Zudem gibt er Einblicke über die Pläne rund um Jamie Gittens und den Transfermarkt. Auch über seinen Wunschtitel redet der 48-Jährige.
Lars Ricken über ...
... die Klub-WM: "Das ist kein Freundschaftsturnier, das ist eine Weltmeisterschaft - und das spüren alle Beteiligten. Unsere Mannschaft nimmt das extrem professionell an, trotz ungewohnter Bedingungen wie Hitze, Zeitverschiebung und neuen Spielorten. Dieses Turnier ist eine Belohnung für vier Jahre Champions-League-Leistungen - und eine grosse Bühne, nicht nur für jeden einzelnen Spieler, sondern auch für den gesamten Verein, unsere Fans und die Stadt Dortmund."
... Jamie Gittens: "Solange Jamie für uns spielt, wird er auch alles für Borussia Dortmund geben - und das zeigt er jeden Tag. Gerade im Spielersatztraining hat er mit voller Intensität gearbeitet, obwohl viele junge Spieler dabei waren. Er nimmt seine Rolle absolut professionell an. Die Identifikation mit dem Verein ist bei ihm deutlich zu spüren - auch wenn der Wechsel zu Chelsea am Ende nicht zustande gekommen ist. Natürlich gab es ein Angebot, aber es kam sehr kurzfristig, sodass wir als Klub gar nicht mehr hätten reagieren können. Am Ende muss so ein Transfer für alle Seiten passen - für den Spieler, für den aufnehmenden Klub und auch für uns. Wir sind nicht dafür bekannt, unsere Spieler unter Wert abzugeben, und das gilt auch bei Jamie."
Ricken spricht über Transferpläne
... die Probleme in der vergangenen Saison: "Wir haben in der Hinrunde zu viele Punkte liegen lassen - das war in den letzten Jahren leider öfter so. Erst als wir im Januar und Februar intern wichtige, teilweise auch menschlich schwere Entscheidungen getroffen haben, kam Ruhe in den Verein. Diese Ruhe - intern wie extern - war der Schlüssel, damit sich Trainer und Mannschaft endlich auf das Wesentliche konzentrieren konnten. Am Ende haben wir das Beste aus der Situation gemacht, aber das darf kein Muster werden. Wir müssen künftig von Beginn an geschlossen und fokussiert in die Saison starten."
... den Transfermarkt in diesem Jahr: "Wir werden nicht wieder eine dreistellige Millionensumme in die Hand nehmen können, um den Kader auf links zu drehen. Dafür fehlt uns - anders als bei vielen internationalen Klubs - der milliardenschwere Geldgeber im Hintergrund. Wir müssen klug und gezielt investieren. Der Transfer von Jobe Bellingham ist dafür ein gutes Beispiel: jung, entwicklungsfähig, aber mit sofortigem sportlichen Mehrwert. Unsere Aufgabe ist es, aus dem vorhandenen Kader eine funktionierende Einheit zu formen und punktuell zu verstärken - nicht jedes Jahr alles umzubauen."
Ricken will unbedingt Titel gewinnen
... Investoren und wirtschaftliche Fairness: "Wir sind in einem harten Wettbewerb - nicht nur national, sondern im gesamten europäischen Fussball. Der Unterschied ist: Wir müssen jeden Euro selbst erwirtschaften. Bei anderen Klubs stehen Staaten, Oligarchen oder milliardenschwere Unternehmen im Hintergrund, die Defizite einfach ausgleichen können. So etwas haben wir nicht - und wollen wir auch nicht. Borussia Dortmund steht für wirtschaftliche Vernunft und sportlichen Erfolg aus eigener Kraft. Das ist ein Spagat, den wir seit Jahren erfolgreich meistern - und auf den wir stolz sein können."
... seinen Wunschtitel: "Ich habe das hier in Miami erlebt, wie die Florida Panthers nach ihrem Titel durch die Strassen gefahren sind - hunderttausende Fans haben gefeiert. Ich würde das gerne mal wieder selbst erleben - nicht nur als Zuschauer, sondern als Beteiligter. Welcher Titel das dann ist, sei mal dahingestellt. Ob Meisterschaft, Pokal, Champions League oder Klub-WM - am Ende geht es darum, gemeinsam etwas Grosses zu erreichen. Das ist das, wofür wir jeden Tag arbeiten."
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