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Winterthur – GC: Ein Derby mit viel Brisanz

Andy

Das Derby am Samstag zwischen Winterthur und den Grasshoppers ist für beide Teams wichtig – und auch für die Trainer Patrick Rahmen und Bruno Berner speziell und vielleicht gar wegweisend.

Berner
Die GC-Auftritte unter Coach Bruno Berner sorgen nicht für Begeisterung. © KEYSTONE/Jean-Christophe Bott

Es ist nicht lange her, da wurden die Aktien von Bruno Berner im Schweizer Fussball hoch gehandelt. Wo eine Trainerstelle frei wurde, kam sein Name ins Spiel, nachdem er im Juni 2021 den SC Kriens verlassen hatte. Unter anderem auch bei den Young Boys. Es schien klar, dass sein Weg direkt in die Super League führt. Doch trotz Gerüchten kam es bei keinem Klub zu einer Unterschrift und machte der heute 46-Jährige einen einjährigen Zwischenstopp bei der Schweizer U19-Nati, ehe er im Sommer 2022 als Nachfolger von Aufstiegstrainer Alex Frei beim FC Winterthur und doch noch in der Super League landete und auf diese Saison hin zu den Grasshoppers weiterzog.

Der FC Winterthur ist auch der Berührungspunkt mit Patrick Rahmen. Nachdem der Basler im Winter 2022 beim FCB gefeuert worden war, arbeitete er ein Jahr als Coach der Schweizer U21-Nati und wurde dann im vergangenen Sommer Berners Nachfolger beim FC Winterthur. Und dies mit Erfolg: Nach 26 Runden liegt Winterthur mit 37 Punkten auf Rang 7, hat acht Punkte mehr auf dem Konto als die zehntplatzierten Hoppers, schnuppert an der Championship Group und steht nach einem 2:0-Sieg gegen den FC Zürich auch im Cup-Halbfinal, wo es am 28. April zum Duell mit Servette kommt.

Offensive Herrlichkeit, aber…

Der FCW befindet sich in einer blendenden Verfassung, hat im Jahr 2024 von neun Spielen – acht in der Meisterschaft, eines im Cup – nur eines verloren (gegen den FC Basel). Die Stärke der Winterthurer ist dabei ganz klar die Offensive, mit 47 erzielten Treffern sind sie die Nummer 2 der Liga, nur YB ist da noch produktiver (51). Die offensive Herrlichkeit wird allerdings teilweise durch defensive Löcher getrübt. 51 Gegentore sind hinter Lausanne-Ouchy (53) und Yverdon (52) der drittschlechteste Wert, wobei sich da natürlich die 2:5-Niederlagen gegen Basel und YB verheerend auswirken.

Rahmen
Patrick Rahmen befindet sich mit dem FC Winterthur auf Kurs.

Mit dem offensiven Fussball sorgen Patrick Rahmen und sein Team für Begeisterung, gleichzeitig ist der Angriff gerade bei GC eine Schwäche: 32 Tore in 26 Spielen sind ligaweit der zweittiefste Wert (Ouchy: 26). Es ist wohl auch eine Folge der Art Fussball, wie ihn Bruno Berner spielen lässt: Unter ihm erzielte bereits der FCW in der Super League in 36 Spielen nur gerade 32 Tore, unter Patrick Rahmen sind es nun nach 26 Spielen bereits 47 Treffer. Noch Fragen?

Für GC und Bruno Berner ist das Duell gegen Winterthur wegweisend. Mit einer Niederlage würde die Differenz auf elf Punkte anwachsen und auch der letzte kleine Hoffnungsschimmer auf einen Platz in den Top 6 und der Championship Group endgültig verschwinden. «Wir brauchen die bestmögliche Leistung, um in Winterthur zu bestehen. Sie haben einen guten Lauf, eine gute Saison, spielen unbekümmert und befreit», sagt denn auch GC-Coach Bruno Berner.

Trotz Vertrag bis 2025 wird Berners Name wie jener von Patrick Rahmen auf dem Trainerkarussell gehandelt, das spätestens mit der Entlassung von Raphael Wicky bei den Young Boys mächtig Fahrt aufgenommen hat. Genau jener Wicky wird nun schon vom Boulevard mit den Zürchern in Verbindung gebracht, da er zu den neuen US-Besitzern des Rekordmeisters gute Kontakte pflegt. Es wäre ein bitterer Rückschritt in der Karriere von Bruno Berner, dem man vor nicht allzu langer Zeit einen steilen Anstieg prophezeit hatte. Anders sieht es bei Patrick Rahmen aus, dessen Aktien während langer Zeit nicht allzu hoch gehandelt wurden. Seine Arbeit in Winterthur ist allerdings beachtlich – und schon wird spekuliert, dass er für die neue Saison als Cheftrainer bei den Young Boys anheuern könnte

Es gibt übrigens gleich zwei Gründe, weshalb der Winterthurer Höhenflug auch in diesem Derby anhalten wird und die Hoppers nicht vorwärtskommen: Einerseits besagt eine «Weisheit», dass die Offensive Spiele gewinnt (aber nicht Meisterschaften), und andererseits spricht auch die Statistik für den FCW, der beide bisherigen Saisonduelle für sich entscheiden konnte (3:1 und 1:0).

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