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WEURO 2025: Vier Erkenntnisse zum Ende der ersten EM-Woche

Patrick

Genau eine Woche ist es her, seit die Schweiz im EM-Eröffnungsspiel Norwegen mit 1:2 unterlag. Seitdem ist einiges passiert, sowohl in positiver als auch vereinzelt in negativer Hinsicht. Für ein erstes Fazit haben wir uns vier Merkmale der EM-Startphase herausgepickt.

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Intensiv spielen, emotional jubeln: Portugals Frauen freuen sich beispielhaft über den späten Ausgleich gegen Italien © Keystone / EPA / Nuno Veiga

Ausgeglichene Spiele

Sie sucht man an dieser EM bislang vergebens: die Kantersiege (oder Niederlagen), wie jenes 8:0 von Gastgeber England vor drei Jahren gegen Norwegen. Stattdessen bietet das Turnier bislang durchs Band interessante Partien auf gutem Niveau. Und vor allem: Mit Ausnahme der Spiele von Weltmeister Spanien sind sie ausgeglichen und spannend. Das ist vielleicht die erfreulichste Erkenntnis im Vergleich zur Vorgänger-EM in England. Denn sie zeigt, wie das Niveau im Frauenfussball weiter gestiegen ist, wie die Leistungsdichte auch bei 16 teilnehmenden Nationen weiter zugenommen hat. Noch 2022 endeten in der Vorrunde neun Partien mit einer Differenz von drei Toren und mehr. Falls die erste EM-Woche als verlässlicher Indikator für den weiteren Turnierverlauf taugt, wird diese Zahl an der WEURO 2025 unterboten.

 

Männer spielen hart. Frauen ebenso.

Zur Freude über die guten Spiele gesellt sich wohl beim so manchem Fan die Erkenntnis, dass die Partien durchs Band auch durch eine hohe physische Komponente geprägt sind. Das mag bei Duellen mit Top-Teams wie England, Frankreich oder Deutschland nicht zwingend überraschen, bei Duellen zwischen Teams wie der Schweiz, Island, Portugal oder Italien aber durchaus. Es ist toll zu sehen, mit welcher Intensität von der ersten Minute an gepowert und gesprintet wird, als ginge es bereits in dieser ersten Turnierphase um nichts weniger als den Finaleinzug. Dabei ist auch förmlich zu spüren, wie sehr die guten gefüllten Stadien und die stimmungsvolle Atmosphäre die Spielerinnen beflügeln und ihnen dabei helfen, die letzten Tropfen Energie auf dem Platz zu lassen. Dass dabei auch die eine oder andere unfaire Aktion mit dabei ist, kennen wir aus dem Männerfussball auch nicht anders.

 

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Trotz Zuschauerrolle gut gelaunt: Alisha Lehmann (r.) mit Teamkollegin Riola Xhemaili ( Keystone / Til Buergy)

Das Turnier der (zu vielen) Rekorde

Das bestbesuchte EM-Turnier aller Zeiten. Die umsatzstärkste Frauen-EM der Geschichte und das Turnier, mit der höchsten Prämienausschüttung an die qualifizierten Teilnehmerinnen. Keine Frage: Die UEFA Women’s Euro 2025 ist ein Meilenstein in der Entwicklung des Frauenfussballs, selbst dann, wenn in den kommenden zweieinhalb Wochen keine weiteren Rekordmarken mehr gebrochen werden sollten. Die Heim-EM ist eine tolle Bestätigung für all Jene, die schon immer an das Potential der kickenden Frauen und Mädchen geglaubt haben, auch wenn die „Rekordjagd“ zuweilen fast schon etwas zu bemüht wirkt. Ist es denn wirklich relevant, das „meistbesuchte Spiel ohne Beteiligung des Gastgeberlandes“ abzufeiern, wenn ein paar Tage später bereits einen neue Bestmarke aufgestellt wird? Ich bin der Meinung: Nein, denn sie lassen den Sport kleiner erscheinen, als er mittlerweile ist. Wer gerade ein solch tolle Entwicklung durchlebt wie der Fussball der Frauen, hat es nicht nötig, diese mit unnötig gehypten Randnotizen weiter zu befeuern.

 

Kein Hype um den grössten Star

Sie war eines der dominierenden Schweizer Themen im Vorfeld dieser EM: Alisha Lehmann, bekannteste Fussballerin unseres Landes (der Welt?) und lange Zeit Wackelkandidatin hinsichtlich einer Nomination in den finalen Turnierkader. Mittlerweile ist klar: Die gebürtige Bernerin ist dabei, spielt aber in den Überlegungen von Pia Sundhage (bislang) nur eine untergeordnete Nebenrolle. Nach zwei Spielen ist die Juve-Legionärin eine von zwei Schweizer Angreiferinnen, die noch keine Minute gespielt hat. Das kann sich noch ändern und trotzdem ist es erstaunlich, wie ruhig es um Lehmann und ihre Abermillionen von Follower:innen in den sozialen und traditionellen Medien geworden ist. Dazu gehört auch, dass sich die 26-jährige seit dem Turnierstart klaglos im Team ein- und untergeordnet hat. Es scheint, als hätte Alisha Lehmann für den Moment ihre Rolle im Team gefunden und akzeptiert, was eher Voraussetzung denn Ausschlusskriterium dafür ist, auf dem Rasen noch für den einen oder anderen grossen Moment sorgen zu können.

 

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