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Welche Vereine sind die (bisherigen) Gewinner auf dem Transfermarkt?

Younes

Da sich die grossen europäischen Ligen mitten im Transferfenster befinden, ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Welche Vereine haben den besten Start auf dem Transfermarkt hingelegt?

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Bellingham und Florentino Perez © Imago

Natürlich ist es unrealistisch, bereits am 12. Juli über den Erfolg der Verpflichtung eines Spielers zu urteilen. Es gibt genügend Beispiele für Spitzenspieler, die für Millionenbeträge verpflichtet wurden und am Ende nur noch ein Schatten ihrer selbst waren. Bei manchen fragte man sich, ob die Vereine nicht ihre teuflischen Zwillinge rekrutiert hatten: Fernando Torres (von Liverpool zu Chelsea), Kaka (von Mailand zu Real), Alexis Sanchez (von Arsenal zu Manchester United), Eden Hazard (von Chelsea zu Real), um nur die vier denkwürdigsten Fehlschläge der Vergangenheit zu nennen...

Aber es geht darum, die Stimmigkeit eines Transferfensters zu beurteilen und die Vereine zu benennen, die sich im Vergleich zu ihren Kadern im Mai am besten verstärkt haben. Immerhin ist der "Mercato" in den letzten Jahren zu einer eigenen Disziplin geworden, die Leidenschaft, Spekulationen und Debatten auslöst, auch wenn die Transfer-Gewinner in der folgenden Saison nicht unbedingt die Trophäe holen werden.

Hier sind unsere Top 5 Champions des Transfer-Sommers 2023 (Stand: 12. Juli) (basierend auf den bereits getätigten Transfers und ohne Berücksichtigung der Kandidaten, die sich noch in der Diskussions- und Verhandlungsphase befinden):

1. Al Ittihad

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Benzema präsentiert sich den Fans des saudischen Clubs Al-Ittihad

Zugänge: Benzema, Kante, Jota

Abgänge: Bruno Henrique, Al-Sumairi, Sawaan, Bahusayn

Bilanz: -€29M

Kommentar des Redakteurs: Den aktuellen Ballon d'Or-Gewinner, einen der stärksten Mittelfeldspieler der Premier League und eines der vielversprechendsten portugiesischen Nachwuchstalente im selben Transferfenster an Land zu ziehen, ist nicht gerade ein Kinderspiel. Al Ittihad hat es von der arabischen Halbinsel aus geschafft, was die Sache noch um so schwerer macht. Und es scheint, als hätten sie nicht die Absicht, in diesem Sommer aufzuhören...

Wie geht es weiter? Nach der Umgestaltung des Angriffs und des Mittelfelds wird sich der Fokus nun auf die Verteidigung verlagern. Al Ittihad versucht derzeit, Romain Saiss (Kapitän der marokkanischen Nationalmannschaft) oder Sergio Ramos zu verpflichten. Zwei erfahrene Innenverteidiger, die eine Mannschaft verstärken würden, die sich mit einer Reihe von Weltklassestürmern in der heimischen Liga messen muss (Cristiano Ronaldo, Firmino, vielleicht sogar Sadio Mane, Riyad Mahrez, Wilfried Zaha und Lukaku, um nur einige zu nennen). Auf jeden Fall werden die kommenden Tage für den Spitzenklub weiterhin intensiv sein, was das Transferfenster angeht.

2. Arsenal

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Kai Havertz und Declan Rice

Zugänge: Havertz, Declan Rice, Timber

Abgang: Xhaka

Bilanz: -€200 M

Kommentar des Redakteurs: Arsenal war so nah dran, die englische Meisterschaft noch vor Guardiolas Citizens zu gewinnen, und als gut geführter Klub, zu dem sie wieder geworden sind, werden sie sich in der nächsten Saison wohl nicht wieder mit Platz 2 zufrieden geben. Mit der Verpflichtung des deutschen Nationalspielers Kai Havertz von Chelsea, der in den letzten Monaten schmerzlich vermisst wurde, und der Verpflichtung des begehrtesten Mittelfeldspielers der Premier League, Declan Rice, hat Arsenal einen starken Start in die neue Saison hingelegt. Zudem wurde der niederländische Nationalspieler Jurrien Timber von Ajax geholt, um die Innenverteidigung zu verstärken, die in der letzten Saison oft unter verletzungsbedingten Ausfällen litt, was sie wahrscheinlich den Premier League-Titel gekostet hat. Der einzige bedeutende Abgang ist Granit Xhaka, der für 25 Mio. € verkauft wird, da sein Vertrag nur noch ein Jahr läuft. Der Kader muss noch weiter verstärkt werden, da sie nach 6 Jahren Abwesenheit ihr Comeback in der Champions League geben werden. Aber so weit sind wir nicht von der Meisterklasse entfernt...

