Vier gewinnt: 4 Gründe, warum Inter Mailand die Champions League gewinnt
Morgen Abend ist es soweit: Mit dem Finale der UEFA Champions League erhält die Fussball-Saison 2022/2023 ihren krönenden Abschluss. Grosser Favorit auf den Henkelpott ist Manchester City, dem Herausforderer aus Mailand werden kaum Chancen eingeräumt. Trotzdem kann Inter den Titel holen – Sky Sport nennt vier Gründe.
Final-Historie
In einem CL-Endspiel steht man nicht alle Tage. Der Druck, die nervliche Anspannung, die Vorfreude – alles ist im Vergleich zu einem gewöhnlichen Wettbewerbsspiel spürbar grösser. Umso wichtiger kann in einem solchen Spiel die Erfahrung mit vergleichbaren Situationen – idealerweise in Verbindung mit einem Erfolgserlebnis – sein. Gewiss, es wäre vermessen zu behaupten, dass Inter nach fast sechs Dekaden noch von den beiden gewonnen Endspielen in den 60er Jahren zehren könnte. Aber der CL-Triumph in der Saison 2009/2010 dürfte in der DNA des Klubs durchaus noch positive Spuren hinterlassen haben. Auf der anderen Seite sind die Erinnerungen an die Final-Niederlage vor zwei Jahren bei einem substantiellen Teil der Mannschaft von Manchester City noch frisch. Das könnte sich insbesondere im Falle einer engen Partie negativ auswirken.
Inter ist in Form
In einem einzigen Spiel ist grundsätzlich immer alles möglich. Umso mehr, wenn sich der Aussenseiter – in diesem Fall Inter – zum genau richtigen Zeitpunkt in Höchstform befindet. Nach einer lange Zeit durchwachsenen Spielzeit, haben die Nerazzurri just zur entscheidenden Phase der Saison ihr Spiel gefunden. Seit der Qualifikation für das Champions-League-Halbfinale hat Inter Mailand von zwölf Partien elf gewonnen und nur das bedeutungslose Meisterschaftsspiel gegen den Meister aus Neapel verloren. 29:9 lautet in dieser Phase das Torverhältnis zugunsten der Mailänder, die in den letzten Wochen in nahezu allen Bereichen überzeugen konnten. City dürfte gewarnt sein.
Die Defensive als Trumpf
Mit 17:3 Toren marschierte Manchester City dieses Frühjahr durch die K.o.-Phase der Champions League. Weder RB Leipzig, Bayern München noch Real Madrid konnten die Angriffsmaschinerie der «Sky Blues» stoppen und trotzdem steht Erling Haaland und Co. die möglicherweise kniffligste Aufgabe noch bevor. Klar, italienische Mannschaften verfügen in der Defensive für gewöhnlich immer über überdurchschnittliche Fähigkeiten, und dennoch ist die Tatsache, dass Inter dieses Frühjahr in fünf von sechs CL-Spielen zu Null spielte, speziell erwähnenswert. Gelingt es den Nerazzurri auch im Endspiel die gegnerische Offensive zu neutralisieren, könnte City ein langer Abend bevorstehen. Und es ist deutlich einfacher Haaland, De Bruyne, Foden oder Alvarez nur in einem einzigen Spiel kontrollieren zu müssen (siehe z.B. das Hinspiel in Leipzig), als über zweimal 90 Minuten.
City muss, Inter darf
Es kommt nicht oft vor, dass die Rollen vor einem CL-Finale so eindeutig verteilt sind, wie in diesem Jahr. Manchester City winkt die historische Chance in dieser Saison das Triple zu gewinnen und gleichzeitig riskiert der Klub trotzdem, zum zweiten Mal in drei Spielzeiten kurz vor dem ultimativen Triumph zu scheitern. Eine erneute Endspiel-Niederlage wäre für die Citizens nur schwer zu akzeptieren – zu lange haben sie gefühlt schon eine Hand an der wichtigsten Klubtrophäe der Welt. Entsprechend einseitig scheint der Druck vor dem Duell mit Inter Mailand verteilt zu sein. City muss gewinnen, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Für Inter ist schon die Finalqualifikation ein unerwarteter Erfolg, verbunden mit der Möglichkeit, eine herausragende Champions-League-Kampagne zu vergolden.