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SL-Preview: Servette und der Gegentrend

Patrick

In drei Tagen startet die Brack Super League mit neuem Namen und der Partie zwischen dem FC Zürich und dem FC Sion in die Saison 2025/2026. Als zweiterfolgreichster Klub der vergangenen beiden Jahre wieder mit von der Partie ist der Genève Servette FC. Dabei gilt in Genf mehr als an jedem anderen SL-Standort: Erfahrung ist Trumpf.

Keystone_Gabriel Monnte_2 neue im Gleichschirtt_ Giotto Morandi und Samuel Mraz sollen die Genfer Offensive ankurbeln
Zwei Neue im Gleichschritt: Giotto Morani (vorne) und Samuel Mraz sollen künftig das Genfer Offensivspiel ankurbeln © Keystone / Gabriel Monnte

So lief’s zuletzt

Cupsieg 2024, Vize-Meisterschaft 2025. Zu behaupten, die letzten beiden Spielzeiten hätten für die Grenats viel besser laufen können, wäre eine glatte Übertreibung. Trotzdem trauert der Eine oder Andere im Genfer Umfeld wohl insgeheim der vergangenen Saison nach, in der die Genfer nach 29 Spieltagen noch von der Tabellenspitze grüssten, ehe sie dem FC Basel mit einer Heimniederlage gegen Absteiger Yverdon den Weg zum Meistertitel ebneten. Seitdem ist beim 17-fachen Schweizer Meister einiges passiert, ist Sportchef René Weiler (neu DC United) ebenso nicht mehr da, wie Topskorer Dereck Kutesa (neu AEK Athen) und die gestandenen SL-Cracks Enzo Crivelli, Kasim Adams und Keigo Tsunemoto (neu FC Basel).

 

So soll es weitergehen

Der (inoffizielle) Titel des Schweizer Frühstarters geht in dieser Saison nach Genf. Ob sich die Servettiens dabei auch als Schnellstarter erweisen, werden die kommenden knapp zweieinhalb Wochen zeigen. Los geht’s dabei heute Abend beim CL-Qualifikationsspiel der 2. Runde bei Viktoria Pilsen. Im Anschluss folgt am Samstag der Saisonauftakt bei den Young Boys, ehe nächsten Mittwoch das Rückspiel gegen die Tschechen auf dem Programm steht. Es folgen Meisterschaftsspiele gegen den FC St. Gallen und GC, sowie die Spiele der dritten Qualifikationsrunde für die Champions oder Europa League. In Genf sollte die Form idealerweise also bereit sehr früh da sein, will man nicht rasch ins negative Fahrwasser geraten.

 

Die Schlüsselfiguren

Trainer Thomas Häberli: Der Luzerner steht im zweiten Jahr an der Genfer Seitenlinie vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Schliesslich gibt man sich bei Servette durchaus ambitioniert, ohne dabei jedoch das Portemonnaie weit zu öffnen. Ohne seinen Fürsprecher René Weiler im Rücken, ist Häberli gut beraten, von Anfang an zu liefern.

Joël Mall / Jérémy Frick: «Hast du zwei Torhüter, hast du keinen Torhüter» besagt ein altes Sprichwort. In Genf allerdings, hat sich diese Theorie bislang als sehr grau erwiesen. Die beiden Keeper liefern einfach, wenn ihnen das Vertrauen geschenkt wird. Voraussichtlich auch in dieser Spielzeit.

Timothy Cognat: Der Denker und Lenker im Genfer Mittelfeld ist ein Spieler der mit zum Besten gehört, was die Super League zu bieten hat. Der Franzose ist gut genug, um Meister zu werden – sind das seine Mitspieler auch?

Giotto Morandi / Ablie Jallow: Die beiden etablierten Neuzugänge im Servette-Mittelfeld sollen neuen Schwung in die Servette-Offensive bringen und Altmeister Miroslav Stevanovic (34) dadurch etwas entlasten.

Samuel Mraz: 16 Tore und vier Vorlagen verbuchte der slovakische Mittelstürmer vergangene Spielzeit in der polnischen Ekstraklasa. Klar, ruhen auf ihm die Hoffnungen, die Abgänge von Kutesa und Crivelli mit einem einzigen Transfer wettgemacht zu haben.

 

Keystone_Georgios Kefalas_Wurde auch in Genf nicht alt_Rene Weiler nach 2 Jahren Genf weiter zu DC United
Wurde auch in Genf nicht alt: Ex-Trainer und ex-Sportchef René Weiler zieht nach zwei Jahren bei Servette weiter zu DC United (Keystone / Georgios Kefalas)

Das spricht für Servette

Eigentlich haben sich die Genfer in den sechs Jahren seit ihrem SL-Aufstieg vorbildlich entwickelt. Kein einziges Mal klassierten sie sich schlechter als Rang 6, die letzten drei Jahre beendeten sie sogar in den Top 3. Dabei setzten und setzen die Genfer im Gegensatz zur Konkurrenz nicht auf möglichst vielversprechende Talente, sondern auf Erfahrung und einen Kern an Leistungsträgern, der sich im Profifussball bereits bewährt hat. So machen denn auch die Neuverpflichtungen und Vertragsverlängerungen im Hinblick auf die anstehende Spielzeit (Morandi, Jallow, Mraz, Dylan Bronn, Bradley Mazikou) Sinn, mit denen die erwähnten Abgänge kompensiert werden sollen. Auch eine rasche Integration der Neuen erscheint aufgrund des eingespielten Kerns der Mannschaft (Mall / Frick, Cognat, Stevanovic, Rouiller, Severin, Antunes) durchaus möglich.

 

Diese Hürde gilt es zu überwinden

Ein nur teilweise geglückter Abschluss der Vorsaison. Ein ehemaliger Sportchef und Trainer-Fürsprecher, der neu in der MLS tätig ist und in seiner Funktion u.a. durch den Vor-Vorgänger des jetzigen Trainers ersetzt wurde. Dazu ein erster Monat gespickt mit Ernstkämpfen, die es in sich haben werden. Die Situation in Genf hat grundsätzlich alle Zutaten, um das Klima am Lac Léman ziemlich rasch ungemütlich werden zu lassen – wenn die Genfer Entscheidungsträger sich zu stark von den Emotionen leiten lassen. Dies war in den letzten Jahren jedoch nur selten der Fall und sollte auch jetzt tunlichst vermieden werden. Schliesslich kann man mit der Qualifikation für eine europäische Gruppenphase auch schon ganz früh in der Saison ein erstes Saisonziel erreichen.

 

Prognose

Aus Deutschschweizer Perspektive ist es zuweilen ziemlich einfach, das Potential des Servette FC zu unter-, und potentielle Gefahrenherde zu überschätzen. Auch jetzt, da René Weiler wieder einmal einen Klub verlassen hat und das «weshalb» nicht wirklich klar ist, scheint der Genfer Aufwärtstrend der jüngeren Vergangenheit plötzlich gefährdet. Dabei verfügen die Grenats unverändert über einen Kader, der für Schweizer Verhältnisse durchaus einiges zu bieten hat. Klar, die Calvinstädter steigen mit dem mit Abstand ältesten Kader der Liga (Durchschnittsalter von 27,2 Jahren) in die neue Kampagne, sie verfügen aber auch über eine Equipe, die bereits bewiesen hat, zu was sie fähig ist. Deshalb sind die Genfer ein sicherer Anwärter auf einen Rang zwischen drei und sechs – es sei denn, die Verletzungshexe stellt die nicht ganz so überzeugende Kadertiefe beim SFC unverhofft auf die Probe.

 

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