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Schweizer Nati: 26 Plätze für Deutschland - und wer sie füllen könnte

Patrick

Grosse Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus. Morgen Freitag erfolgt die mit Spannung erwartete Bekanntgabe des Schweizer EM-Kaders für die Endrunde in Deutschland. Insgesamt 26 Plätze sind zu vergeben. Sky Sport sagt, wer sie besetzen könnte.

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Wer vertritt die Schweiz an der EM in Deutschland? Morgen Freitag gibt Nationaltrainer Murat Yakin sein Kader bekannt © Keystone / SDA

Tor (3 Plätze)

Auf der womöglich stärksten Position im Kader von Murat Yakin sind zwei Positionen fix vergeben: Stammtorhüter Yann Sommer (Inter Mailand) und sein Edel-Backup Gregor Kobel (Borussia Dortmund) sind in dieser Reihenfolge gesetzt. Bleibt die Rolle des Backup vom Backup, für die sich mit Yvon Mvogo (Lorient) und Jonas Omlin (Borussia Mönchengladbach) zwei bewährte Kräfte bewerben. Für Mvogo sprich trotz drohendem Abstieg, dass er zuletzt im Testspiel gegen Dänemark zeigen konnte, dass auf ihn Verlass ist. Für Omlin, dass er bereits in Katar Teil der Mannschaft war und auch an der EM 2020 im Aufgebot stand, ehe er verletzt abreisen musste. Verletzungen plagten den gebürtigen Luzerner auch in dieser Spielzeit, weshalb Mvogo im Vorteil sein könnte. Die Nomination eines anderen Kandidaten (z.B. von Ballmoos, Köhn oder ein Youngster wie Marvin Keller oder Pascal Loretz) wäre eine Überraschung, sofern Yakin nicht mit vier Keepern plant. 

 

Innenverteidigung (6 Plätze)

Manuel Akanji (Manchester City), Fabian Schär (Newcastle United) und Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach) – an diesem Trio führt im defensiven Zentrum trotz Verletzungssorgen (Schär) und zuletzt durchwachsenen Leistungen (Elvedi) kein Weg vorbei. Weitere Kandidaten sind Becir Omeragic (Montpellier), der sich in Südfrankreich zum unumstrittenen Stammspieler entwickelt hat, Cédric Zesiger (Wolfsburg) und Leonidas Stergiou vom VfB Stuttgart. Der ehemalige Captain der U21-Nationalmannschaft hat sich beim Bundesliga-Dritten zuletzt einen Stammplatz erkämpft und könnte an der EM etwas überraschend seine Nati-Premiere feiern. Leidtragender dieser Entwicklung wäre Eray Cömert vom FC Nantes, trotz einer soliden Saison bei den «Canaris» des FC Nantes. Je nach taktischer Ausrichtung könnte schliesslich auch Ricardo Rodriguez von der linken Aussenbahn ins Zentrum rücken.

 

Aussenverteidigung (4 Spieler)

Ist die defensive Flügelzange der WM 2022 auch die der EM 2024? Gut möglich, dass Silvan Widmer (Mainz 05) und Ricardo Rodriguez (FC Torino) auch im Startspiel in Köln in der Startaufstellung stehen werden, sollte sich die Schweiz für das Duell mit Ungarn für eine defensive Viererkette entscheiden. Sehr wahrscheinlich ist auch, dass Nati-Trainer Murat Yakin anders als in Katar nicht nur zwei gelernte Aussenverteidiger nominieren wird. Erste Kandidaten könnten dann rechts Rückkehrer Kevin Mbabu (Augsburg)  sowie Ulisses Garcia (Olympique Marseille) auf Links sein, der sich nach seinem Wechsel in die Ligue 1 im Winter zuletzt als Stammkraft etablierte. Vertraut die Schweiz wie in den Tests im März auf eine offensivere Variante, könnte erneut Dan Ndoye (Bologna) zum Handkuss kommen.

