Dabei zieht Sandro Wagner Vergleich zwischen der Trainerarbeit in Augsburg und beim DFB. Der ehemalige Bundesliga-Stürmer nimmt gewohnt kein Blatt vor den Mund.
Sandro Wagner bei Sky Sport über …
… über sein Gefühl nach den ersten Wochen in Augsburg: "Es ist immer noch ein gutes Gefühl - etwas, das sehr schön ist. Ich habe mir schon viel vorgestellt, aber eher grundlegende Dinge: 'Was möchten wir abbilden als Trainerteam? Was möchte ich abbilden als Person? Wie möchte ich wirken nach innen und nach aussen?' Eher solche Themen. Und dann habe ich natürlich gewusst, dass man offen sein muss für gewisse Gegebenheiten vor Ort - wo auch immer das dann ist. Es waren coole Wochen, intensive Wochen. Aber auch Wochen, wo man noch nichts dafür bekommen hat, sprich noch keine Punkte bekommen hat."
… über die Parallelen zwischen dem DFB und dem FC Augsburg: "Es ist definitiv anders, aber es gibt auch Parallelen. In beiden Stationen wurde Fussball gespielt, in beiden Stationen hattest du 20, 23, 26 Fussballspieler, die mit einem Trainerteam etwas erreichen wollten. Beim DFB hatten wir ein paar Wochen Zeit, um uns auf eine Europameisterschaft vorzubereiten und ein paar Tage Zeit, um ein Spiel vorzubereiten. Das ist hier auch nichts anderes. Jetzt hatte ich ein paar Wochen Zeit, um auf gewisse Spiele vorzubereiten und da bewegst du dich als Trainerteam immer mit der Gruppe."
Wagner hat Spass auf dem Platz
… über das, was ihm in Augsburg besonders Spass macht: "Am meisten Spass macht mir wirklich das Kerngeschäft - also die Arbeit mit den Jungs auf dem Platz, die gemeinsame Analyse, Themen zu erarbeiten und einfach die Interaktion zu spüren und zu haben. Ich will das nicht als Einbahnstrasse, dass nur wir als Trainerteam Input geben und sagen, wie es laufen soll. Ich will auch hören, wie die Spieler bestimmte Dinge wahrnehmen, welche Ideen sie haben - ob etwas gut oder schlecht war. Das macht mir extrem Spass, dass da auch sehr viel zurückkommt und auch wirklich mal zurückkommt: 'Das sehen wir vielleicht anders.'"
… darüber, ob er auch Spass bei Interviews hat: "Da ich extrem Spass habe, mit Menschen zu sprechen, macht mir auch ein Interview nichts aus. Wenn man extrem viel Zeit dafür hätte, hätte ich gar kein Problem damit. Ich finde nur, dass es schon sehr, sehr viel ist - und es geht dabei natürlich auch immer eine gewisse Zeit vom Kernthema weg. Trotzdem weiss ich, dass es dazugehört. Ich war selbst auch mal auf der anderen Seite - als Experte und Kommentator - und ich schätze die meisten Menschen hinter der Kamera. Ich kann das Geschäft gut ganzheitlich abbilden. Von dem her wäre es vermessen von mir das ins Negative zu lichten oder zu schieben und das würde ich niemals machen."
Wagner zieht Lehren aus Pokalspiel
… darüber, ob er sich manchmal Interviews von sich selbst anhört: "Fast gar nichts. Ich sehe mich ungern selbst, höre mich ungern selbst reden. Deshalb schaue ich mir fast nichts an. Ab und zu habe ich es gemacht und dann erwische ich mich immer dabei, wie ich mir denke, dass ich viel zu schnell rede - das merke ich jetzt auch schon wieder. Ich denke, wenn man mir zuhört, das nervt, weil ich so schnell rede. Aber ich kann das nur schwer abstellen."
… über die Lehren aus dem 2:0-Sieg im DFB-Pokal-Spiel gegen Hallescher FC: "Ich finde, wir haben das schon super souverän gemacht. Ich habe mir das Spiel mehrfach aus verschiedenen Perspektiven angeschaut. Es war sehr souverän. Wenn wir unsere Chancen besser nutzen, ist das Ding schon deutlich früher entschieden. Andere Bundesligisten haben sich deutlich schwerer getan. Die Mittel, die sie uns angeboten haben, haben wir vorher gut gesehen und die haben wir genutzt. Es ging alles gut auf, was die Jungs umsetzen wollten und dann auch umgesetzt haben. Natürlich ziehen wir auch aus diesem Spiel wieder Lehren. Wir haben den Jungs heute wieder sehr, sehr viele Szenen aus dem Spiel gezeigt […]."
Wagner gibt viele Einblicke
… über Julian Schuster und ob er ihn als Vorbild sieht: "Überhaupt nicht […], weil mich andere Trainer grundsätzlich jetzt gar nicht so grossartig interessieren. Ich habe auch keine Vorbilder. Mich interessieren auch andere Wege nicht. Ich schaue auf uns, auf mich. Wir müssen als FCA unsere Geschichte dieses Jahr schreiben. Und andere Vereine haben ganz andere Voraussetzungen - können Millionenbeträge investieren, spielen international, haben ihren Kader auf jeder Position doppelt, dreifach besetzt, sind einfach weiter in der Entwicklung und da bringt vergleichen nichts. Wir können nur jedes Wochenende versuchen, ans Maximum zu gehen, alles rauszujagen, alles zu attackieren und das werden wir machen."
… darüber, was er und die Mannschaft sich vornehmen: "Jedes Wochenende wollen wir alles rausjagen. Jeder muss tot in den Bus steigen, also körperlich tot in den Bus steigern, müde in den Bus steigen. Dann reist man zurück oder geht im Heimstadion in die Kabine - und dann ist es erstmal gut. Die Leute müssen hier zufrieden sein in Augsburg. Sie müssen mit dem Gefühl nach Hause gehen, Spieler gesehen zu haben, die sich mit der Stadt und dem Verein identifizieren. Das muss erstmal unsere Basis sein und von da weg können wir arbeiten."
… über sein Verhalten im Mannschaftsbus: "Ich weiss gar nicht, ob man das so klassifizieren kann. Ich schaue mir Spiele an - und wenn ich etwas habe, nehme ich meinen Laptop, setze mich in irgendeine Reihe und zeige mal etwas oder rede mit jemandem. Aber grundsätzlich sollen Spieler schon auch ein bisschen runterkommen. Sie werden ja mental so belastet - vor dem Spiel, im Spiel, nach dem Spiel mit verschiedenen Themen. Ich möchte es auch nicht übertreiben und sie sollen auch ihren Raum haben."
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