Sky Sport Kommentator Wolff Fuss bewertet den Transfer und das Vorgehen des FC Bayern bei Woltemade.
So also sieht sie aus die neue Transferwelt. Nick Woltemade wechselt für 90 Millionen nach Newcastle. Für die Premier League ein durchaus gängiger Wert. Für den FC Bayern nicht.
Ein derartiges Invest braucht in München totale Überzeugung. Die hatten die Bayern offensichtlich (noch) nicht. Das Risiko - nach einer herausragenden Rückrunde und einer starken U21-EM - war Ihnen offenbar zu gross.
Wahrscheinlich hätte er Bayern gerade auch nach dem Ende von Thomas Müller gutgetan. Als Typ, als Persönlichkeit, als Identifikationsfigur mit internationaler Strahlkraft.
VfB hat hoch gepokert
Es war ihnen noch keine 90 Millionen wert. Mit Newcastle wird Nick Woltemade voraussichtlich noch nicht um die Meisterschaft mitspielen und auch nicht um den Champions-League-Sieg.
Stuttgart hat hoch gepokert. 60 Millionen aus München waren ihnen zu wenig. Sie erwarteten die 90 nach einer guten Saison mit anschliessender aufsehenerregender U21-EM. Newcastle kaufte diese Wette schon mit.
Ihr ehemals erster Stürmer Isak ist für 150 Millionen auf dem Weg nach Liverpool. Der war mal in Dortmund. Jetzt spielt er mit Florian Wirtz um Meisterschaft und Champions-League-Sieg.
Jackson muss also wieder raus aus der Lederhose
In Liverpool musste Luiz Dias seinen Platz räumen. Die Bayern brauchten Qualitätsgarantie für den Flügel. Dias vergab gestern zwar eine Frank-Mill-Gedächtnis-Chance, traf aber beim 3:2 der Münchner in Augsburg zum zweiten Mal. Harry Kane hat dagegen gestern nicht getroffen. Für ihn wird noch ein Backup gesucht.
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Jackson aus Chelsea war auserkoren. Der war kurz da, muss aber wieder zurück zum Klub-Weltmeister. Da hat sich ein erster Backup verletzt. Jackson muss also wieder raus aus der Lederhose. Jetzt wird er doch wieder als Backup beim FC Chelsea gebraucht. Transfer-Rodeo vom Feinsten. Bis morgen ist noch Zeit, dann ist zumindest mal bis Januar Ruhe.