Am Aufschwung des Nationalspielers hat auch Dortmunds Trainer seinen Anteil, der genau zu wissen scheint, wie er Adeyemi anpacken muss.
Auf Karim Adeyemi kann sich der BVB in diesen Tagen verlassen! Der 23 Jahre alte Stürmer hat innerhalb von fünf Tagen zwei sehenswerte Weitschuss-Tore erzielt, die zum 4:4 in Turin und dem wichtigen 1:0-Sieg gegen Wolfsburg verhalfen.
Beeindruckende Adeyemi-Statistik
Die Statistik lügt bekanntlich nicht: Wenn Adeyemi trifft, verliert Borussia Dortmund nicht. In 23 Spielen war der Flügelflitzer seit seinem Wechsel im Sommer 2022 von Salzburg in den Pott für die Schwarz-Gelben erfolgreich, 19 Siege und vier Remis sprangen dabei raus. Mit 126 km/h donnerte Adeyemi den Ball gegen Wolfsburg am Sonntagabend aus 25 Metern in die Maschen. "Wenn der Ball so liegt, muss ich nicht zweimal überlegen", sagte der Torschütze hinterher. "Es war eine einfache Entscheidung."
Angesprochen auf seine Leistungsexplosion in den letzten Wochen sagt er: "Mein Spiel beruht auf Vertrauen und Selbstbewusstsein von den Mitspielern und vom Trainer - das spüre ich. Ich bin froh, dass ich performe, aber so muss es weitergehen." Sein grosses Potenzial zeigte Adeyemi in den letzten Jahren immer wieder, die Leistungen waren aber oft zu schwankend. Die Konstanz fehlte. Die in den letzten Jahren in Dortmund oft geführte Erwachsenenfussball-Debatte wurde auch wegen ihm geführt.
Kovacs Methoden wirken
Adeyemi hat aber dazugelernt. Er wirkt fitter, spritziger, robuster und vor allem reifer in seinem Spiel. Bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison betonte Adeyemi, dass ihm Trainer Niko Kovac in den Hintern getreten habe. "Ich mag seine Art persönlich sehr. Er tritt uns in den Arsch, wir laufen extrem viel", sagte der Nationalspieler damals zur WAZ. "Das hat mich stärker gemacht - und das will ich nun zeigen."
Kovac weiss offenbar, wie er Adeyemi zu packen hat. "Karim hat im letzten Heimspiel gegen Union nur fünf Minuten gespielt, darüber war er natürlich verärgert", sagte Kovac nach dem Wolfsburg-Sieg. "Ich habe ihm aber gesagt: 'Karim, du bist ein toller Stürmer - aber du musst nach hinten arbeiten!'" Gesagt, getan! Gegen Wolfsburg wehrte sich der junge Angreifer, zeigte sich zweikampfstärker und pushte die Kollegen.
Fair-Play-Aktion als Sinnbild des Wandels
Adeyemis Reifeprozess wird auch durch die Fair-Play-Aktion noch mal deutlich. Während er in der Vergangenheit oft Ärger mit Schiedsrichtern hatte und durch Schwalben und Meckern auffiel, gab es nun sogar Lob von Schiedsrichter Daniel Siebert.
Adeyemi hat sich gewandelt - das muss er nun noch bestätigen, dann kann sich der BVB auch in Zukunft auf den Nationalspieler verlassen ...
Mehr zum Autor Patrick Berger
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.