Sandro Wagner spricht im exklusiven Sky Sport Interview nach einem ernüchternden Saisonstart und einer herben Pleite beim FSV Mainz 05 über seine Person, den Leistungsdruck - hebt aber auch den Spass im Job hervor.
FC Augsburg-Cheftrainer Sandro Wagner über ...
… die Lehren aus der 1:4-Pleite gegen Mainz vergangene Woche:
"Wir müssen gegen Heidenheim vieles besser machen. Erst mal müssen wir das Spiel gewinnen, wollen das Spiel gewinnen. Und dann ziehst du natürlich aus einem Spiel Sachen raus, inhaltlich taktisch, aber auch in verschiedenen mentalen Bereichen, im Energielevel. Wir sind jetzt seit zwei Monaten zusammen, haben vier Spieltage in der Bundesliga hinter uns und wollen und müssen uns schnell entwickeln. Wir haben Themen gesehen, die verbesserungswürdig sind. Die haben wir diese Woche angesprochen und nehmen sie hoffentlich mit. Wir haben eine coole inhaltliche Woche gehabt, in der wir echt viel trainieren konnten. Die Intensität war extrem hoch. Jeder hat gepusht. Es hat echt Spass gemacht."
… seinen Job in Augsburg:
"Es macht echt immer noch richtig Spass. Es ist ein Hammerjob. Es ist total cool. Das eine ist im Inhalt: Was hast du für eine Idee? Wie schnell kann man als Gruppe so eine Idee umsetzen? Das andere ist dann das Drumherum. Ich stehe jetzt schon ein paar Jahre in der Öffentlichkeit, aber als Bundesliga-Trainer ist es nochmals ein Stück weit anders, wenn man da mal einen raushaut, das wird einem dann um die Ohren gehauen."
… die Diskussionen um seine Person:
"Wenn man hier ist, dann dreht sich gar nicht so viel um mich. Wenn ein Spieler herfährt oder ein Trainer, das Team, die Mitarbeiter, dann sehen sie, dass es sich hier um den FCA dreht und nicht um mich. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich mir wünsche, dass es hier mehr um die Mannschaft geht. Deswegen sieht man mich so wenig wie möglich, wenn wir gewinnen. Wenn wir verlieren, möchte ich meine Gruppe schützen. Da versuche ich entgegenzuwirken, aber weiss natürlich auch, wie das Geschäft läuft. Ich mache meine Arbeit, versuche, sie so gut wie möglich zu machen. Ich möchte den Leuten hier in Augsburg, den Zuschauern, aber auch den Mitarbeitern Freude bereiten. Das ist das Einzige, was mich antreibt."
… Druck auf Trainer:
"Ich spüre schon massiv Druck, den habe ich aber von Tag eins gespürt. Wenn ich mit den Trainer-Bundesliga-Kollegen spreche, dann spüren sie alle massiven Druck. Aber das wusste ich vorher und zum Glück macht mir das nichts aus. Ich kann damit gut umgehen."
… Jeff Gouweleeuws Verletzung:
"Das ist total bitter. Jeff Gouweleeuw ist ein wichtiger Faktor für uns. Er ist eine Legende im Club und ein sehr verdienter Spieler. Ich habe eine gute Verbindung zu ihm. Aber wir haben natürlich auch gute Jungs hinten dran, die spielen wollen, die unbedingt von Anfang an spielen wollen und wir haben einen Top-Kader weiterhin. Ich bin total überzeugt von unserer Mannschaft."
… über die jungen Spieler im Kader:
"Es ist für mich wichtig, dass ein junger Spieler erst mal Bock auf die Sache hat und wirklich Bock hat, hierher zu kommen und das als Privileg zu sehen. Ich habe mich jahrelang durch NLZ's gearbeitet. Das ist ein schwieriger Weg und viele denken dann: 'Okay, ich habe es geschafft' und die Cleveren wissen: 'Okay, jetzt geht es richtig los'. Wir haben mit Noahkai Banks, Mert Kömür und Aiman Dardari drei Top-Jungs aus unserem NLZ. Die haben jeden Tag Lust, sich zu entwickeln. Wir wollen auf Sicht was entwickeln und müssen natürlich auch jedes Wochenende Spiele gewinnen. Und da bewegen wir uns tagtäglich und wöchentlich und ich versuche, das bestmöglich zu managen."
