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Up and down: Unser Rückblick auf eine kuriose erste NL-Woche

Patrick

Heute Abend steht in der National League bereits die 4. Runde auf dem Programm. Doch bevor es soweit ist, werfen wir noch einmal einen Blick auf die High- und Lowlights der ersten Meisterschaftswoche. Von Siegtoren in buchstäblich letzter Sekunde, über kuriose Eigentore und komplett verrückte Spielverläufe war alles dabei.

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Hockey is back und brachte in Woche 1 gleich eine volle Ladung an Unterhaltung mit © Keystone / Peter Klaunzer

Ein Spiel dauert 60 Minuten

59:59 Minuten war aus Bieler Sicht vieles gut. So lange hatte der Aussenseiter dem ZSC zum Saisonauftakt nämlich mächtig den Nerv geraubt, dem Meister mit regelmässigen Nadelstichen (= Toren) schon im ersten Spiel der neuen Saison die Pistole auf die Brust gesetzt. Doch der Z kam stets zurück, zweimal sogar im Schlussdrittel und schien so zumindest einen Punkt in Zürich behalten zu können. Bis Yannick Weber knapp 2,5 Sekunden vor Spielende an die Scheibe kam, aus dem Handgelenk abzog und die Scheibe doch tatsächlich 0,3 Sekunden vor der Schlusssirene noch im Bieler Kasten einschlug. ZSC 4, Biel 3 und ein erstes unerwartet emotionales Highlight für die zuletzt in dieser Hinsicht bereits ziemlich verwöhnten Lions-Fans. Für den Meister gleichzeitig der Auftakt in eine verlustpunktlose Woche, während es für den EHC Biel nur ein paar Tage später noch ein einmal richtig dick kommen sollte.

 

(Fast) Perfekt

Drei Spiele, neun Punkte und 14:2 Tore. Kein Frage, der HC Davos blickt auf eine sehr gute erste Meisterschaftswoche zurück. Mit Lausanne (4:1) liess man gleich zum Auftakt dem letztjährigen Vize-Meister keine Chance und gab sich im Anschluss auch gegen die noch punktelosen Teams aus Biel (1:4) und Ajoie (4:0) keine Blösse. Allerdings waren die Bündner in den drei Partien bislang nicht ganz so überlegen, wie es die nackten Resultate vermuten lassen. Der kleine, aber feine Unterschied: Der HCD ist aktuell so effizient, wie kein anderes NL-Team, schliesst 16,87% seiner Torschüsse erfolgreich ab und erlaubt seinerseits den Gegnern nur 23 Torschüsse pro Spiel, auch das ein Ligabestwert. Mit Kloten, Langnau und Lugano als nächste Gegner würde es nicht überraschen, könnte der Rekordmeister zumindest seine defensive Dominanz auch in der anstehenden Woche fortsetzen.

 

Wo bleiben die Tore?

Defensiv relativ wenig vorwerfen muss sich auch der SC Bern, dessen Saisonstart mit zwei Punkten aus den ersten drei Spielen dennoch misslungen ist. Der grosse Unterschied zu den Spitzenteams: Die Berner treffen das Tor nicht.  Nur vier Teams schossen in der noch jungen Saison bislang öfter auf das gegnerische Gehäuse als die Mutzen, mit einer Erfolgsquote von 2,30% ist der SCB in Sachen Effizienz jedoch jenseits von Gute und Böse. Kein Wunder, konnte die Truppe von Trainer Jussi Tapola bislang erst zwei Treffer und einen Sieg nach Penaltyschiessen bejubeln. Möglicherweise erhalten die Berner nun an aber in der Person von Emil Bemström jene Firepower, die ihnen in der ersten Meisterschaftswoche noch abging. Der NHL-erfahrene Center und Playmaker soll heute gegen Ambri sein Debüt in der National League geben.

