skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Analysen Tennis

Wawrinka gegen Djokovic – das nächste epische Duell?

Andy

Heute Abend trifft Stan Wawrinka (ATP 88) in Wimbledon in der dritten Runde auf Novak Djokovic (ATP 2). Im 27. Duell gegen den Serben ist der Schweizer klarer Aussenseiter, doch in der Vergangenheit sorgte er in epischen Duellen auch schon für Ausrufezeichen.

Wawrinka
French Open 2015: Sieger Wawrinka in seinen Kultshorts und Finalverlierer Djokovic. © IMAGO / Icon Sportswire

Auf das 27. Duell gegen Djokovic angesprochen, sagt Stan Wawrinka in Wimbledon beim Platzinterview nach seinem Zweitrundensieg gegen den Argentinier Tomas Martin Etcheverry lachend zur Moderatorin: «Sag mir nicht die Statistik!» So weist sie nur darauf hin, dass beide bislang 26 Mal aufeinandergetroffen sind, dass der Schweizer nur sechsmal die Oberhand behalten hat, erwähnt sie dagegen nicht. Wawrinka selber weiss, was gegen Djokovic auf ihn zukommt: «Ich werde es geniessen, wenn ich nicht gekillt werde. Er ist ein unglaublicher Champion, dem ich gerne zuschaue. Die Art und Weise, wie er spielt, ist sehr besonders.» Aber auch Novak Djokovic (36) hat Respekt vor dem Schweizer, der ihn 2016 an den US Open und 2015 an den French Open im Final besiegte, und sagt lächelnd: «Er hat mir zwei Grand Slam-Titel gestohlen. Er ist ein wunderbarer Mensch. Und was er in seinem Alter macht, ist eine grosse Inspiration. Er ist bald 40 und immer noch so stark. Das schaffen nicht viele. Es wird das Duell der Veteranen sein.»
Ein Duell, das hoffentlich so in die Geschichte eingehen wird, wie einige zuvor.

2016: Stans letzter Grand Slam-Titel

Stan Wawrinka trifft im Final der US Open auf Novak Djokovic. Es ist ein hart umkämpfter Match, nach fast vier Stunden setzt sich der Schweizer mit 6:7 (1:7), 6:4, 7:5, 6:3 durch. Gegen einen von Blasen an den Füssen geplagten Djokovic zeigt der Waadtländer phasenweise überragendes Tennis. Es ist Wawrinkas 15. Turniersieg auf der Profitour (2017 gewann er dann noch in Genf) und sein dritter und bislang letzter Triumph an einem Grand Slam-Turnier.  

2015: Einfach unwiderstehlich

Dieser Final an den French Open ist Wawrinkas Meisterstück. Er brilliert in Roland Garros mit kraftvollem Tennis und zeigt als Aussenseiter gegen Djokovic eine brillante Leistung. Der Schweizer siegt nach 3 Stunden und 12 Minuten in vier Sätzen und fügt Djokovic die erste Niederlage nach vier Monaten und 28 Siegen in Folge zu. «Das war das Match meines Lebens, sagt Wawrinka überglücklich. «Gegen Novak ist es immer eine unglaubliche Herausforderung. Ich hoffe, dass er eines Tages in Roland Garros gewinnt, weil er ein grosser Champion ist.» Der Serbe wird diesen Worten später gerecht, gewinnt in Paris 2016, 2021 und 2023.

2014: Auf dem Weg zur Premiere

Im Viertelfinal der Australian Open trifft Stan Wawrinka auf Novak Djokovic. Das Duell wird zu einem fünf Sätze dauernden Krimi, im dem der Schweizer nach über vier Stunden mit einem 9:7 im Entscheidungssatz das Glück auf seine Seite zwingt. Wawrinka beendet damit die eindrückliche Siegesserie von Djokovic, der die vergangenen 28 Partien gewonnen hatte. Zudem steht die Weltnummer 2 erstmals seit den French Open 2010 nicht im Halbfinal eines Grand Slam-Turniers. Und Wawrinka? Der geht den Weg danach weiter und gewinnt sein erstes Grand Slam-Turnier.

2013: Zwei bittere Niederlagen

Vor zehn Jahren scheint Djokovic an den Australian Open unbezwingbar zu sein. Stan Wawrinka bewegt sich im Ranking um Position 20 herum, Djokovic ist die Weltnummer 1 und Titelverteidiger an den Australian Open. Die Favoritenrolle ist klar verteilt, doch statt einer einseitigen Angelegenheit wird der Achtelfinal zwischen Stan und Nole ein absoluter Krimi, in dem der fünfte Satz entscheiden muss – und den gewinnt Djokovic um 01:45 in der Nacht mit 12:10, nach 5:02 Stunden. Dies, obwohl Stan im Entscheidungssatz stärker scheint. Er geht mit Break in Führung, kassiert aber das Rebreak und lässt zwei weitere Breakbälle zum 2:1 ungenutzt. Beim Stand von 4:4 vergibt der Schweizer vier Chancen zum Servicedurchbruch. Beim letzten Breakball sitzt sein Return perfekt. Der Linienrichter gibt den Ball aber «out», der Schiedsrichter rät Wawrinka von der Challenge ab, da es seine letzte ist. Wawrinka erfährt erst später: Der Ball war drin, das Break zum 5:4 hätte ihm womöglich den Sieg gebracht. Ein halbes Jahr später unterliegt Wawrinka Djokovic auch an den US Open. Der Romand verliert in seinem ersten Major-Halbfinal überhaupt gegen den Serben nach mehr als vier Stunden mit 6:2, 6:7 (4:7), 6:3, 3:6, 4:6.

Und heute? Ist Stan Wawrinka mit seinen 38 Jahren noch fähig, den nach wie vor überzeugend starken Novak Djokovic zu bezwingen und ein weiteres episches Duell in der Tennisgeschichte zu verewigen? Wir hoffen es!
 

Bewerte den Artikel
0 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss