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Schweizer WM-Start mit NHL-Power

Andy

Vor knapp 14 Jahren verliess Roman Josi als 20 Jahre junger Eishockeyspieler die Schweiz und suchte sein Glück in Nordamerika. Er hat es gefunden, wurde zu einem der weltbesten Verteidiger und ist an der WM in Prag im Schweizer Team, das mit Nico Hischier und Nino Niederreiter über weitere NHL-Führungspersönlichkeiten verfügt, ein Schlüsselspieler.

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An der WM 2019 gewann die Schweiz mit Roman Josi gegen Norwegen mit Patrick Thoresen mit 4:1 – beide sind auch heute dabei. © KEYSTONE/Melanie Duchene

2008 wurde Josi von den Nashville Predators im Draft als Nummer 38 gezogen. In der Saison 2009/10 gewann er mit seinem Stammklub SCB die Meisterschaft, war auf dem Weg zu diesem Titel ein Schlüsselspieler und wagte danach den Sprung über den Teich. Im Wissen, dass der Weg in die NHL auch für ihn wohl über die AHL führen wird. Damals sagte er: «Es ist schwierig, wenn du von Europa kommst. Ich habe noch nicht viel auf dem kleinen Eisfeld gespielt. Das ganze Eishockey ist sicher anders dort drüben. Da muss ich mich zuerst daran gewöhnen.»

Dieser Angewöhnungsprozess verlief erfolgreich, auch wenn sich der Berner in der Vorbereitung der ersten Saison in der Organisation von Nashville einen Bruch im linken Handgelenk zuzog und zu einer Zwangspause verdammt war. Bis zu diesem Zeitpunkt schien es, als könnte er auf Anhieb den Sprung in die NHL schaffen, doch aufgeschoben war nicht aufgehoben: In der folgenden Saison kam der Verteidiger zu seinem NHL-Debüt – es war der Anfang einer Erfolgsgeschichte.

Prall gefülltes Palmarès

1000 NHL-Spiele stehen heute genau in seinem Palmarès, 193 Tore und 538 Assists. Und unzählige persönliche Auszeichnungen. Viermal war er beispielsweise am All-Star Game der NHL dabei, in der Saison 2019/20 wurde er mit der «James Norris Memorial Trophy» ausgezeichnet und als bester Verteidiger der NHL geehrt. In dieser Saison wurde er nun zum dritten Mal in seiner Karriere für diesen Award nominiert – neben Cale Makar (Colorado) und Quinn Hughes (Vancouver). Es ist der Lohn für eine starke Saison, in welcher der bald 34-jährige Berner in der besten Liga der Welt 23 Tore erzielte – so viele wie kein anderer Verteidiger.

Josi ist in Form. Und er ist heiss auf die WM, seine erste seit 2019. Er gehörte schon jenen Schweizer Nationalteams an, die 2013 in Stockholm und 2018 in Kopenhagen die Silbermedaille gewannen. 2013 sammelte er zudem auch persönliche Auszeichnungen en masse, wurde als MVP und bester Verteidiger des Turniers ausgezeichnet, hatte am meisten Tore (4) und Punkte (9) aller Verteidiger auf seinem Konto und stand selbstverständlich im All-Star Team. Da ist es nur logisch, dass auch Nationalcoach Patrick Fischer von seinem Star-Verteidiger schwärmt: «Er hat einen riesigen Impact, macht jeden noch einige Zentimeter grösser.» Josi werde Schlüsselrollen übernehmen, auf und neben dem Eis. «Seine Persönlichkeit ist extrem wichtig, wie er das Team führt – auch in der Garderobe. Er ist ein unglaublicher Leader und gehört zu den drei besten Verteidigern der Welt.»

Aufs Bauchgefühl hören

Josi kann dieses Teil im WM-Puzzle sein, das zu einer Medaille oder gar zum Titel führt. Er ist ein «Gamechanger», kann ein Spiel im Alleingang entscheiden und verfügt über eine besondere Qualität: die Spielintelligenz. Mit seinen Leader-Qualitäten ist er auch im erfahrenen Schweizer Team eine Bereicherung, erklärte aber gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass er nicht ständig das Wort ergreifen werde, sondern sich selber bleibe und auf sein Bauchgefühl höre. Je nachdem sage er dann etwas: «Ich schaue, was es braucht.»

Für Josi und die Schweizer Nati geht es heute an der WM gegen Norwegen los. «Unser Selbstvertrauen ist gross, wir wissen aber, dass es nicht einfach wird. Es ist wichtig, einen guten Start ins Turnier zu haben», sagt Josi. Er habe das Gefühl, dass die Schweiz über einen sehr guten Mix verfüge. Sehr viele könnten schnell spielen und seien technisch äusserst versiert, gleichzeitig fehle es nicht an Grösse und Härte.

Klar ist, dass die Schweizer Nati als Favorit in dieses Spiel steigt – und an diesem Turnier eine Medaille als Ziel haben muss, die erste seit 2018. Denn neben Josi kann Patrick Fischer mit Nico Hischier und Nino Niederreiter auf zwei weitere gestandene Führungsspieler in der weltbesten Liga zählen. Es ist also angerichtet…

 

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