 

Das grosse Fragezeichen im Sturm Wird BE rechtzeitig fit
Eines der vielen Fragezeichen in der Offensive: Wird Breel Embolo rechtzeitig fit? (Keystone / SDA)

Zentrales Mittelfeld (5 Spieler)

Zusammen mit der Torhüterposition das Prunkstück im Schweizer Team. Angeführt von Captain und Teamleader Granit Xhaka (Bayer Leverkusen), der möglicherweise als ungeschlagener Triple-Sieger ins Vorbereitungscamp einrücken wird. Ihm folgen in dieser Reihenfolge Remo Freuler (Bologna), Denis Zakaria (Monaco) und Toulouse-Legionär Vincent Sierro, die eigentliche Entdeckung dieser Spielzeit im Schweizer Mittelfeld. Der ehemalige Sion- und St. Gallen-Akteur gab im März im Alter von 28 Jahren sein Nati-Debüt und gefiel mit seiner unaufgeregten, selbstbewussten und offensiv wirkungsvollen Spielweise. Weitere Kandidaten für einen Platz im Kader sind Michel Aebischer (Bologna) und Super-League-Akteur Ursan Bislimi (Lugano), sofern Yakin mit sechs zentralen Mittelfeldspielern plant.

 

Offensives Mittelfeld  / Flügel (5 Spieler)

In welcher Form stösst Xherdan Shaqiri aus den USA zur Nati? Wie ernsthaft ist die Verletzung, die sich Ruben Vargas am vergangenen Wochenende zugezogen hat? Knapp vier Wochen vor dem EM-Auftakt gibt es rund um die Schweizer Offensivabteilung fast so viele Fragezeichen, wie bewährte Alternativen. In diesem Fall wären diese namentlich Renato Steffen (Lugano) und Dan Ndoye (Bologna), die beide auf erfolgreiche Kampagnen mit ihren Klubs zurückblicken können. Insbesondere Ndoye, dem zuletzt gegen den SSC Neapel auch sein erster Saisontreffer gelang, könnte mit seinem Speed für die Schweiz sowohl in einer offensiven als auch defensiven Spielausrichtung zu einer Art Geheimwaffe werden. Ein Aufgebot von Dereck Kutesa würde hingegen trotz überschaubarer Alternativen überraschen. Der Servette-Akteur hatte zuletzt im März zum Kader der Nationalmannschaft gehört, in der im November auch Filip Ugrinic (YB) debütierte. Der wuchtige 25-Jährige wäre grundsätzlich eine willkommene Alternative für die Schweizer Offensivabteilung, kehrte aber erst am letzten Wochenende von einer fast dreimonatigen Verletzungspause (Zehenbruch) zurück. Trotzdem könnte der ehemalige FCL-Akteur genauso in die Überlegungen Yakins miteinbezogen werden wie Teamkollege Joël Monteiro. Der gebürtige Walliser mit portugiesischen Wurzeln sollte pünktlich zur EM den Schweizer Pass erhalten und überzeugte in den letzten Monaten mit seinen Abschlussqualitäten (sechs Tore in den letzten acht Einsätzen). In der aktuellen Situation kein schlechtes Argument.

 

Sturmzentrum (3 Spieler)

Breel Embolo. Zeki Amdouni. Haris Seferovic. Noah Okafor. Andi Zeqiri. Cedric Itten. Sechs mögliche Alternativen für den EM-Kader, die aufzeigen, wo die grösste Nati-Baustelle zu erwarten ist. Denn entweder sind die genannten Akteure verletzt, in überschaubarer Verfassung oder waren zuletzt kein Thema. So erklärt sich auch, dass ein Breel Embolo trotz Kreuzbandriss im letzten Herbst und akutem Muskelfaserriss von Yakin bereits eine Art «EM-Garantie» ausgesprochen erhielt, sofern er denn rechtzeitig fit wird. Kein Wunder, wurden zuletzt wieder Rufe nach einer Rückkehr Haris Seferovic’ laut, der seit der EM in Katar und seiner relativ unverhohlenen Kritik an Yakin kein Thema mehr gewesen war. So bleiben aktuell und trotz enttäuschenden Spielzeiten wohl nur Zeki Amdouni (Burnley) und Noah Okafor (AC Milan) als Fixstarter, ergänzt von einem möglicherweise bis zum EM-Start wiedergenesenen Embolo (Monaco). Die vierte Position ist derzeit völlig offen, wobei eine Nomination von Andi Zeqiri (KRC Genk) aufgrund der letzten Monate eher noch mehr überraschen würde, als ein Aufgebot für Cedric Itten (YB). Wahrscheinlicher scheint mir jedoch, dass die Schweiz nur mit drei Mittelstürmern nach Deutschland reisen wird.

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