Nach einer minutenlangen Unterbrechung zählte das Tor der Gäste dann aber doch nicht. Warum? Das wurde den Zuschauern im Stadion nicht erklärt.
Was für eine kuriose Szene!
Antonio Nusa hatte in der 66. Spielminute das vermeintliche 1:4 für RB Leipzig beim FC Bayern erzielt. Joshua Kimmich echauffierte sich lautstark und gestenreich über die Anerkennung des Treffers, den Schiedsrichter Florian Badstübner zunächst gab und sah die Gelbe Karte. Nach der anschliessenden Wechsel-Orgie und einer intensiven Rücksprache mit seinem Assistenten entschied Badstübner fünf Minuten später: Kein Tor! Denn Castello Lukeba hatte zuvor einen Freistoss irregulär ausgeführt.
Schiri-Sprecher Feuerherdt klärt auf
Laut Regelwerk die richtige Entscheidung, wie auch der Unparteiische nach Abpfiff am Sky Sport Mikrofon erklärte. Doch die Zuschauer auf den Rängen der Allianz Arena blieben ratlos zurück. Denn der 34-Jährige setzte die Partie nach der langen Unterbrechung und einer kurzen Geste mit Freistoss für Leipzig fort - allerdings verzichtete Badstübner auf die seit dieser Saison in allen Stadien vorgesehene Stadiondurchsage zur Erklärung. Doch warum?
"Dass Lukeba, statt den Freistoss korrekt auszuführen, einfach mit dem Ball losgedribbelt ist, hat leider keiner der Unparteiischen auf dem Feld wahrgenommen. Die anschliessende Torerzielung ist vom VAR gecheckt worden, aber die Art der Ausführung eines Freistosses im Vorfeld eines Tores zu überprüfen, gehört streng genommen nicht zu seinen Aufgaben", erklärte DFB-Schiedsrichtersprecher Alex Feuerherdt auf Nachfrage von ntv.de.
Fans müssen besser abgeholt werden
Badstübner ging weder Richtung Monitor am Spielfeldrand und schaute sich die Szene erneut an, noch bekam er einen Hinweis durch den VAR aufs Ohr. Der Referee erkundigte sich nach dem "Hinweis" von Kimmich selbst bei seinen Kollegen und liess die Freistossausführung überprüfen. "Da es kein VAR-Eingriff war, gab es auch keine Stadiondurchsage", betonte Badstübner gegenüber Sky Sport. Auch Schiedsrichter-Sprecher Feuerherdt bestätigte die Argumentation des Unparteiischen.
"Da es sich formal nicht um einen VAR-Eingriff gehandelt hat, gab es auch keine Stadiondurchsage durch den Unparteiischen", sagte Feuerherdt und machte deutlich: "Am Ende stand die richtige Entscheidung, das Tor nicht zu geben, aber der Anspruch muss es sein, eine solche Situation - so kurios und selten sie auch ist - auf dem Feld korrekt zu lösen."
Dennoch waren sich alle einig, dass die Fans auch in einem Sonderfall wie diesem besser mitgenommen werden müssen. Badstübner: "Da können wir in Zukunft nochmal drüber nachdenken, dass dieses Kuriosum für die Zuschauer im Stadion auch aufhört."