der internationale Fokus auf dem Kampf um den WM-Titel liegt, sind die Schweizer Fans gespannt, wie das Sauber-Team die letzten Rennen bestreitet, bevor Audi in Hinwil endgültig übernimmt. Im Fokus dabei liegt der Kampf um Rang 7 in der Konstrukteurswertung, mit dem auch ein Millionensegen verbunden ist. Momentan liegt Sauber auf Rang 7, aber lediglich vier Punkte hinter Aston Martin und fünf Zähler hinter Haas. An den letzten vier Renn-Weekends gewann Sauber Punkte – zwölf durch Nico Hülkenberg und einen durch Gabriel Bortoleto –, was für zumindest verhaltenen Optimismus sorgt. «Es ist ermutigend zu sehen, dass das Team in den letzten Rennen eine solide Leistung gezeigt hat. Alle haben hart gearbeitet, und diese Ergebnisse sind der Beweis dafür, dass sich das auszahlt. Wir müssen jedoch noch mehr tun und mit beiden Autos in jedem Rennen das Maximum herausholen, wenn wir unsere Chancen in der Gesamtwertung optimal nutzen wollen. In Katar, wo wir in der Vergangenheit gut abgeschnitten haben, wollen wir unsere Leistung fortsetzen und unsere Punkteserie ausbauen», sagt Teamchef Jonathan Wheatley. Gefordert ist dabei vor allem auch der Brasilianer Gabriel Bortoleto nach seinem Crash-Wochenende in Las Vegas, wo er Schrott produzierte statt Punkte zu gewinnen. Nun sagt er: «Es ist schön, wieder auf vertrautem Terrain zu sein, auf einer Strecke, auf der ich schon gefahren bin und auf der ich einige gute Ergebnisse erzielt habe. Ich hatte schwierige Rennen in Brasilien und Vegas, daher freue ich mich auf die Chance, mich neu zu fokussieren und für die verbleibenden zwei Rennen der Saison wieder in die Spur zu kommen.» Nun muss er den Worten nur noch Taten folgen lassen.

 

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