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SL-Preview: Kein Sanches, dafür ein Zeidler - was geht in Lausanne?

Patrick

Diesen Freitag ist es soweit: Die Brack Super League startet mit neuem Namen und der Partie zwischen dem FC Zürich und dem FC Sion in die Saison 2025/2026. Mit dabei auch Lausanne-Sport, dass sich nach Rang 5 in der Vorsaison heuer auch in der Conference League versuchen darf. Ob der Spagat gelingt? Das dürfte nicht zuletzt auch an SL-Rückkehrer Peter Zeidler liegen.

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Mit altbekanntem Drive an neuer Wirkungsstätte: LS-Trainer Peter Zeidler (mit Kappe) © Keystone / Til Buergy

So lief’s zuletzt

Rang 5 in der Super League und ein unglückliches Ausscheiden im Halbfinale des Schweizer Cups: Ex-Trainer Ludovic Magnin hätte seine drei Jahre in der Olympiastadt kaum besser abschliessen können, als mit der ersten Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb seit 15 Jahren. Überhaupt kann sich Magnins Bilanz in Lausanne sehen lassen, entwickelte er den anfangs noch in der Challenge League spielenden Verein doch zu einem der aufregendsten Teams im Lande, gespickt mit jungen Talenten und in der Lage, an einem guten Tag jedes Schweizer Team an die Wand zu spielen. Genau diese Entwicklung könnte die Lausannois schlussendlich auch ihren Trainer gekostet haben, der neu bei Double-Gewinner an der Seitenlinie steht. Nachfolger wird Bundesliga-Rückkehrer Peter Zeidler.

 

So soll es weitergehen

Der 62-jährige Zeidler weiss, was ihn in Lausanne erwartet: ein aufstrebender Klub, mit finanzkräftigen Besitzern (INEOS), in einem anspruchsvollen Umfeld. Kein Wunder, ist der Fussballlehrer bezüglich Saisonzielen ziemlich unbescheiden. Den Traum vom Erreichen der europäischen Gruppenphase möchte der Deutsche möglichst lange am Leben erhalten und gleichzeitig in der Super League für Furore sorgen. Ein Platz in den Top 6 soll es am Ende schon sein, auch wenn Zeidler dieses Bestreben mit nahezu allen anderen SL-Trainern teilt. Eine wichtige Rolle soll dabei Top-Talent Alvyn Sanches spielen. Der 22-jährige Mittelfeldmann soll nach seinem Kreuzbandriss im Verlauf des Herbstes sein Comeback geben und für die Waadtländer abermals den Unterschied ausmachen.

 

Die Schlüsselfiguren 

Trainer Peter Zeidler: Nach nur acht Spielen mit dem VfL Bochum kehrt Zeidler in die Super League zurück. Hier wirkte der gebürtige Schwabe zuletzt während sechs Jahren in St. Gallen, ehe er dem Lockruf der Bundesliga erlag. Dort wurde Zeidler gewogen und als zu Leicht empfunden. Lausanne baut darauf, dass dem in der Schweiz wie schon in der Ostschweiz und bei Sion (2016/2017) nicht so sein wird.

Noë Duchene und Karim Sow: Der erfahrene Batman (Duchene) und sein junger Robin (Sow) bilden im Waadtland ein spannendes Innenverteidiger-Duo. Beide spielten in der Vorsaison gross auf und können sich nun erstmals auf internationalem Parket beweisen. Für Sow (Marktwert CHF 5 Mio.) vielleicht der entscheidende Prüfstein auf dem Sprung in eine grössere und bessere Liga.

Alvyn Sanches: Der teuerste (14 Mio. Euro Marktwert) und möglicherweise talentierteste Spieler der Super League – zumindest aus Schweizer Sicht. Wie im Vorjahr (12 Tore, vier Assists) soll Sanches für die Lausannois auch in dieser Spielzeit den Unterschied ausmachen, sobald er nach seiner schweren Knieverletzung wieder fit ist.