 

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Haben ihre Gegner bislang mal etwas mehr, mal etwas weniger im Griff: Die überraschend spektaktulären SCRJ Lakers (in rot; Keystone / Christian Merz)

Das neue 2:0

Die gefährlichste Führung im Sport? Das 2:0, zumindest wenn man sich ausserhalb der National League ein wenig umhört. Denn beim Blick auf das Geschehen auf den hiesigen Eisfeldern ist zumindest nach der ersten Saisonwoche ganz klar: ein 3:0 ist viel gefährlicher. Gleich zweimal gelang es am Wochenende nämlich Teams (Kloten und Langnau), genau diesen Rückstand noch in einen Sieg umzuwandeln. Die Leidtragenden: Die Rapperswil-Jona Lakers und der EV Zug, wobei sich die Drehbücher sowohl im Klotener Schluefweg als auch in der Bossard Arena kaum voneinander unterschieden. Ein später Hoffnungsschimmer in der Form einer Strafe oder eines Tores kurz vor Ende des zweiten Drittels, frühe Tore im Schlussabschnitt sowie viel zu viele Strafen in der Endphase brachen den vermeintlich schon siegessicheren St. Gallern und Zugern das Genick. Dabei besonders auffällig: Den Klotenern gelang die Wende mit vier Toren in weniger als zehn Minuten, während die Tigers sämtliche Tore im Schlussabschnitt und in der OT in Überzahl erzielten. Oder, um es aus der Perspektive der Zuger und Rapperswiler auszudrücken - man kann sich auch selbst ein Bein stellen.

 

Bieler Déjà-vu

Das hatten wir doch schon einmal: Im vergangenen Februar war es, als Biels Aleksi Heponiemi im Heimspiel gegen den ZSC bei angezeigter Strafe gegen den Gegner den Puck ungewollt im eigenen, verlassenen Kasten versenkte. Und nun? Ereignete sich selbiges an anderer Stelle noch einmal. Lias Andersson hiess dieses Mal der Unglücksrabe, der beim samstäglichen Gastspiel der Bieler in Fribourg mit seinem ungewollten 0:2 in der 46. Minute für die Vorentscheidung sorgte. Am Ende gingen die Seeländer mit 0:4 unter und beendeten somit eine Woche, in der die Hockey-Götter direkt den Zweihänder gegen den EHCB auspackten. Erst der Hundertstel-Tod bei den Lions, dann die Heimniederlage gegen Davos und schliesslich Anderssons Missgeschick beim Rivalen aus der Saanestadt. Die Erwähnung, dass Biel nach drei Spielen noch immer auf den ersten Punktgewinn wartet, können wir uns da schon fast sparen.

 

Ramba-Zamba-Lakers

Das Team mit den (mit Abstand) meisten Abschlüssen im bisherigen Verlauf der Meisterschaft: Die Rapperswil-Jona Lakers (116). Das Team mit den (mit Abstand) meisten Strafminuten im bisherigen Verlauf der Saison? Die Rapperswil-Jona-Lakers (69). Ausgerechnet die nahezu ausschliesslich skandinavisch geprägten Seebuben unter Trainer Johan Lundskog gehören bislang zu den grossen Spektakelmachern der Liga und glänzen mit Statistiken, die jedes traditionell-kanadisch geprägte Hockeyherz höher schlagen lassen. Dazu passt, dass die Lakers auch beim bislang grössten Kollaps der noch jungen Spielzeit ihre Stöcke mit ihm Spiel hatten. In Kloten gingen sie vergangenen Freitag im Schlussdrittel gleich mit 0:5 unter und gaben so drei sicher geglaubte Punkte noch aus der Hand. Das wiederum könnte dem HC Ajoie Hoffnung geben, heute Abend die ersten Punkte der neuen Saison einzufahren. Rappi scheint so unberechenbar, dass auch im Pruntrut jeder Spielausgang im Bereich des Möglichen sein dürfte.

 

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