Wie geht es weiter? Für Arsenal wird der Schlüssel zum Erfolg am Ende dieses Transferfensters darin liegen, den Kader zu erweitern. Manchmal sind die kompliziertesten Transferfenster die sogenannten "Anpassungstransfers", denn in diesem Fall besteht das höchste Risiko darin, die Teamdynamik zu stören. Im Idealfall will Arsenal junge, ehrgeizige und talentierte Spieler anlocken, die sich in das von Arteta geführte Team einfügen können. Idealerweise brauchen sie noch ein oder zwei zentrale Mittelfeldspieler, einen Aussenverteidiger und einen Flügelspieler. Es kursieren Gerüchte über die Verpflichtung von Romeo Lavia, Chukwueze und Timothy Castagne, die alle die oben genannten Kriterien zu erfüllen scheinen.

3. Real Madrid

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Vorstellung des Neuzugangs von Real Madrid, Jude Bellingham

Zugänge: Bellingham, Güler, Joselu, Fran Garcia

Abgänge: Benzema, Hazard, Asensio

Bilanz: -€130m

Kommentar des Redakteurs: Bis jetzt haben sie ihr gutes Transferfenster vor allem einem Namen zu verdanken: Jude Bellingham. Es gibt Jahre, in denen ein einziger Spieler das gesamte Transferfenster auf den Kopf stellen kann (Stichwort Man City und Erling Haaland...) und in diesem Jahr war es wieder ein Ex-Dortmunder, der absolut unübersehbar war. Eine ganze Reihe bekannter Namen waren an der Jagd beteiligt: Liverpool, City, PSG und Real, um nur einige zu nennen, und es war (wie so oft) Real, das sich wieder einmal durchsetzte. Bellingham scheint einer der Spieler zu sein, für die alles möglich ist, solange er das Trikot anzieht - und das hat er. Neben Bellingham hat Real auch den Spieler verpflichtet, der bereits mit Messi verglichen wird: Arda Güler. Auch er war Gegenstand des europäischen Interesses, aber es waren die Merengues, die ihn zu einem mehr als angemessenen Preis (22 Mio. €) in die Finger bekamen.

Das i-Tüpfelchen dieses erfolgreichen Starts in das Transferfenster ist auch der Weggang des grössten Ausfalls des letzten Transferfensters: Eden Hazard. Der Spieler, der in den letzten 4 Jahren nie 10 Spiele in Folge bestritten hat, hat sich darauf geeinigt, seinen Vertrag aufzulösen. Der für 160 Millionen Euro gekaufte Spieler war zu einer finanziellen und symbolischen Belastung für die Casa Blanca geworden und hatte das medizinische Team rund um die Uhr in Beschlag genommen...

Wie geht es weiter? Wie kann man über den nächsten Schritt von Real sprechen, ohne Mbappe zu erwähnen? Angesichts der Turbulenzen im Pariser Klub und der Tatsache, dass Real weder Harry Kane noch Victor Osimhen (die beiden bekanntesten Stürmer auf dem Markt) verpflichtet hat, ist es schwer, dies nicht als einen meisterhaft ausgeführten Plan von Opa Florentino zu sehen, um den frischgebackenen Kapitän der französischen Nationalmannschaft bis Ende August zu verpflichten. Wenn Real dieses Kunststück gelingt, haben wir zweifelsohne unseren Champion für den Transfermarkt 2023 und stehen kurz vor einem der grössten Marktsiege der Geschichte... Bereitet schon mal das Popcorn vor, denn es wird sicher einige spektakuläre Transfers geben!

4. PSG

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Lucas Hernandez wechselt zu Paris St. Germain

Zugänge: Luis Enrique, Hernandez, Skriniar, Asensio, Ugarte, Kang-In

Abgänge: Messi, Sergio Ramos, Icardi

Bilanz: -120 M€

Kommentar des Redakteurs: Ahhh PSG, der unangefochtene Transfermarkt-Meister der letzten 10 Jahre. Der Pariser Verein ist ein Meister in dieser Disziplin. Thiago Silva, Ibrahimovic, Mbappe, Neymar, Donnarumma, Messi, Ramos - grosse Vertragsabschlüsse sind zu ihrem Markenzeichen geworden, ebenso wie die Glasdecke in der Champions League...

