Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko und auch Verstappens Renningenieur Gianpiero Lambiase unterstellen dem jungen Italiener Absicht. Mercedes reagiert in Person von Teamchef Toto Wolff.
Diese Szene könnte am Ende entscheidenden Einfluss auf den WM-Ausgang nehmen!
Es läuft die vorletzte Runde beim GP von Katar. Max Verstappen führt das Rennen vor Oscar Piastri an. Lando Norris, der WM-Leader befindet sich zu diesem Zeitpunkt lediglich auf P5. Der Vorsprung des Briten in der WM gegenüber Verstappen würde bei diesem Ergebnis auf zehn Punkte zusammenschrumpfen.
Norris geht kurz vor Schluss an Antonelli vorbei
Doch dann passiert dem vor Norris platzierten Mercedes-Youngster Kimi Antonelli ein Fahrfehler. Der junge Italiener bekommt Übersteuern und verlässt dadurch die Strecke. Er kann sein Auto gerade noch abfangen, doch er verliert so viel Schwung, dass Norris dies nutzen und vorbeifahren kann.
Am Ende landet Norris auf P4 und hat damit vor dem finalen Rennen in Abu Dhabi zwölf statt nur zehn Punkte Vorsprung auf Verstappen. Zwei Punkte mehr, die entscheidend sein können. Dementsprechend viel Aufregung gibt es rund um die Antonelli-Szene!
Red Bull unterstellt Antonelli Absicht
Verstappens Renningenieur Gianpiero Lambiase funkt in Richtung des amtierenden Weltmeisters, dass Antonelli Norris absichtlich vorbeigelassen habe. Auch Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko schlägt am Sky Sport Mikrofon in die gleiche Kerbe: "Er hat ihn ja vorbei gewunken. Es war zu offensichtlich."
Mercedes-Teamchef Toto Wolff verteidigte seinen jungen Piloten im Anschluss ebenfalls am Sky Sport Mikrofon: "Ich verstehe, dass der GP (Gianpiero Lambiase, Renningenieur von Max Verstappen, Anm. d. Red.) da emotional ist, weil er zwei Punkte verloren hat. Aber wir fighten um den zweiten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft. Da ist es wichtig, die maximalen Punkte einzufahren. Deswegen hat er niemanden vorbeigelassen, sondern schlichtweg einen Fehler gemacht. Über den ärgere ich mich genauso wie er."
Schumacher nimmt Antonelli in Schutz
Auch Sky Sport Experte Ralf Schumacher schlägt sich auf die Seite von Mercedes und Antonelli und schliesst ein absichtliches Vorbeilassen aus: "Man muss das schon richtig einordnen. Antonelli ist mir hier entgegengekommen, der war selber sauer. Er hätte den Platz gerne gehalten. Das ist weder die Art von Toto Wolff noch von Kimi Antonelli. Da sollte man die Kirche im Dorf lassen."
Möglicherweise spielt bei der Einordnung der Szene von Seiten Red Bulls ein Crash aus dem Sommer eine Rolle. Beim GP von Österreich hatte Antonelli Verstappen mit einem übermütigen Manöver abgeschossen und so für das Aus des Weltmeisters beim Heim-GP des Rennstalls gesorgt.