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Schweizer Nati: Ein starkes Sturm-Trio

Andy

Die Schweizer Nati befindet sich in der WM-Qualifikation auf der Zielgeraden. Es ist der Lohn für gute Leistungen – und das Verdienst eines starken Teams. Oder gibt es doch noch Baustellen und Alternativen? Eine Übersicht in drei Akten, heute mit Fokus auf den Angriff.

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Breel Embolo war zuletzt in Ballerlaune und kaum zu stoppen. © KEYSTONE/Georgios Kefalas

Vier Spiele, zehn Punkte, 9:0 Tore: Die Nati hat in dieser WM-Qualifikation überzeugt und befindet sich vor den letzten zwei Spielen gegen Schweden (am Samstag) und Kosovo (am kommenden Dienstag) in der komfortablen Situation, das Ticket nach Nordamerika aus eigener Kraft lösen zu können. Es ist ein Zeichen der Qualität, denn seit der EM 2004 hat die Nati nur einmal einen Grossanlass verpasst – 2012 mit der EM in Polen und der Ukraine, als die Schweiz mit Coach Ottmar Hitzfeld in der Qualifikation hinter England und Montenegro nur Rang 3 belegte. Sonst ist die einst fussballerisch kleine Schweiz mittlerweile ein fester Bestandteil im Konzert der Grossen.

Embolo auf den Spuren von Chapuisat

Für Siege braucht es eine solide Defensive, ein starkes, gut sortiertes Mittelfeld – und einen Angriff, der am Ende für die Tore sorgt. 21 Treffer hat Breel Embolo für die Nati bislang erzielt, gleich viele wie einst Stéphane Chapuisat. Damit schnuppert er an den Top Ten, auf den Rängen 9 und 10 liegen aktuell Charles Antenen und Josef Hügi mit jeweils 22 Treffern. Embolo wird diese Marke eher früher als später knacken, das Podest ist allerdings weit entfernt. Dort befinden sich Rekordhalter Alex Frei (42 Tore) und Max Abegglen und Kubilay Türkyilmaz mit jeweils 34 Treffern.

Embolo ist in Form. Der Basler hat in der laufenden WM-Qualifikation in vier Spielen drei Tore erzielt und in diesem Länderspieljahr in acht Matches sechsmal eingenetzt. Es ist eine starke Quote und unterstreicht, dass er im Team von Murat Yakin eine tragende Säule ist. Auch der Wechsel von Monaco nach Rennes war kein schlechter Zug; in dieser Saison hat Embolo in der Ligue 1 bereits dreimal getroffen, zuletzt am vergangenen Freitag beim Siegtreffer gegen den Paris FC.

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Dan Ndoye und Ruben Vargas sind in der Nati in der Gegenwart und der Zukunft wichtig.

Auch Vargas und Ndoye gesetzt

Neben Embolo sind in der Nati aktuell ganz vorne auch Ruben Vargas und Dan Ndoye gesetzt. Vargas hat in den ersten vier Quali-Spielen zwei Assists realisiert und überzeugt auch in Spanien. Bei seinem Arbeitgeber FC Sevilla ist er Stammspieler und war in elf Meisterschaftsspielen an sieben Toren beteiligt. Er gab viermal den entscheidenden Pass und traf dreimal selber, zuletzt am vergangenen Samstag gegen Osasuna, als er seinem Team mit einem Penalty den Sieg sicherte.

Ebenfalls einen Fixplatz hat Dan Ndoye, der mit einem Marktwert von 35 Millionen Euro aktuell der wertvollste Schweizer Feldspieler ist. Der 25-Jährige hat einen beeindruckenden Weg hinter sich, arbeitete sich von Lausanne via Nizza, Basel und Bologna innert fünf Jahren bis in die Premier League hoch, wo er nun bei Nottingham unter Vertrag steht. Ndoye hat auf der Insel in seinem ersten Spiel (gegen Brentford) getroffen, wartet aber seither auf sein zweites Tor. Wie seinem Klub, momentan auf dem zweitletzten Platz in der Liga, lief es Ndyoye zuletzt also nicht wunschgemäss, doch er wird sich mit einem Tempo und seiner Power ganz sicher zurückkämpfen. 

Seit ihn Murat Yakin vor drei Jahren gegen Spanien debütieren liess, sind weitere 25 Länderspiele dazugekommen, in denen er vier Tore erzielt und vier Tore vorbereitet hat. Ndoye ist eine Herausforderung für jeden Gegner, im Kampf um die Qualifikation für die WM 2026 in den kommenden Tagen auch für Schweden und Kosovo.

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St. Gallens Alessandro Vogt ist der Shootingstar der aktuellen Super League-Saison.

Von Zeki Amdouni bis Alessandro Vogt und Noah Okafor

Hinter dem Trio Embolo/Vargas/Ndoye stehen weitere Offensivkräfte bereit. Angefangen bei Zeki Amdouni, der wegen einem Kreuzbandriss fehlt, sonst aber ein sicherer Wert ist. In 27 Länderspielen hat der 24-Jährige bereits elf Tore erzielt, was seine Bedeutung unterstreicht. Im aktuellen Kader befindet sich mit Christian Fassnacht (32) ein Routinier, der sowohl im Mittelfeld als auch noch weiter vorne eingesetzt werden kann. Dazu kommen die Mittelstürmer Cedric Itten und Andi Zeqiri. Während Itten in der 2. Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf zwar schon dreimal getroffen hat, aber mit dem Klub in der hinteren Tabellenregion herumgurkt, stürmt Zeqiri nach den Stationen Brighton, Augsburg, Basel, Genk und Lüttich mittlerweile für Widzew Lodz in Polen, wartet aber nach acht Spielen noch auf sein erstes Tor.

An der EM 2024 war überraschenderweise auch Kwadwo Duah mit dabei und glänzte gegen Ungarn als Torschütze, doch mittlerweile ist es ruhig um ihn geworden, aufgrund einer Verletzung hat er in dieser Saison noch kein Spiel für den bulgarischen Serienmeister Ludogorets Rasgrad (14 Meistertitel in Folge) bestritten. Weit weg von der Nati scheint auch Renato Steffen, der in den letzten eineinhalb Jahren im Nationalteam lediglich drei Teileinsätze und 30 Spielminuten hatte und aktuell verletzt ist. Und Dereck Kutesa ist seit seinem Wechsel zu AEK Athen etwas vom Radar verschwunden, zudem hat er in Griechenland noch keinen Stammplatz erobert.

Es bleiben noch zwei heisse Personalien: Noah Okafor und Alessandro Vogt. Okafor hat mit seinem Wechsel zu Leeds seine Karriere neu lanciert, steht aber in der Gunst von Murat Yakin seit seinem mangelnden Trainingseinsatz an der EM 2024 nicht allzu weit oben. Mit seiner kürzlich öffentlich geäusserten Kritik an Yakin und am Verband hat er sich zusätzlich ins Offside gedribbelt, so dass seine Zukunft in der Nati aktuell sehr fraglich ist. Und da ist noch St. Gallens Shootingstar Alessandro Vogt, der aktuell die Torschützenliste der Super League gemeinsam mit Chris Bedia (YB) mit acht Treffern anführt. Noch gehört der 20-jährige Vogt, schweizerisch-italienischer Doppelbürger, zur U21-Nati, doch es ist sehr wahrscheinlich, dass er auch von Murat Yakin schon bald eine Chance erhält.

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