Swiss League: Ein heisses Trio

Das gestrige Spiel zwischen den Bellinzona Rockets und dem EHC Basel, das die Deutschschweizer mit 4:3 für sich entschieden, war so etwas wie der Apéro. Heute erfolgt auch in unserer zweithöchsten Liga der «richtige» Saisonstart – mit vier Spielen, in denen um den so wichtigen gelungenen Meisterschaftsstart gekämpft wird, der vor allem auch für Ruhe sorgt. Wie alle Spiele der Swiss League-Saison sind auch die heutigen vier Partien auf Sky Sport zu sehen. 

La Chaux-de-Fonds: Heiss auf die Titelverteidigung

Letzte Saison schnupperte der HC La Chaux-de-Fonds am Aufstieg in die National League, nur zwei Siege fehlten in der Liga-Qualifikation gegen Ajoie zum Sprung in die Beletage unseres Eishockeys. Nun ist davon auszugehen, dass die Neuenburger wieder ganz vorne mitspielen, ein heisser Anwärter auf die Titelverteidigung sind, da es Sportchef Loïc Burkhalter gelungen ist, das Kader zusammenzuhalten. Gerade die beiden offensiven Schlüsselspieler Toms Andersons (65 Punkte in der letzten Regular Season) und Sondre Olden (29 Punkte in 14 Playoff-Spielen) werden wirbeln, wobei der Norweger Olden wegen eines Fussbruches rund einen Monat ausfallen wird. Aber auch so ist ein Sieg zum Saisonstart heute Abend gegen Martigny eigentlich Pflicht.

Olten: Ein Kommen und Gehen

Der EHC Olten trifft heute auswärts auf den EHC Winterthur, der erstmals die Playoffs erreichen will. Die Oltener sind dagegen in der Swiss League eine grosse Nummer. Letzte Saison duellierten sie sich mit La Chaux-de-Fonds um den Sieg in der Regular Season (und wurden mit drei Punkten Rückstand Zweite) und verloren dann die Finalserie gegen die Neuenburger gleich mit 0:4. Nun greift Olten wieder an – und hat dafür an der Personalfront gewirbelt. In den letzten Wochen und Monaten herrschte ein munteres Kommen und Gehen, insgesamt gab es 27 Wechsel im Kader, darunter die neuen Ausländer Éric Faille, der von Kloten kam und in der Swiss League für die Zürcher in 171 Spielen 245 Punkte realisierte, in der National League aber nicht auf Touren kam. Und François Beauchemin, dem zuletzt in Rouen in 55 Spielen 84 Punkte gelangen.

Visp: Der Star steht an der Bande

Der dritte Anwärter auf einen Spitzenplatz ist der EHC Visp, der seit dem Meistertitel 2014 nur noch eine Playoff-Serie gewinnen konnte. Und dies, obwohl das Kader Jahr für Jahr höchsten Ansprüchen genügt hätte – zumindest von den Namen der Spieler her, die aber nicht selten ihren sportlichen Zenit überschritten hatten und sich im sonnigen Wallis noch den «Vorruhestand» versüssen konnten. Dies ist nun vorbei. Denn mit Heinz Ehlers steht der Star an der Bande, und der Däne soll nun dafür sorgen, dass in Visp wieder eine Leistungskultur Einzug hält, denn die Rahmenbedingungen mit dem schmucken Stadion und der finanziellen Power würden im Oberwallis ja sportlichen Erfolg ermöglichen. Er sei sehr zufrieden, wie sich die Spieler in der Vorbereitung verhalten haben, sagte Coach Ehlers nun gegenüber dem «Walliser Bote». Und: «Sie haben bis jetzt alles mitgemacht, was ich wollte. Sie bemühten sich wirklich die ganze Zeit, so zu spielen, wie ich es möchte. Einmal verlangte ich sehr viel, und keiner hat gemotzt, alle haben anstandslos mitgezogen.» Er sei sogar etwas überrascht, dass es noch keinen Tag gab, an dem er dachte, heute seien die Spieler faul oder hätten weniger Lust oder würden sich beschweren, was ja vorkommen könne. «Das passierte fast nicht. Es gab auch Tage, an denen ich sie provoziert und besonders hart drangenommen hatte. Ich erwartete eine Reaktion oder Beschwerde ihrerseits, aber diese kam nicht. Keiner kam im Nachhinein zu mir und reklamierte. Die Arbeitsmoral war bis jetzt sehr gut.» Ob die Spieler tatsächlich das umsetzen, was Coach Ehlers fordert, wird sich heute Abend erstmals zeigen, wenn Visp den HC Siders zum ersten Derby der Saison empfängt…