skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Analysen Eishockey

Wann dreht sich das Goliekarussell?

Andy

Endlich wieder schönes Wetter, Sonnenschein und hohe Temperaturen: Der Sommer hat die Schweiz im Griff. Gleichzeitig schwitzen die Eishockeystars, um für den Saisonstart in der National League am 9. September fit zu sein. Und im Hintergrund wird an den Kadern der Zukunft gearbeitet, denn gerade das Goalie-Karussell dürfte schon bald Fahrt aufnehmen.

648866955_highres
Schnappt sich Sandro Aeschlimann auch in Zukunft im Tor des HCD die Scheibe? © KEYSTONE/Gian Ehrenzeller

Es ist eine Eigenheit oder vielmehr eine Unsitte, dass in unserem Eishockey mit einer Vorlaufzeit von teilweise weit über einem Jahr Transfers vollzogen werden. Gerade wenn es um gestandene Spieler geht, ist aber Weitsicht gefragt. Der Markt ist beschränkt, die Klubs fischen im selben Teich, gerade deshalb ist es auch wichtig, das grosse Ganze im Blick zu haben und vorauszuschauen.

Im Fokus befinden sich im Hinblick auf die Zukunft aktuell die Torhüter. Im Sommer 2026 laufen diverse Verträge von bewährten Goalies aus und im Hintergrund wird natürlich längst gefeilscht und verhandelt. Sobald ein erster Wechsel offiziell und über die Bühne gegangen ist, dürfte dann das Karussell der Schlussmänner in Schwung kommen.

Schlüsselfigur Aeschlimann

Ein besonders interessanter Name ist Sandro Aeschlimann. Der 30-jährige Emmentaler hat die Option gezogen, seinen Vertrag beim HC Davos per 2026 aufzulösen, um seine Zukunft zu überdenken und bereit zu sein, wenn es unter den Torhütern zum grossen Wechselspiel kommen sollte. Die Torhütersituation in der Liga sei 2026 so speziell, dass er sich einfach alle Möglichkeiten offenhalten wolle, erklärte er.

An Optionen wird es dem Nati-Goalie nicht fehlen. Der HCD, mit dem er nun in seine siebte Saison geht, ist eine Option, es ist nicht auszuschliessen, dass er bei den Bündnern einen neuen Vertrag unterschreibt. Ein heisser Kandidat für ihn ist aber ganz sicher auch der SC Bern. Nach dem Abgang von Philip Wüthrich zu Ambrì setzen die Mutzen auf Routinier Sandro Zurkirchen (35), der aus Kloten gekommen ist und die Schweizer Talente Andri Henauer (23) und Christof von Burg (24). Und natürlich auf den Schweden Adam Reideborn, an dem sich jedoch die Geister scheiden, da er in der letzten Saison zu wenig konstant war. Sein Vertrag läuft 2026 ebenso aus wie jener von Zurkirchen und von Henauer und da deutet alles darauf hin, dass der SCB einen gestandenen Schweizer wie Sandro Aeschlimann verpflichten will. Aeschlimann selber will seine Zukunft offenbar noch in diesem Monat regeln, und so ist es sehr gut möglich, dass er mit einem Wechsel das Goaliekarussell anschieben wird.

Was macht Hexenmeister Hrubec?

Er ist nicht der einzige namhafte Keeper, der nun auf den Markt kommt. Auch der Vertrag von ZSC-Meisterhexer Simon Hrubec läuft im Sommer 2026 aus. In den letzten Jahren war der Tscheche die Lebensversicherung der Lions, bei denen aber auch die Möglichkeit besteht, dass sie künftig auf eine Schweizer Lösung setzen, Aeschlimann beispielsweise. Gleichzeitig ist es aber auch denkbar, dass Hrubec im Herbst seiner Karriere in seine Heimat zurückkehren möchte. Mit den Lions hat er schliesslich alles gewonnen und einen Platz in der Klubgeschichte längst auf sicher.

Wie Aeschlimann und Hrubec kommen auch Reto Berra (Gottéron), Ludovic Waeber (Kloten), Niklas Schlegel (Lugano), Melvin Nyffeler (Lakers), Luca Boltshauser (SCL Tigers), Tim Wolf (Zug) oder auch Benjamin Conz und Damiano Ciaccio (beide Ajoie)  sowie Luca Hollenstein auf den Markt. Hollenstein war in Davos zuletzt der Backup von Aeschlimann und könnte sich bei einem allfälligen Wechsel des Berners als Nummer 1 der Bündner versuchen.  

Akira Schmid: National League statt NHL?

Die kommenden Wochen werden spannend sein. Für wen entscheidet sich Aeschlimann? Kehrt Ludovic Waeber aus Kloten zu seinen Wurzeln zurück, startet bei Gottéron eine neue Ära und löst Reto Berra ab, der mit seinen 38 Jahren dem Abendrot seiner Karriere entgegen reitet? Und was passiert mit Akira Schmid? Aktuell steht der Emmentaler in der NHL bei den Vegas Golden Knights auf der Payroll, doch statt in der weltbesten Liga glänzen zu können, musste der 25-Jährige zuletzt vor allem in der AHL spielen. Sein Vertrag in Vegas läuft im Sommer 2026 aus und ob er kurzfristig eine Zukunft in der NHL hat, ist sehr fraglich. Weshalb also keine Rückkehr in die Schweiz? Mit seinen Fähigkeiten und in seinem Alter hat er beste Karten in der Hand, um im Poker um die Goalieverträge erfolgreich zu sein und ein lukratives Arbeitspapier zu unterschreiben. Gerade die finanziell potenten Klubs dürften sich da wohl kaum lumpen lassen. Schliesslich bedeutet ein starker Schweizer Goalie einen freien Platz für einen Importspieler auf dem Matchblatt. Es ist eine verlockende Perspektive für die Klubs – und lukrativ für die Goalies mit auslaufendem Vertrag, die gleichzeitig über das Potenzial für eine Nummer 1 verfügen. Sie können sich ihre Dienste vergolden lassen.

Bewerte den Artikel
0 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss