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Wird die Bundesliga so langweilig wie lange nicht mehr? Zwei Meinungen!

Andy-YnS

Am Freitag eröffnen Titelverteidiger Bayern München und RB Salzburg die neue Bundesligasaison. Ist jemand in der Lage, die Bayern ernsthaft zu fordern oder werden wir die langweiligste und am wenigsten interessante Saison der letzten zehn Jahre erleben? Unsere Redaktoren Younes Hdk und Andy Maschek sind unterschiedlicher Meinung.

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Sind die Bayern und ihr neuer Star Luis Díaz in der Bundesliga überhaupt aufzuhalten? © KEYSTONE/DPA/Tom Weller

Younes Hdk sagt: Ja

Wir machen uns nichts vor: Die Bundesliga hat gerade einen der härtesten Sommer ihrer Geschichte hinter sich. Wirtz, Ekitike, Sané, Coman, Gittens, Šeško, Frimpong, Müller, Xhaka, Dier, Millot – und wohl bald auch Xavi Simons: Der Aderlass an Topspielern ist beispiellos. Sowohl was Strahlkraft als auch Qualität angeht, ist der Verlust gewaltig. Das legendäre «Tor des Monats» und die Highlight-Rubriken für Skills und Tricks haben gerade ihre grössten Content-Lieferanten verloren. Und wenn man sich die Neuzugänge anschaut, wird die Stimmung noch trüber: Mit Luis Díaz und Jobe Bellingham sind lediglich zwei «Stars» in die Bundesliga gekommen – der Abstieg ist real, brutal.

In den letzten drei Jahren hatte die Liga noch Spektakel und Spannung bis zum Anschlag geboten – dieses Jahr steuern wir offenbar auf eine One-Man-Show zu. Denn wer soll den Bayern ernsthaft gefährlich werden?

Leverkusen? Sie haben ihr Meisterteam regelrecht zerlegt, Weltklassespieler durch Hoffnungsträger mit Fragezeichen ersetzt – und dazu noch einen der begehrtesten Trainer Europas gegen den wohl meistbelächelten Coach der Premier League ausgetauscht.

Dortmund? Der BVB hat in den vergangenen zwei Jahren kontinuierlich Substanz verloren. Guirassy mag ein Glücksgriff sein, doch das reicht nicht im Ansatz gegen die Armada des Rekordmeisters.

Leipzig? Die Sachsen scheinen in den Umbruchmodus geschaltet zu haben – mit dem Verkauf von Šeško (und vermutlich bald auch Simons). Von ihnen ist also wenig zu erwarten.

Noch nie seit Jahren war der FC Bayern so stark – und gleichzeitig die Konkurrenz so schwach. Weniger Spannung, weniger spektakuläre Spieler, weniger mutige Trainer – und wenn die Münchner mit all dem nicht schon im März als Meister feststehen, wäre das beinahe ein kleines Wunder.

Andy Maschek sagt: Nein

Die letzten Wochen haben gezeigt: Die Bundesliga hat an Glamour und Anziehung verloren. Sogar den Bayern gelingt es nicht mehr, jeden Spieler zu verpflichten, den sie im Visier haben. Florian Wirtz wollte lieber zu Liverpool, Jamie Gittens zu Chelsea. Dahinter stecken sicher auch wirtschaftliche Gründe, da die Klubs aus der Premier League unter anderem dank den exorbitanten TV-Geldern über eine enorme finanzielle Potenz verfügen. Gleichzeitig übt der Fussball auf der Insel aber auch sportlich einen grossen Reiz aus.

Was nun? Hat die Bundesliga nun ihre Attraktivität für uns Zuschauer verloren? Sind die Bayern und der Rest der Liga meilenweit hinter Liverpool, Manchester City oder Arsenal zurück? In meinen Augen trifft beides definitiv nicht zu.

Natürlich, die Bayern sind auch in der neuen Saison national das Mass aller Dinge und der Topfavorit auf den Meistertitel. Sie haben mit Luis Díaz einen starken Spieler geholt und verfügen trotz der Abgänge von Thomas Müller, Leroy Sané und Kingsley Coman noch über eine grosse Offensivpower, zumal sich irgendwann auch Jamal Musiala von seiner Verletzung zurückmelden wird.

Doch zu einem Selbstläufer wird die Titelverteidigung auch wieder nicht. Ein Supercomputer lieferte zuletzt zwar eine detaillierte Prognose für die neue Saison, errechnete auf Basis von zehntausenden Simulationen die Chancen aller Teams und kam zum Ergebnis, dass die Bayern mit einer Wahrscheinlichkeit von 52,9 Prozent erneut die Schale holen.

So weit, so gut. Doch Fussball ist und bleibt unberechenbar. Leverkusen hat zwar enorm an Substanz verloren, kann aber als Herausforderer statt als Titelverteidiger unbeschwert antreten. Niko Kovac hat am Ende der vergangenen Saison bei der Borussia gezeigt, dass er mit seinem Team für Furore sorgen kann. Stuttgart sollte man ebenfalls auf der Rechnung haben, vor allem, wenn Nick Woltemade wirklich gehalten werden kann. Und auch in dieser Saison werden die Bayern wieder teilweise zum FC Hollywood werden und sich durch Unruhen das Leben selber schwer machen...

Ich bin sicher: Auch die neue Bundesligasaison wird unterhaltsam und spannend. Ebenso verfügen die deutschen Teams – und nicht nur die Bayern – nach wie vor über genügend Qualität, um auf der internationalen Bühne mitzumischen und die europäische Konkurrenz zu fordern.

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