Swiss Ice Hockey: Der WM-Countdown läuft
In knapp einem Monat ist es soweit: Die Schweiz bestreitet an der IIHF-WM in Tschechien ihr Auftaktspiel gegen Norwegen. Wie bereitet sich das Team von Patrick Fischer bis dahin auf den Saisonhöhepunkt vor und wer stösst in den kommenden Wochen möglicherweise noch aus der NHL zur Mannschaft? Sky Sport wirft zum Start der WM-Vorbereitung einen Blick auf unsere Nati.
Das Vorbereitungsprogramm
Los geht es diese Woche mit zwei Vorbereitungsspielen (heute Do. und morgen Fr.) gegen die Slowakei in Humenné, nahe der ukrainischen Grenze. Bis zum WM-Auftakt am 10. Mai folgen noch sieben weitere Testspiele, welche mit Ausnahme der finalen Tests gegen Tschechien und Finnland allesamt in der Schweiz stattfinden werden. Interessant: Auf die beiden letztgenannten Teams wird die Schweiz im Rahmen der Vorrundenspiele der Gruppe A auch an der WM in Prag treffen. Grund für die etwas ungewöhnliche Konstellation ist die Tatsache, dass es sich bei den Testspielen um die beiden finalen Partien der Euro Hockey Games handelt. Nach Stopps in Finnland, Schweden und der Schweiz macht das Format zum Abschluss auch noch in Tschechien (Brünn) Station.
Routiniers und neue Gesichter
Dem ersten Aufgebot von Nationaltrainer Patrick Fischer sind diese Woche 25 Spieler gefolgt. Darunter zahlreiche etablierte Namen wie Rekordnationalspieler Andres Ambühl, die weiteren Davoser Michael Fora, Dominik Egli und Sandro Aeschlimann, Gaëtan Haas (Biel), Tanner Richard (Servette), die Berner Tristan Scherwey und Romain Loeffel sowie Tyler Moy (Lakers) und Lugano-Topskorer Calvin Thürkauf. Durchaus möglich, dass ein grosser Teil dieser Gruppe Anfang Mai auch mit der Nati auch nach Brünn und von dort weiter zur WM reisen wird. Dazu kommen ein paar jüngere Namen wie Tim Berni (Servette) oder Valentin Nussbaumer (Davos), die aufgrund ihrer Erfahrungen in Nordamerika sowie den zuletzt gezeigten Leistungen in den Playoffs zu einem WM-Thema werden könnten. Einziger Neuling im aktuellen Aufgebot ist Lakers-Verteidiger Inaki Baragano, der kurzfristig nachnominiert wurde. Spieler der Playoff-Halbfinalisten und Finalisten werden im Laufe der Vorbereitung fortlaufend zur Nationalmannschaft stossen.
Das Zünglein an der Waage…
…spielten in den vergangenen Jahren des Öfteren die Legionäre aus der National Hockey League. Seit dem um zwei Wochen verschobenen Beginn der WM können diese teilweise bereits während der Vorbereitungsphase ins Team integriert werden, was voraussichtlich ab Woche drei passieren wird. Zu den wahrscheinlichsten Kandidaten dafür gehören in diesem Jahr die beiden Devils-Stürmer Nico Hischier und Timo Meier sowie Philipp Kurashev von den Blackhawks, die Patrick Fischer bereits in der Vergangenheit regelmässig zur Verfügung standen. Gleiches gilt grundsätzlich auf für Jonas Siegenthaler, wobei es beim Verteidiger abzuwarten gilt, wie er seine jüngsten Verletzungen (Fussbruch und Hirnerschütterung) verkraftet hat. Janis Moser dürfte aufgrund seines auslaufenden Entry-Level-Vertrags nicht nach Prag reisen. «Wenn meine vertragliche Situation bis zum WM-Start nicht geregelt ist, werde ich vermutlich auf die WM verzichten müssen», so der 23-jährige Verteidiger der Arizona Coyotes. Roman Josi (Nashville), Kevin Fiala (LA), Nino Niederreiter (Winnipeg) und Pius Suter (Vancouver) werden mit ihren Teams die NHL-Playoffs bestreiten, wobei sich Fialas Kings noch nicht definitiv dafür qualifiziert haben. Je nach Verlauf werden diese Spieler nach einem Out in der 1. oder sogar 2. Playoff-Runde noch die Möglichkeit haben, zur Nati zu stossen. So reiste das Duo Hischier /Siegenthaler im vergangenen Jahr erst zum vierten Gruppenspiel an. Voraussetzung für die WM-Teilnahme eines Nordamerika-Legionärs ist stets die Freigabe seines NHL-Klubs, die für gewöhnlich nach dem Ende der Regular Season (ab nächster Woche) erteilt wird.