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Vier Schweizer für ein Halleluja: Unsere Legionäre in der Sky Bet Championship

Patrick

England – Sehnsuchtsdestination für Profi-Fussballer auf der ganzen Welt. In erster Linie wegen der Premier League, aber gerade für Spieler aus kleineren Märkten wie der Schweiz ist auch die EFL Championship lukrativ. Unser Blick auf die zweite Liga.

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Zeki Amdouni: Wie lange legt sich der Nati-Stürmer noch für Burnley ins Zeug? © IMAGO / PA Images

Ein finanzieller Riese in der zweiten Reihe

1,51 Milliarden Euro. So viel beträgt der aktuelle Gesamtmarktwert der englischen Championship und ihrer 24 Teams, die am vergangenen Wochenende quasi als Vorbote zur neuen britischen Fussballsaison in die Meisterschaft startete. Damit liegt England’s zweite Liga im Ranking der fussballerisch wertvollsten europäischen Ligen auf Rang 7, weit vor der gerne als «beste zweite Liga der Welt» bezeichneten 2. Bundesliga (Marktwert: 439,20 Mio. Euro). Natürlich liegt das an der Nähe zur Premier League, mit ihren übervollen Geldspeichern, überhöhten Marktwerten und Gehältern. Aber auch an der Tatsache, dass die Liga gespickt ist mit Teams, die der durchschnittliche Fussball-Fan noch aus glorreicheren Tagen kennt. Klubs wie die Queens Park Rangers, der AFC Sunderland, Sheffield United, Sheffield Wednesday, Leeds United oder die Blackburn Rovers mögen heute nicht zur Crème de la Crème der EPL gehören, über viel Tradition, geschichtsträchtige Erfolge und entsprechend grosse Fanlager verfügen sie zweifellos. In diesem Kreis mit dabei sind in diesem Jahr vier Schweizer Legionäre und ein Klubbesitzer, dessen Wurzeln ebenfalls in unserem schönen Land liegen.

 

Zeki Amdouni, Burnley Football Club

Der «wertvollste» Schweizer in der EFL Championship steht im Kader von Absteiger Burnley – noch. Mit einem Marktwert von EUR 12 Mio. gehört ex-Bebbi Zeki Amdouni zu den wertvollsten Spielern im mit Abstand wertvollsten Team der Liga, das mit Wout Weghorst (NED) und dem Norweger Sander Berge (teuerster Spieler der Liga) noch weitere bekannte Namen aufweist. Doch Amdouni will laut Medienberichten weg, in eine «Big Five» Liga und den Klub trotz Vertrag bis 2028 nach nur einem Jahr verlassen. Möglicherweise weil der 23-Jährige befürchtet, in der zweiten Liga seinen Platz in der Nati zu riskieren. Ganz sicher, weil Trainer und Förderer Vincent Kompany neu bei Bayern München unter Vertrag steht. Dabei könnte Amdouni eine starke Saison auf der Insel auch auf seinem Weg bestätigen. Wer bei einem Aufstiegskandidaten in der Championship reüssiert, müsste dies auch in der Nationalmannschaft tun können.

 

Christian Fassnacht, Norwich City Football Club

Bereits in seine zweite “Championship»-Saison steigt Christian Fassnacht mit dem Norwich City Football Club. Dabei blickt der langjährige YB-Flügel auf eine durchzogene erste Spielzeit zurück, in der er zwar regelmässig, aber oft nur als Ergänzungsspieler zum Einsatz kam. Genauso wie der Zürcher Spätzünder hoffen auch die «Canaries» nach einem 6. Platz in der Vorsaison nun auf eine Steigerung. Angeführt vom neuen, erst 35-jährigen Dänischen Trainer Johannes Thorup soll dieses Mal mehr herausschauen, als «nur» das Out im Playoff-Halbfinale. Mit Schottland’s Keeper Angus Gunn trifft Fassnacht an der englischen Ostküste dabei auch auf einen Namen, der den Schweizer Fussballfans noch von der Europameisterschaft bekannt sein dürfte. Zum Saisonstart wurden die Hoffnungen allerdings ein erstes Mal enttäuscht. Gegen Aussenseiter Oxford United unterlag der NCFC mit 0:2.

