skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
News Tennis

Wawrinka: Out in Paris – aber Lust auf mehr

Andy

Die French Open sind für Stan Wawrinka (ATP 98) vorbei: – 6:7, 4:6, 6:1, 6:7-Niederlage gegen den Russen Pawel Kotow (ATP 56). War es für den Westschweizer der letzte Auftritt an dem Turnier, das er 2015 gewonnen hat?

Stan_1
Stan Wawrinka glänzt auf dem Court immer noch mit Power, Wille und Leidenschaft. © KEYSTONE/EPA/CHRISTOPHE PETIT TESSON

Wawrinka, 39 Jahre alt, befindet sich ohne Zweifel im Spätherbst seiner Karriere. Doch er hat immer noch den Kampfgeist und den Biss, um sich zu wehren – wie in diesem Match gegen den 25-jährigen Kotow bis nach Mitternacht. «Stan the Man» trat zwar nicht mehr so überzeugend auf wie in der Erstrundenpartie gegen Andy Murray, beging gerade zu Beginn zu viele Fehler und verlor die ersten zwei Sätze. Dann kehrte er aber – wie so oft in der Vergangenheit – zurück, gewann den dritten Satz mit 6:1 und legte auch in Durchgang Nummer 4 vor, ging mit 3:1 in Führung. Doch der Waadtländer war zu wenig konstant, verlor drei Games in Serie – dabei kassierte er zwei Breaks –, schlug nochmals zurück und verlor schlussendlich aber den vierten Satz und die Partie nach 3:40 Stunden im Tiebreak. Wawrinka verpasste es damit, zum 43. Mal bei einem Grand Slam-Turnier die ersten zwei Runden überstehen, Kotow erreichte erstmals die dritte Runde an einem Major-Turnier.

«Momentan will ich weiter machen, ich habe den Willen und das Niveau dazu»

«Es war ein guter Match von mir. Aber er war in den entscheidenden Momenten präsenter und aggressiver», sagte Wawrinka, der vom französischen Publikum lauter gefeiert als zwei Tage zuvor Rafael Nadal, nach dem Match zu nachtschlafender Stunde. «Ich fühle mich hier zu Hause. Solche Emotionen zu erleben, ist sehr rar. Das macht Lust weiterzumachen.» Ob er allerdings 2025 als 40-Jähriger zum 20. Mal als Profi in Roland Garros aufschlägt, ist fraglich. Wawrinka sagt: «Das ist in zwölf Monaten. In meinem Alter schaut man nicht so weit voraus. Momentan will ich weitermachen, ich habe den Willen und das Niveau dazu. Aber ich muss auch Matches gewinnen, um das Klassement zu haben, damit ich solche Turniere bestreiten und solche Emotionen erleben kann.»

Klar ist: Wawrinka darf man noch nicht abschreiben, er ist jederzeit fähig, ein Ausrufezeichen zu setzen, einen Coup zu landen. Vielleicht schon in Wimbledon (ab 1. Juli), wo er letztes Jahr in der dritten Runde an Novak Djokovic scheiterte. Oder dann an Ende Juli an den Olympischen Spielen in Paris – wenn er denn eine Wildcard erhält. Denn für ein «reguläres» Ticket ist seine aktuelle Weltranglistenposition (98) zu wenig gut. Er hofft auf eine Wildcard von den Veranstaltern, und da kommt ihm vielleicht entgegen, dass er in Paris eine enorme Popularität und Wertschätzung geniesst, was sich auch nach der Niederlage Pawel Kotow gezeigt hat.

Denn der Appetit auf Tennis ist bei Wawrinka längst nicht gestillt. Vor den French Open sagte er an einem Medienanlass, dass er nicht stolz darauf sei, der älteste Spieler der Tour zu sein, sondern dass er vor allem stolz auf die Frische und die Motivation sei, die er sich bewahrt habe. «Werde ich noch ein, zwei, drei oder vier Jahre spielen? Das wird sich zeigen. Das hängt von meinen Gefühlen und meinem Gefühl ab. Ich bin immer noch begeistert davon, zu Turnieren zu reisen. Aber ich brauche Ergebnisse. Für mich ist es wichtig, wettbewerbsfähig zu sein. Ich halte daran fest, dass ich es im Training bin.» Wenn er das Jahr als 400. der Weltrangliste beende, ohne ein Spiel zu gewinnen, sei es vielleicht an der Zeit, sich zu sagen, dass jetzt der Zeitpunkt für den Rücktritt und die Teilnahme am Turnier der Legenden gekommen sei.

Bewerte den Artikel
0 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss