Teuflisch gut: New York Rangers zeigen New Jersey Devils bislang den Meister
Zwei Spiele, 0:2 Siege und 2:10 Tore: Nach dem missratenen Auftakt in die NHL-Playoffs ist bei den New Jersey Devils um Captain Nico Hischier guter Rat teuer. Was muss sich aus Sicht der Teufel ändern, um doch noch in der Serie anzukommen? Sky Sport analysiert.
Offensive Leistungsträger bislang ohne Wirkung
Ein altes nordamerikanisches Sprichwort besagt: Spielen deine Stars nicht wie Stars, hast du ein Problem. Nun – die offensiven Stars der New Jersey Devils, namentlich Nico Hischier, Jack Hughes, Doug Hamilton, Jesper Bratt und Timo Meier, haben bislang keinen Weg gefunden, um dieser Serie gegen taktisch hervorragend eingestellte Rangers ihren Stempel aufzudrücken. Verbuchten sie in der Qualifikation gemeinsam noch rund 360 Skorerpunkte und eine Plus-80-Bilanz, stehen sie nach zwei Partien gegen den in Manhattan beheimateten Erzrivalen mit einer Minus-13-Bilanz und einem Scorerpunkt zu Buche. Das muss sich ändern, wenn die Devils noch eine Chance auf ein Comeback haben wollen, wobei Support aus den eigenen Reihen durchaus willkommen wäre. Aber bislang konnten auch in der Regular Season zuverlässige Scorer wie Dawson Mercer (56 Punkte) oder Tomas Tatar (48 Punkte) keine Impulse setzen.
Shesterkin sticht Vanecek aus
In der vergangenen Spielzeit wurde Igor Shesterkin mit der Vezina Trophy für den besten Torhüter der Liga ausgezeichnet. Wozu der Russe im Tor der Rangers fähig ist, erleben die Devils gerade aus nächster Nähe. Spielt der 27-Jährige so, wie in den ersten beiden Spielen, ist er nur schwer zu bezwingen. Mit bislang zwei Gegentoren und einer Fangquote von etwas über 96% steht Shesterkin am Ursprung des nahezu perfekten Playoff-Starts der New Yorker. Insofern ist es nicht wirklich überraschend, dass der Viertrundendraft 2014 seinen Kontrahenten Vitek Vanecek im Tor der Devils bislang klar aussticht. Das Problem ist nur, dass es sich die Devils in Zeiten einer neutralisierten Offensive nicht leisten können, auch zwischen den Pfosten mit deutlich tieferen Werten dazustehen als der Gegner. Vanecek spielt nicht schlecht, war aber bislang dennoch in beiden Spielen nicht der Rückhalt, den die Devils aufgrund ihrer Schwierigkeiten bei Fünf vs. Fünf sowie im Penalty-Killing benötigt hätten. New Jersey braucht aktuell auch auf der Torhüterposition mehr und es wird interessant sein zu beobachten, ob allenfalls Akira Schmid noch eine Gelegenheit bekommen wird, um seinem Team den dringend benötigten Boost zu verpassen.
Die Rangers sind stark
Im vergangen Jahr scheiterten sie erst im Finale der Eastern Conference, jetzt sind sie auf dem besten Weg, das Hudson River Derby schnellstmöglich für sich zu entscheiden. Die New York Rangers haben zuletzt vieles richtig gemacht, inklusive den Zuzügen der beiden erfahrenen offensiven Schlüsselspieler Patrick Kane (von den Blackhawks) und Vladimir Tarasenko (von den Blues), die kurz vor der Trade Deadline in den Big Apple wechselten und in beiden Playoff-Duellen mit den Devils zu überzeugen wussten (total drei Tore und drei Assists). Hinzu kommen Powerplay-Scharfschütze Chris Kreider (vier Tore) und die Tatsache, dass das von Captain Jacob Trouba angeführte Team den Gameplan perfekt umsetzt und der Devils-Offensive bislang mit grosser Disziplin (39 geblockte Schüsse!) den Zahn zieht. Vor dem ersten Spiel im Garden in der Nacht auf Sonntag spricht nun nahezu alles für die Rangers, was aber auch eine gewisse Gefahr in sich birgt: Hat ein Team erst Mal das gesamte Momentum auf seine Seite gebracht, sollte man es tunlichst vermeiden, dem angeschlagenen Gegner noch einmal neue Hoffnung zu geben. Erstes Ziel der Devils muss es demnach sein, New York in ein enges Spiel zu verwickeln, um so gleichzeitig ein paar Zweifel zurück in die Serie zu bringen, während man selbst neuen Glauben schöpft.