 

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Seit drei Jahren in Schweizer Händen: Der AFC Sunderland und seine leidenschaftlichen Fans

Michael Frey, Queens Park Rangers

QPR. Drei Buchstaben, die die Herzen vieler Fussballfans höher schlagen lassen. Mittlerweil gehört der Londoner Traditionsverein mit einem Gesamtmarktwert von knapp 39 Mio. Euro aber selbst in der EFL Championship zu den «kleineren» Teams. Der Saisonstart ging mit Niederlagen in der Meisterschaft und im Ligapokal (1:2 bei Drittligist Cambridge) denn auch prompt in die Hosen, immerhin war mit Michael Frey ein  Schweizer für das bislang einzige Saisontor der Westlondoner verantwortlich. Der Berner wechselte nach einem schwierigen Jahr bei Schalke 04 und Royal Antwerpen im Januar zu den «Super Hoops», erlebte aber auch in London einen schleppenden und von Verletzungen geplagten Start. Mit im Team dabei sind im Übrigen zwei weitere, aus der Super League bekannte Gesichter: Der Däne Lucas Andersen (ex-GC) sowie Zan Celar, der vor rund zwei Wochen aus dem Tessin auf die Insel wechselte und mit Frey um einen Platz im Sturmzentrum kämpfen dürfte. Der ehemalige YB-, FCL- und FCZ-Stürmer könnte eine starke Saison gut gebrauchen. Sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus.

 

Anthony Racioppi, Hull City

Der “neueste” Schweizer in der Championship ist der ehemalige YB-Torhüter Anthony Racioppi. Vor einem Jahr noch mit den Bernern in der Champions League im Einsatz, dürfte sich der 25-Jährig bei den «Tigers» künftig mit Ivor Pandur (24) um den Platz zwischen den Pfosten streiten. Pandur wechselte im Januar zum neu von Ex-HSV-Trainer Tim Walter trainierten Klub, kam in der Rückrunde aber zu keinem einzigen Einsatz, ehe er beim 1:1 gegen Bristol zum Saisonstart den Vorzug erhielt. Racioppi, der erst vor knapp einer Woche in den Nordosten Englands wechselte, dürfte in den kommenden Wochen also seine Chance erhalten, wobei interessanterweise beide Keeper mit einem Vertrag bis 2027 ausgestattet wurden. Es zeichnet sich also ab, dass der Sieger dieses Duells langfristig das Tor des ehemaligen Premierligisten hüten soll.

 

Kyril Louis-Dreyfus, AFC Sunderland

Der bekannteste Klub in der EFL Sky Bet Championship? Der von Netflix im Rahmen einer dreiteiligen Doku-Serie portraitierte AFC Sunderland. Der ebenso traditionsreiche wie leidgeprüfte Klub aus der nordostenglischen Hafenstadt ist nach dem rekordverdächtigen Absturz von der Premier League in die League One mittlerweile in schweizerisch-französischer Hand – und wieder zurück in der zweithöchsten Spielklasse. Kyril Louis-Dreyfus, in Zürich geborener Sprössling der ex-Marseille Besitzer Robert und Margarita Louis-Dreyfus sitzt beim sechsfachen englischen Meister (alle Titel vor dem zweiten Weltkrieg) seit Februar 2021 am Ruder und hat dem Klub und seiner leidenschaftlichen Fanbase in dieser Zeit wieder neue Hoffnung gegeben. Der vorläufige Höhepunkt war die Rückkehr in die Championship am Ende der Spielzeit 2022/2023, aber es ist klar, dass der Heimatverein von Spielern wie Jordan Henderson oder Jordan Pickford von der Sehnsucht getrieben wird, eines Tages wieder im Oberhaus zu spielen. Der Start in die zweite Zweitliga-Saison unter Louis-Dreyfus ist zumindest geglückt: Zum Auftakt wurde Cardiff City auswärts mit 2:0 bezwungen.

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