Während Tah ablösefrei ist, will Bayer bis zu 150 Millionen Euro für einen Wirtz-Wechsel in diesem Sommer. Die Münchner wären nach Sky Infos auch in der Lage, einen Transfer dieser Grössenordnung zu stemmen.
Die Bayern und ihr legendäres Festgeldkonto.
Ist genügend drauf, um den Wunschtransfer von Leverkusen-Star Florian Wirtz wirklich finanzieren zu können? Uli Hoeness sagte kürzlich der Welt am Sonntag: "Von unserem Festgeldkonto ist nicht mehr viel da." Für den Transfer von Florian Wirtz brauche der Klub "ein Sondervermögen wie die Bundesregierung. Wenn wir heute 50 Millionen Euro brauchen, müssen wir unter Umständen in die Kreditabteilung der Bank," so der Ehrenpräsident.
Die Frage ist: Wie wollen die Bayern den Wirtz-Transfer sowie die Gehälter für Wirtz und Jonathan Tah finanzieren? Beide sollen vom Rhein an die Isar wechseln zur kommenden Saison.
Bayern muss Kosten reduzieren und Spieler verkaufen
Auch wenn der FC Bayern das Geld für Wirtz hat, muss der deutsche Rekordmeister auf seine laufenden Kosten achten beziehungsweise seine Ausgaben reduzieren.
Bayern wird Gehalt einsparen und Einnahmen generieren müssen. Topverdiener Thomas Müller (Brutto-Jahresgehalt von insgesamt 19 bis 20 Millionen Euro) bekam keinen neuen Vertrag. Minjae Kim, Sacha Boey, Kingsley Coman sowie die verliehenen Mathys Tel und Bryan Zaragoza sind Verkaufskandidaten.
Bei Joao Palhinha schliessen die Verantwortlichen nach Informationen von Sky einen Abgang nicht aus - vorausgesetzt, es trifft ein Top-Angebot ein und Palhinha hinterlegt einen Wechselwunsch. Ähnlich gelagert ist die Situation bei Leon Goretzka.
Mit Leroy Sane würde der Verein gerne verlängern, wie Sportvorstand Max Eberl nochmals vor dem vergangenen Heimspiel gegen Gladbach betonte. Der Poker mit der Beraterseite läuft. Sane hat kurz vor der Einigung allerdings den Berater gewechselt. Auch eine Trennung scheint möglich.
Bei der Klub-WM winken bis zu 115 Millionen Euro
Ein wesentlicher, wenn auch nicht fix kalkulierbarer Posten auf der Habenseite sind die möglichen Einnahmen aus der Klub-WM, die vom 15. Juni bis zum 13. Juli in den USA ausgetragen wird. Der FC Bayern, der in der Gruppenphase auf Auckland City FC, Benfica und die Boca Juniors trifft, könnte dort umgerechnet bis zu 115 Millionen Euro einspielen.
In der Gruppenphase gibt es für einen Sieg zwei Millionen und für ein Unentschieden eine Million. Für das Erreichen des Achtelfinals gibt es 7,5 Millionen US-Dollar, für das Viertelfinale weitere 13,125 Millionen, das Halbfinale bringt weitere 21 Millionen ein, die Finalisten erhalten noch einmal 30 Millionen und der Sieger wird neben der Trophäe mit zusätzlichen 40 Millionen belohnt.
Mit Wirtz würden die Erfolgsaussichten steigen, deshalb versuchen die Münchner, mit Leverkusen noch eine Einigung vor der Klub-WM zu erzielen, sodass Wirtz mit in die USA reisen kann. Auch Tah soll bei der Klub-WM für Bayern spielen.
Im Idealfall für den FC Bayern würde Wirtz seinen eigenen Transfer durch Tore und Vorlagen bei der Klub-WM selbst refinanzieren.
Wirtz-Ablöse könnte auf mehrere Jahre verteilt werden
Hinzukommt: Bayern würde sich gewiss darum bemühen, dass die fixe Ablöse für Wirtz nicht im Ganzen bezahlt werden muss, sodass die Summe auf mehrere Geschäftsjahre verteilt werden könnte wie in der Branche durchaus üblich.
So hat Eintracht Frankfurt übrigens auch einst für Randal Kolo Muani 90 Millionen Euro von Paris Saint-Germain in drei Tranchen erhalten.
Die Bayern würden Wirtz, der einen Fünfjahresvertrag unterschreiben soll, circa 20 bis 25 Millionen Euro im Jahr zahlen. Der FC Bayern und Bayer 04 Leverkusen sind jetzt in Kontakt, die Verhandlungen hinter den Kulissen gestartet.