Nur in diesem Jahr scheint es, als wolle PSG mit seiner Tradition der auffälligen, glitzernden Neuzugänge brechen. Zu diesem Zweck haben sie zwei der besten Innenverteidiger Europas geholt: Lucas Hernandez (bei dem Tuchel alles versucht hat, um ihn bei Bayern zu halten) und Milan Skriniar, den Vizekapitän von Inter (ablösefrei), sowie einen Spieler mit 4 Champions-League-Titeln (Asensio) (ebenfalls ablösefrei), eine der Offenbarungen der La Liga-Saison (Lee Kang-In) für eine bescheidene Summe (22 Mio. €) und nicht zuletzt Ugarte, den Mittelfeldspieler von Sporting Portugal.

PSG hat Luis Enrique ins Visier genommen, einen Trainer, der für seinen extravaganten Spielstil und sein tadelloses Management bekannt ist - eine enorme Aufwertung gegenüber dem ehemaligen Trainer, gegen den wegen Rassismus ermittelt wird.

Die Pariser haben Messi, Ramos und Icardi, die in den letzten Spielzeiten alles andere als überzeugend waren, um nicht weniger als 80 Millionen Euro Jahresgehalt erleichtert... Genug für den Verein, um wie üblich einen Riesen-Coup zu landen?

Wie geht's weiter? PSG befindet sich zur Transfermarkt-Halbzeit in einer guten Position, eine Situation, die der Verein schon oft erlebt hat, oft mit einem katastrophalen Ende. Die nächsten Wochen werden für den Pariser Verein ausserordentlich schwierig zu bewältigen sein. Und das aus gutem Grund: Die Mbappe-Saga ist PSG nicht nur ein Dorn im Auge, sondern ein grosser Stachel. Die Spannungen, die sich zwischen dem französischen Star und seinem Management aufgebaut haben, könnten zu einem dramatischen Ende führen.

Ist es möglich, ein erfolgreiches Transfermarkt zu haben, wenn man den besten Spieler der Welt in den letzten Tagen des Transferfensters verliert und nur noch wenig Spielraum hat, um das Blatt zu wenden? Kann man ein Transferfenster erfolgreich gestalten, wenn man eine Mannschaft um einen Spieler herum aufbaut, der den Verein am Ende der nächsten Saison ablösefrei verlassen soll?

Wir möchten nicht in der Haut von Luis Campos stecken, dem derzeitigen Sportdirektor, und hoffen für ihn, dass seine Schublade voll mit Aspirin ist, damit er nicht wieder einen komfortablen Vorsprung verspielt...

5. Inter Miami

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Ein Wandgemälde von Lionel Messi des Künstlers Maxi Bagnasco ist in Miami zu sehen

Zugänge: Messi, Busquets, Alba

Abgänge: Cristiano Ronaldo's Fans

Bilanz: €0m

Kommentar des Redakteurs: Okay, es ist nichts sportlich aussergewöhnliches, diese drei alternden Spieler zu verpflichten, aber wir reden hier über den besten Spieler, den dieser Sport je gesehen hat, einen der legendärsten Mittelfeldspieler des dominantesten Teams der Geschichte (Busquets) und einen Aussenverteidiger, der Fussballgeschichte geschrieben hat (Alba). Und das alles, ohne auch nur einen Dollar Ablösesumme zu bezahlen und trotz der starken Konkurrenz der saudi-arabischen Finanzsupermacht im Kampf um Messi...Für einen MLS-Klub (und bei weitem nicht für den besten) ist das fast ein Zauberkunststück. Man stelle sich nur die qualitative Verbesserung vor, die die Fans in Florida im Vergleich zum Team der letzten Saison erleben werden. Auch die Marketingwirkung dieser 3 Spieler ist unvergleichlich. Wer wusste vor diesem Sommer, dass es Inter Miami gibt? Jetzt ist der Name des Vereins in aller Munde...

Wie geht es weiter? Von nun an wird Miami Spieler verpflichten müssen, die in der Lage sind, die unglaublichen Pässe anzunehmen, die Messi und Busquets zweifellos spielen werden. Denn schliesslich hat Inter nicht den Lionel Messi von 2008 verpflichtet. Der Argentinier ist immer noch ein Spieler mit phänomenaler Spielintelligenz und technischen Fähigkeiten, aber er ist schon seit einigen Jahren nicht mehr in der Lage, nach einem langen Lauf über das Spielfeld ein Tor im Alleingang zu erzielen, wie er es in seinen Glanzzeiten getan hat. Ein talentierter Stürmer mit einem guten Auge für das Tor wird daher dringend gebraucht, vor allem jetzt, wo Higuain (ihre ehemalige Nummer 9) die Schuhe an den Nagel gehängt hat. Das Problem: Es gibt keine Ex-Barça-Stürmer mehr im Spiel...

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