Karlo Letica: Der Kroate gehörte in der letzten Saison zu den besten Keepern der Liga – wenn er denn spielen wollte. Mitten in der Rückrunde gewährte sich der 28-Jährige nämlich ungefragt eine schöpferische Pause, Gerüchten zu Folge wegen einer Vertragsklausel und einer dadurch «drohenden», ungewollten Verlängerung seines Arbeitspapiers. Dieses ist Stand jetzt noch bis kommenden Juni gültig – ob mit oder ohne Klausel.

Nathan Butler-Oyedeji, Gaoussou Diakité und Enzo Kana-Biyik: Drei junge Mittelstürmer, allesamt mit afrikanischen Wurzeln. Da scheint das Lausanner Beuteschema von Sportdirektor Stéphane Henchoz ziemlich klar. Klar ist auch die Hoffnung: Mindestens einer der drei möge einschlagen und somit die noch vakante Rolle als Goalgetter im Waadtländer Sturm übernehmen.

 

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Auf ihn muss Lausanne noch bis zum Herbst verzichten: Alvyn Sanches, teuerster Spieler der Brack Super League (Keystone / Salvatore Di Nalfi)

Das spricht für Lausanne-Sport

Keine Frage, die Waadtländer gehören zu jenen Schweizer Profiklubs, die sich in den letzten Jahren fast ausschliesslich positiv entwickelt haben. Mittlerweile verfügt der siebenfache Schweizer Meister über den Kader mit dem vierthöchsten Marktwert der ganzen Liga (knapp 37 Mio. Euro) und ist in der Lage Spieler auszuleihen, welche bei deutlich potenteren Klubs wie RB Salzburg (Diakité) oder dem Partnerteam Manchester United (Kana-Biyik) kurz gewogen, aber noch als zu leicht befunden wurden. Spätestens mit der Rückkehr von Alvyn Sanches werden die Lausannois auch in dieser Spielzeit wieder zu den spielstärksten Teams der Liga gehören.

 

Diese Hürde gilt es zu überwinden Start

Lang, lang ist’s her, seit der FC Lausanne-Sport vor einer Saison mit einer echten Doppelbelastung stand. Diese ist zwar auch in diesem Jahr noch nicht fix, zumindest in der Anfangsphase der Meisterschaft werden die Waadtländer aber auf den beiden Hochzeiten «Meisterschaft» und «Conference League» (Start am 24. Juli) tanzen dürfen. Dann mit Sicherheit noch fehlen wird Top-Shot Alvyn Sanches, der frühestens Anfang Oktober sein Comeback geben wird. Hinzu kommt, dass in Lausanne zum ersten Mal seit drei Jahren ein anderer Trainer als Ludovic Magnin die Richtung vorgibt. Selbstredend bevorzugt und mit viel Tempo in Richtung gegnerisches Tor, und dennoch gilt abzuwarten, wie gut Peter Zeidler die Rückkehr in die Super League gelingen wird. Zwar funktionierte der ausgebildete Lehrer bei seinen letzten Schweizer Stationen in St. Gallen und Sion gut, zuletzt aber stockte der Motor seiner Teams des Öfteren. Mag das schnelle Bochumer Ende auch viel mit der mangelnden Qualität beim Bundesligaabsteiger zu tun haben, war die Tendenz auch in den beiden letzten Jahren in der Ostschweiz rückläufig. In Lausanne gilt es nun auch für Zeidler, das Steuer wieder herumzureissen.

 

Prognose

Auch die Waadtländer gehören zu jenen sechs SL-Teams, welche schlussendlich die Ränge vier bis neuen unter sich ausmachen dürften. Denn auch am Lac Léman steht beachtliches Potential relativ vielen offenen Fragen gegenüber. Für Lausanne matchentscheidend dürfte sein, wie gut und schnell das Team und Trainer Zeidler zueinander finden und wie stark Sanches nach sechs bis sieben Monaten Pause zurückkehren wird. Auf mindestens eine dieser Fragen müssen die Waadtländer eine positive Antwort finden, wenn der Sprung in die Championship Group zum zweiten Mal in Folge gelingen soll.

 

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